Ein klares Signal
Gegen Gewerkschaften: Apple straft Apple-Store-Mitarbeiter ab
Apple wird seinen Apple-Store-Mitarbeitern in den Vereinigten Staaten im Laufe der kommenden Wochen mehrere neue Vorteile und Sonderbezüge gewähren, die unter anderen die gesundheitliche Versorgung verbessern und den Zugang zu erweiterten Bildungsangebote für die außerbetriebliche Fortbildung gewähren sollen.
Nicht für Stores mit Gewerkschaften
Nach Monaten der Kritik aus Reihen der Retail-Angestellten ein grundsätzlich begrüßenswerter Schritt, würde Apple die ausgestreckte Hand nicht gleichzeitig auch zum Abstrafen des ersten gewerkschaftlich organisierten Apples Stores nutzen.
So sollen die neuen Vorteile ausgerechnet dem Apple Store vorenthalten werden, dessen Mitarbeiter sich Mitte Juni mehrheitlich für die Einführung einer gewerkschaftlichen Vertretung ausgesprochen haben. Apple scheint hier ein Exempel statuieren zu wollen mit dem die gewerkschaftlichen Bestrebungen in der restlichen Belegschaft schon im Keim erstickt werden sollen.
So hat Apple die Mitarbeiter von Apple Towson in Maryland, dem bislang einzigen Apple Store mit gewerkschaftlicher Vertretung, direkt nach Bekanntgabe der neuen Mitarbeiter-Angebote darüber informiert, dass diese von den Bildungs- und Krankenversicherungs-Benefits nicht profitieren werden.
Erst nach Tarifverhandlungen
Wie mit der Angelegenheit vertraute Mitarbeiter gegenüber dem Wirtschaftsnachrichten-Dienst Bloomberg zu Protokoll gegeben haben, setzt Apple hier reguläre Tarifverhandlungen voraus. Ein Schritt der grundsätzlich rechtmäßig ist, allerdings keine zwingende Voraussetzung für die Gewährung von Bildungsangeboten und Sonderbezügen ist.
Apple könnte den gewerkschaftlich organisierten Apple Stores problemlos genau so wie auch die restlichen Retail-Filialen behandeln, scheint aber lieber ein „das habt ihr nun davon“-Signal senden zu wollen, um noch unentschlossene Mitarbeiter davon abzuhalten sich ebenfalls von gewählten Gewerkschaftsmitgliedern vertreten zu lassen. Zuletzt hatten Mitarbeiter gemeldet von Apple-Manager bei der Vorbereitung von Gewerkschafts-Aktionen behindert und eingeschüchtert worden zu sein.
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