Chefetage verlangt Kritiklosigkeit
Apple TV+: Hauptsache familien- und chinafreundlich
Hierzulande ist es die Kanzlerin, die sich darum bemüht der chinesischen Regierung nicht auf den Schlips zu treten.
Diese soll, einem Bericht des Handelsblatts nach, der Empfehlung der Bundesnetzagentur widersprochen haben, den Netzwerkausrüster Huawei vom Aufbau des deutschen 5G-Netzes auszuschließen.
Bei Apple ist es unter anderem der Top-Manager Eddy Cue, der emsig daran arbeitet, den chinesischen Marktzugang nicht aufs Spiel zu setzen.
Nachdem sich Apple-CEO Tim Cook bereits in der vergangenen Woche darum bemühte argumentative Schützenhilfe für den App Store-Ausschluss china-kritischer Apps aus dem App Store zu leisten, soll Cue in den vergangenen Jahren dafür gesorgt haben, dass die exklusiv produzierten Bewegtbild-Inhalte für Apple TV+ keine chinakritischen Perspektiven beinhalten.
Buzzfeeds John Paczkowski berichtet:
[…] Anfang 2018, als die Entwicklung der exklusiven Apple TV+ Programme startete, gab die Unternehmensleitung den Machern einiger Shows Instruktionen, um zu vermeiden, China in einem schlechten Licht darzustellen, wie BuzzFeed News erfahren hat. Mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, dass die Anweisung von Eddy Cue, Apples SVP für Internetsoftware und -dienste, sowie Morgan Wandell, seinem Leiter für internationale Contententwicklung, kommuniziert wurden.
Diese waren Teil der kontinuierlichen Bemühungen Apples – nach einem Vorfall im Jahr 2016, bei dem Peking den iBooks Store und die iTunes Store Apples sechs Monate lang stilllegte – weiterhin in der Gunst Chinas zu stehen.
Ein Vorgehen, das mit Blick auf die bisherigen Interventionen Apples nicht mehr überrascht:
- 04. September – Apples Moralvorstellungen lassen TV-Serie mit Richard Gere platzen
- 24. September – „Bitte kein Sex“: Apple stampft offenbar TV-Doku über Dr. Dre ein
- 08. Februar – Unterhaltung ohne Brüste: Apples Vorgaben irritieren Kreative