Auch nach 2 Monaten ohne Mac-App
MagentaCLOUD: Über 30 bekannte und teils gravierende Fehler bleiben
Auch exakt zwei Monate nach dem Relaunch des von der Telekom angebotenen Cloud-Speichers MagentaCLOUD steht das kostenpflichtige Angebot noch immer auf wackeligen Beinen und plagt Bestandskunden und neue Anwender mit zahlreichen Fehlern, die die produktive Alltagsnutzung des Online-Speichers für einige Einsatzgebiete nahezu unmöglich machen.
Zur Erinnerung: Anfang Dezember nahm die Telekom ihren Cloud-Speicher vom Netz und versprach der eigenen Kundschaft sich schon bald mit neuen Funktionen und einer runderneuerten Infrastruktur zurückmelden zu wollen. Als die Telekom den Online-Speicher auch nach der eigentlich vorgesehenen Auszeit von drei Werktagen nicht zurück ins Web brachte, vermuteten die ersten Anwender bereits größere Komplikationen. Wie umfangreich diese ausfallen sollten zeigte sich kurze Zeit später, als klar wurde was genau die Telekom unter der Haube eigentlich umgestellt hatte.
Telekom setzt auf NextCloud
Die Verantwortlichen des Netzbetreibers hatten ihr Cloud-Speicher-Angebot auf die Open-Source-Lösung NextCloud umgezogen. Eine PHP-basierte Lösung, die bis dahin vor allem bei Hobbyisten, kleinen und mittleren Unternehmen zum Einsatz kam, für die großflächige Bereitstellung beim wichtigsten deutschen Internetanbieter aber alles andere als passgenau auszufallen schien.
Von der für die Bestandskunden vergleichsweise komplizierten Konfiguration der neuen WebDAV-Lösung abgesehen, offenbarte die NextCloud-Lösung eine Vielzahl von Problemen, deren Lösungen noch Monate in Anspruch nehmen dürften und mit teils erheblichen Code-Eingriffen im NextCloud-Projekt einhergehen.
Auch nach 2 Monaten ohne Mac-App
Auch die offizielle Mac-Applikation zum Zugriff auf den Cloud-Speicher steht nach wie vor aus. Die Telekom empfiehlt Anwendern derweil den Griff zur NextCloud-App, muss aber eingestehen, dass auch mit dieser nicht alles rund laufen wird.
Aktuell listet die Telekom in ihrem Hilfe-Forum über 30 bekannte MagentaCLOUD-Fehler und schätzt hier auch die Dauer der Fehlerbehebung. Der Konzern unterscheidet dabei zwischen bereits behobenen Fehlern, behobenen aber wieder aufgetretenen Fehlern, kurzfristig adressierbaren Problemen und Fehlern, die noch lange auf eine Behebung warten müssen. Die Bugs mit „langfristiger“ Lösung haben wir im Anschluss gelistet. Allerdings heißt es von Seiten der Telekom hierzu:
Bei sehr geringer Auswirkung vor Kunden oder zu hohem Aufwand findet unter Umständen keine Fehlerbehebung statt.
Fehler mit „langfristiger“ Korrektur:
- Anzeige der Bilder in der Diashow teils sehr langsam
- Falsche Anzeige des Namens
- Voicemail-App: Backup in die MagentaCLOUD funktioniert nicht
- Wenn ein Bild höher ist als breit und ein der Weboberfläche angeschaut wird, wird dies stellenweise nicht richtig skaliert. Bedeutet: Es ist nur die Hälfte des Bildes zu sehen.
- Menü der MagentaCLOUD-Software unter Windows nicht vollständig in Deutsch. Teils falsche, teils fehlende Menüpunkte
- Einrichtung der Windows-Software lässt sich nicht abschließen
- Wird eine Freigabe an [email protected] verschickt, die Adresse ist im System aber unter [email protected] abgelegt) dann erkennt die MagentaCLOUD das als „externen“ Share und beim Empfänger tauch die Freigabe nicht unter „Mit mir geteilt“ auf
- Wird mit einem Android-Smartphone ein PDF in der MagentaCLOUD Weboberfläche oder einer Freigabe geöffnet, sind teile des PDFs nicht zu erkennen. Das MagentaCLOUD Layout legt sich darüber.
- Wenn man im „Freigabe“-Dialog einen Kontakt aus dem Adressbuch sucht, welcher über mehrere Adressen verfügt, taucht dieser mehrfach als Suchergebnis auf. Es ist jedoch nicht erkennbar, welches Suchergebnis welche Adresse ist, sondern mehrfach nur der Name des Kontaktes.