Entwickler erklären sich
ExactSCAN: Raus aus dem Mac App Store (mit all seinen Problemen)
Die Scanner-Anwendung ExactSCAN ist ein fabelhaftes Stück Software. Hier auf ifun.de besprochen, arbeitet der Download mit zahlreichen Dokumenten-Scannern der unterschiedlichsten Anbieter zusammen, bietet granulare Konfigurationsmöglichkeiten und besitzt eine schnelle und vor allem brauchbare Texterkennung.
ExactSCAN unterstützt 400+ Scanner und kostet in der Basis-Version 79,99 Euro, die PRO-Ausgabe mit integriertem OCR-Modul wird für 99,99 Euro angeboten.
Bislang ließ sich die App sowohl aus dem Mac App Store als auch auf der Seite des Herstellers laden – dem Software-Kaufhaus Apples haben die Macher nun den Rücken gekehrt.
Die Kurzfassung in Stichpunkten:
- Jede Update-Prüfung durch Apple verursachte Verzögerungen und Dramen.
- Der App Store unterstützt keine kostenpflichtigen Upgrades, sondern nur neue Apps, In-App-Käufe oder Abonnements.
- Apple behält 30% des Umsatzes ein und dies ist für ein Unternehmen, das Gehälter zahlen muss nicht tragbar.
- Die ExactSCAN-Macher haben keine Lust auf Abos oder In-App-Käufe, können ihre App aber auch nicht auf ewig mit kostenlosen Updates versorgen.
Weder benutzer- noch entwicklerfreundlich
Die Berliner Entwickler erklären unter der Überschrift „Weder benutzer- noch entwicklerfreundlich“:
Viele Jahre lang waren die Entwickler mit Apples App Store nicht besonders zufrieden. Er schafft eine künstliche Grenze zwischen Benutzern und Entwicklern. Entwickler können Benutzer nicht über Updates, Tipps, Probleme oder Korrekturen informieren, und Benutzer wenden sich oft mit einem Stern und negativen Kommentaren an den App Store, anstatt sich an Entwickler zu wenden, um eine Lösung zu finden.
Zusätzlich überprüft Apple alle Updates manuell. Dies führt oft zu Verzögerungen und Frustrationen, wenn Entwickler dringende Bugfixes für Benutzer benötigen, zudem können Benutzer nicht einfach auf eine vorherige Version downgraden. „Last but not least“ behält Apple 30% vom Entwicklerumsatz, Einnahmen, die Unternehmen natürlich lieber für die Einstellung neuer Entwickler, Supportmitarbeiter, Marketing und Verwaltung ausgeben würden.
Es gibt auch zusätzliche, kleinere Punkte, wie z.B. nur eine Preisstaffel für die ganze Welt – ohne eine Möglichkeit die App etwa in Entwicklungsländern reduziert anbieten zu können. Oder die Tatsache, dass es oft einige Zeit dauert, bis Updates genehmigt werden. Leider werden Updates oft auch mit willkürlichen Gründen abgelehnt, manchmal wegen eines Screenshots, eines vermeintlich doppelten App-Icons, wenn Prüfer nicht scannen können, oder diese wollen, dass wir neue Entwicklungsrichtlinien übernehmen. Diese Richtlinien verursachen oft nur unnötige Änderungen und damit Arbeit und potenziell neue Fehler, ohne sichtbaren Nutzen für den Anwender.
Die ganze Erklärung, warum sich ExactSCAN gegen den App Store und all seine Probleme entschieden hat, könnt ihr auf der Webseite der Anbieter nachlesen.
ExactSCAN setzt damit einen Trend vor, dem Apple mit der Neugestaltung des Mac App Stores, der Förderung von Abo-Angeboten und Zugeständnissen an prominente Entwickler eigentlich Einhalt gewähren wollte.
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