Offensive gegen geteilte Zugänge
Netflix lässt den Hammer fallen: Geteilte Accounts fliegen raus
Über ein Jahr ist es her, dass Netflix die große Anzahl der von Freunden, Familien und Kollegen geteilten Netflix-Konten als Problem ausmachte. Seitdem konnten wir dem Entertainment-Schwergewicht in Echtzeit dabei zuschauen, wie dieses sich auf dessen Lösung vorbereitete.
Love is sharing a password.
— Netflix (@netflix) March 10, 2017
Profilumzug, Werbezugang, strenge Regeln
Zuerst erweiterte man die Profil-Funktion um ein neues Feature, mit dem einzelne Profile (inklusive der gesamten Nutzungs-Historie) in vollwertige Bezahl-Konten verwandelt werden können.
Dann führte man eine neue Tarifstufe mit zusätzlichen Werbeeinblendungen ein, die als günstiges Auffangbecken für all jene Nutzer dienen sollte, denen der reguläre Tarif zu teuer sein würde und eine neue Zusatzgebühr für Anwender die ihr Profil partout nicht umziehen wollen würden.
Nebenbei nutzte man die wenig ertragreichen Märkte in Südamerika, um mit der Erkennung von Nutzern zu experimentieren, die in unterschiedlichen Haushalten lebten, sich aber dennoch einen Account teilten.
Jetzt wird gegen US-Nutzer vorgegangen
Jetzt, da alle Vorbereitungen abgeschlossen sind und die Daumenschrauben in ersten Märkten (wie etwa in Spanien) bereits angezogen wurden, hat Netflix jetzt auch im wichtigsten Markt mit der Offensive gegen geteilte Netflix-Zugänge begonnen und untersagt deren Einsatz ab sofort auch in den Vereinigten Staaten.
Anwender, die beim Zugriff auf das Konto eines anderen Haushalts erwischt werden – Netflix wertet dazu unter anderem Informationen über die WLAN-Nutzung aus – müssen ihr Profil entweder in ein neues Konto überführen oder 7,99 US-Dollar zusätzlich für ein Extra-Profil in einem Zusatzhaushalt zahlen.
Die Reaktion amerikanischer Anwender auf den strengen Umgang mit geteilten Konten wird mit Spannung erwartet. Schon jetzt haben viele Nutzer angekündigt, den Dienst nach der ersten Aufforderung zum Profil-Umzug umgehend kündigen zu wollen und stattdessen lieber für Streaming-Angebote zu zahlen, die lediglich die Anzahl gleichzeitiger Streams limitieren, nicht aber den Ort des Zugriffs auf eben jene.