Bitterer Beigeschmack bleibt
Audacity-Nutzungsbedingungen: Neue Eigner entschuldigen sich
Einen Monate nach der webweiten Entrüstung über die neuen Nutzungsbedingungen des Audio-Editors Audacity, haben sich die neuen Eigner des Open-Source-Projektes jetzt bei der Community entschuldigt und die erst kürzlich eingeführten Datennutzungs-Vereinbarungen überarbeitet.
Neue Nutzungsbedingungen und ein Sorry
Unter anderem haben die neuen Eigentümer des beliebten Audio-Editors jetzt die in den Datenschutzrichtlinien enthaltene Bestimmung entfernt, die die Nutzung der Audioschnitt-Applikation erst ab dem 14. Lebensjahr gestattete.
Zudem habe man zahlreiche Formulierungen angepasst um Unklarheiten zu beseitigen – und davon gab es seit der Übernahme des Audio-Editors einige. So hatten die neuen Besitzer des Audacity-Quellcodes angekündigt, von Nutzern der App zukünftig zahlreiche Daten erfassen zu wollen. In den Nutzungsbedingungen war etwa pauschal die Rede davon, dass persönliche Daten zur Weitergabe an Strafverfolgungsbehörden gesichert werden würden.
Ein Ausschnitt der stark kritisierten Nutzungsbedingungen
Eben hier sollen die neuen Formulierungen nun greifen, die jetzt klarstellen würden, dass man keine zusätzlichen Informationen für Strafverfolgungsbehörden oder zu anderen Zwecken sammeln würde. Auch dem Sichern vollständiger IP-Adresse erteilt die inzwischen für Audacity zuständige Muse Group, die den Audio-Editor im Frühjahr übernommen hat, nun eine Absage. Das neue Versprechen jetzt: Audacity werde niemals potenziell identifizierbare Informationen speichern.
Bitterer Beigeschmack bleibt
Eine positive Entwicklung, dennoch hinterlässt das Auftreten der neuen Eigentümer ein unangenehmes Bauchgefühl. So war der Muse Group-Manager Daniel Ray erst kürzlich durch Drohungen an einen chinesischen Entwickler in den USA aufgefallen, dem die Muse Group die Nutzung urheberrechtlich geschützter Quelltext-Bestandteile vorwarf.
Es wäre doch schade, so Ray, wenn man mit einem Takedown-Request zu seiner Deportierung nach China beitragen würde – „who knows how he may be received“.
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