Keine Link-Vergütung mehr
Apple streicht App Store-Provisionen komplett
Etwas mehr als ein Jahr nachdem Apple die App Store-Provisionen von 7% auf 2,5% des Verkaufspreises reduzierte, hat Cupertino jetzt angekündigt, dass zukünftig überhaupt keine Vergütungen mehr für App Store-Verkäufe bezahlt werden.
Das Affiliate-Programm für App- und In-App-Käufe (sowohl im Mac App Store als auch im mobilen App Store) wird zum 1. Oktober ersatzlos gestrichen. Die Provision für Apple Music, vielleicht erinnert ihr euch noch, wurde hingegen erst kürzlich verdoppelt.
In der E-Mail an die Marketing-Partner heißt es:
[…] Mit der Einführung der neuen App Stores auf iOS und MacOS und deren erweiterten Methoden zur App-Auffindung werden wir Apps aus dem Affiliate-Programm entfernen. Ab dem 1. Oktober 2018 werden Provisionen für iOS- und Mac-Apps und In-App-Inhalte aus dem Programm entfernt. Alle anderen Inhaltstypen (Musik, Filme, Bücher und TV) bleiben im Partnerprogramm. […]
Ein überraschender Schritt, der vor allem auf spezialisierten Online-Portalen für einen Raunen gesorgt hat. Das Spiele-Portal TouchArcade, das sich fast ausschließlich auf App-Besprechungen konzentrierte und sich dabei hauptsächlich über Apples Partnerprogramm finanzierte, hat bereits die wahrscheinliche Einstellung des Betriebs angekündigt:
Vor wenigen Minuten gab Apple bekannt, dass das Affiliate-Programm beendet wird und verweist auf die verbesserte App-Entdeckung, die der neue App Store bietet. Es fällt mir schwer diese Entscheidung auf eine andere Art und Weise zu lesen als „während wir Anfangs noch einen mikroskopisch kleinen Wert in der Berichterstattung von Drittanbietern-Redaktionen gesehen haben, betrachten wir diese nun als komplett wertlos.“ Ich habe wirklich keine Ahnung was TouchArcade tun wird […] Ich weiß nicht, was wir tun werden. Ich dachte wirklich nicht, dass Apple uns [TouchArcade] letztendlich umbringen wird.
Wie sich das webweite, auf den App Store spezialisierte Online-Angebot entwicklen wird, bleibt abzuwarten. Auf der einen Seite fehlt entsprechende Blogs und Portalseiten fortan der monetärer Anreiz echte App Store-Perlen zu besprechen, auf der anderen Seite jedoch fehlt glücklicherweise auch der finanzielle Anreiz offensichtliche Müll-Applikationen über den grünen Klee zu loben, nur um hier eine Verkaufsprovision mitnehmen zu können.
Fest steht: Apple will die eigenen Umsatzerlöse steigern und Entwickler zum Kauf von App Store-Bannern bewegen. Im besten Fall reinigt der Schritt das Netz von vermeintlichen App-Empfehlungen, im schlechtesten fördert dieser die massive Zunahmen gesponserter „Artikel“ und bezahlter App-Besprechungen sowie das aussterben ehrlicher Blogs.