ifun.de — Apple News seit 2001. 41 623 Artikel

App Store-Regeln verhindern Wettbewerb

500 Mio. Euro: Apple muss EU-Strafe vorerst nicht bezahlen

Artikel auf Mastodon teilen.
18 Kommentare 18

Apple steht weiter unter Beobachtung der EU-Kommission. Der Konzern hatte im Frühjahr eine Geldbuße in Höhe von 500 Millionen Euro erhalten, weil er Entwickler daran hinderte, auf günstigere Angebote außerhalb des eigenen App Stores hinzuweisen.

Nach Ansicht der Kommission verstößt dieses Vorgehen gegen zentrale Vorgaben der europäischen Digitalgesetze. Die EU hatte Apple eine Frist von 60 Tagen gesetzt, um seine Geschäftspraktiken anzupassen. Diese endet bereits in der kommenden Woche, am 26. Juni.

Trotz des Fristablaufs verzichtet die Kommission zunächst auf zusätzliche Sanktionen. Eine Sprecherin erklärte, dass neue Strafzahlungen nur nach eingehender Prüfung und im Austausch mit dem Unternehmen verhängt würden. Im Vordergrund stehe die Durchsetzung der Regeln, nicht eine automatische Bestrafung.

Spotify Payment

Unter anderem strittig: Apps wie Spotify wollen direkte Bezahloptionen innerhalb der eigenen App

App Store-Regeln verhindern Wettbewerb

Kernpunkt der Auseinandersetzung ist Apples App-Ökosystem. Nach Ansicht der EU verhindert das Unternehmen aktiv, dass Entwickler alternative Zahlungswege nutzen oder externe Inhalte bewerben können. Dies beeinträchtige die Wahlfreiheit der Nutzer und schließe andere Anbieter vom Markt aus. Digitalgesetze wie der DMA soll genau solche Mechanismen unterbinden und marktbeherrschende Plattformen zu mehr Offenheit verpflichten.

Apple hat inzwischen Änderungen aber auch einen Einspruch angekündigt. Ob das Verhalten des Konzerns den Anforderungen der EU entspricht, wird derzeit noch bewertet. Die Kommission will ihre Einschätzung zeitnah mit dem Unternehmen teilen.

Auch Meta unter Beobachtung

Auch Meta war im April wegen eines problematischen Werbemodells zu einer Zahlung in Höhe von 200 Millionen Euro verpflichtet worden. Der Facebook-Konzern bietet Nutzerinnen und Nutzern ein werbefreies Abo nur gegen Zahlung an, wenn sie der Datennutzung nicht zustimmen wollen. Ein überarbeitetes Modell ist seit November in Kraft, wird von der EU aber weiterhin geprüft.

Zum Nachlesen:

20. Juni 2025 um 06:49 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    18 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Verrückt!
    Würde so gerne mal am Tisch der Apple Anwälte sitzen und zuhören!

  • Mir ist nicht recht klar, warum hier monate- oder jahrelang geprüft wird. Die Fakten liegen doch klar auf dem Tisch. Die Dokumentation davon hat man doch hoffentlich bei Verhängung der Bußgelder schon erstellt.

  • Wozu gibt es Fristen, wenn diese ohne Konsequenzen nicht eingehalten werden (müssen). Das Finanzamt z. B. ist bei Otto-Normalverbraucher erbarmungslos. Das kostet jede Überschreitung…

  • In Amerika, China und selbst in Russland, wo die offiziell gar keine Geschäfte machen dürfen, setzt Apple die Sachen sofort um, die gefordert werden.
    In der EU ist man zu weich. Geld einziehen und dann die nächste Strafe, wenn es nicht angepackt wird.
    Was bringen gute Gesetze, wenn die nicht umgesetzt werden.
    Das Europa Segment liefert 25% von Apples Gesamtumsatz. Ein Verkaufsverbot würde Apple schon treffen und das was die Fanboys hier manchmal phantasieren, dass Apple sich aus dem Markt zurückziehen könnte, wäre somit auch Selbstmord.

    • Woher weißt Du, dass es in anderen Ländern „sofort“ umgesetzt wird? Denke nicht, dass es in China oder Russland News gibt, in denen die Anforderungen der jeweiligen Regierungen an Apple erörtert werden. Einfach mal so dahin behauptet..

      • Lebst du hinterm Mond? Der Standardtenor ist hier in den Kommentaren dann immer: Apple muss sich halt an Gesetze halten.

  • Absoluter Wahnsinn. Diese ganze Rechtsverdreherei ist mittlerweile so absurd. Gerade die Geschehenisse überm Teich. Erst stoppt ein Gericht eine Nationalgarde nur damit ein paar Tage später ein Berufungsgericht alles wieder aufhebt?! Und hier fragt man sich wieso immer wieder Straftäter irgendwie wieder frei kommen. Einfach nur verrückt. Mich würde msl interessieren was diese ganzen Anwälte für Apple so im Jahr kosten. Könnte mir gut vorstellen dass so eine Rechnung die Kosten einer Strafe deutlich übersteigt.

    • Die Strafe ist nicht das Problem. Hier mal ein paar Zahlen:
      Jahresumsatz Apple 2024: 390 Milliarden
      Davon im Bereich Europa über 25%: 97,5 M
      Anteil der Dienste am Umsatz 25%: 24 M
      Gewinnmarge im Bereich Dienste 71%: 17,3 M
      Wenn man jetzt noch bedenkt, das Spotify Verluste macht und Apple Music den Künstlern das doppelte von dem zahlt, was die Zahlen, kann man davon ausgehen, dass bei den anderen Diensten die Marge noch viel höher ist.
      Aber auch sonst: Diese 17,3 Milliarden gilt es zu verteidigen. Was sind da 0,5 Milliarden Strafe alle paar Monate.

      • Schrottify unterstützt man auch nicht. Einfach aus dem Grund, weil bei deinem geliebten Künstler nur Centbeträge hängen bleiben und die Abrechnung intransparent ist.

      • @brottpitt: das war nur als Hinweis, das zu den Diensten auch Kostentreiber gehören. Spotify zahlt 70% des Umsatzes an die Rechteinhaber. Wenn Apple wirklich viel besser zahlt, muss das für die ein Minusgeschäft sein.
        Das zeigt nur noch stärker die Bedeutung von Apples Zwangsabgabe.

  • Wenn ich das richtig lese, steht da nichts davon, dass die 500 Millionen Euro nicht gezahlt werden müssen. Diese Strafe wurde ja schon verhängt. Es werden nur keine neuen Sanktionen hinzugefügt. Was im Artikel steht passt zur Quelle, aber nicht die Überschrift.

  • Könntet ihr mal die Überschrift zum Artikel korrigieren und klarstellen. Diese scheint nämlich etwas anderes auszusagen, als tatsächlich stattfindet.

    Die 500 mio Strafe hat Apple bekommen und muss zahlen (oder hat ggfs. sogar schon gezahlt). Diese Strafe ist nicht ausgesetzt.
    Die Strafe bedeutet aber nicht, dass Apple die Verfehlungen nicht bis zu einer gewissen Frist abstellen muss. Wenn zum Fristablauf sich hier nichts getan hat, sind regelmäßige weiter Strafzahlungen möglich, bis der Missstand abgestellt ist.

    Alles was die EU jetzt sagt ist: dass diese regelmäßigen weiteren Zahlungen nach Ablauf der Frist nicht automatisch(!) verhängt werden, sondern die EU erst mal wieder prüfen will, ob die Verfehlungen ausreichend abgestellt sind.

    D.h. Es geht nicht um die bereits verhängten 500 mio Strafe, sondern um die zukünftig kommenden nach Ablauf der Frist nächste Woche.

  • Weiss ich nicht. Mit den andauernden Einsprüchen sollte man doch wissen woran man ist.
    Oder gabs mal wieder Schmiergeld in Brüssel?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 41623 Artikel in den vergangenen 8642 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2025 aketo GmbH   ·   Impressum   ·      ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven