Kabelnetz für Telefónica offen
Grünes Licht für Vodafone: EU nickt Unitymedia-Übernahme ab
Die EU-Kommission hat heute der 18,4 Milliarden Euro schweren Übernahme der Liberty Global Kabelnetze in Deutschland durch Vodafone zugestimmt.
Der Düsseldorfer Netzbetreiber hatte die Akquisition im Mai angekündigt und seitdem auf das OK aus Brüssel gewartet. Dieses liegt nach knapp 300 Tagen intensiver Prüfung nun vor.
Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland
Konkret prüfte die EU-Kommission die geplante Übernahme 272 Tage. Am Ende verblieben lediglich zwei Bedenken: Zum einen hinsichtlich einer potentiellen Verminderung des Wettbewerbs durch Wegfall des DSL-Angebots im Unitymedia-Vermarktungsgebiet, zum anderen hinsichtlich einer möglichen größeren Verhandlungsmacht im Fernsehmarkt.
Bedenken die Vodafone mit mehreren Selbstverpflichtungen seinerseits auflösen konnte. So öffnet Vodafone sein Kabelnetz – wie angekündigt – bundesweit für die Telefónica und schafft damit einen weiteren nationalen Kabelwettbewerber. Zugleich will Vodafone TV-Sender mit mehr Unabhängigkeit ausstatten.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte hierzu:
„Der Zugang zu bezahlbaren und hochwertigen Breitband- und TV-Diensten ist in unserer modernen Gesellschaft fast genauso gefragt wie der Zugang zu fließendem Wasser. Unter dem Vorbehalt von Abhilfemaßnahmen, die sicherstellen sollen, dass Kunden weiterhin in den Genuss von fairen Preisen, hochwertigen Dienstleistungen und innovativen Produkten kommen, haben wir heute die Übernahme der Geschäftstätigkeit von Liberty Global in Tschechien, Deutschland, Ungarn und Rumänien durch Vodafone genehmigt.“