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Zuckerbrot und Peitsche

Apples Personalpolitik: Gewerkschafts-Pushbacks und Lohnerhöhungen

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Dass Apple der gewerkschaftlichen Organisation seiner Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten nicht nur skeptisch gegenübersteht, sondern mit entsprechenden Schulungen und Lobbygeldern auch aktiv gegen die in mehreren der über 300 amerikanischen Apple-Filialen angestoßenen Bemühungen vorgeht, ist inzwischen bekannt:

Filialleiter wurden mit Sprachregelungen versorgt, die Stimmung gegen den Aufbau von Gewerkschaften machen sollten. In New York hat Apple zudem Info-Materialien der Mitarbeiter entfernt und einzelne Angestellte offenbar so intensiv zum Thema befragt, dass die Vorfälle inzwischen zur Anzeige gebracht worden.

Personalchefin O’Brien spricht im Video

Nun soll sich auch die Chefetage zu Wort gemeldet haben. Wie der Wirtschaftsnachrichten-Dienst Bloomberg berichtet, soll Apples Personalchefin Deirdre O’Brien den Gewerkschaftsaufbau in einem neuen Mitarbeiter-Video adressiert haben.

Deirdre Obrien

Apple Personalchefin: Deirdre O’Brien

O’Brien soll demnach bestätigt haben, dass es das gute Recht der Mitarbeiter sei einer Gewerkschaft beizutreten, allerdings habe die Topmanagerin auch betont, dass die Mitarbeiter ebenso das Recht hätten, Gewerkschaften nicht beizutreten und hat dafür gleich mehrere Gründe angeführt.

Unter der Zunahme von Arbeitnehmervertretungen könnte das Miteinander zwischen Unternehmen und Filial-Mitarbeitern leiden. Zudem soll die Managerin die Sorge geäußert haben, dass eine Gewerkschaft als Mittler zwischen Unternehmen Angestellten eher hinderlich für deren Interessen sein könnte. Da Gewerkschaften stets eigene Regelwerke mitbringen würden, könnte deren Etablierung laut O’Brien sogar dazu führen, dass man die Interessen der Mitarbeiter nicht mehr so schnell wie bislang adressieren könnte.

Vorgezogene Gehaltserhöhung

Begleitet wird die aktive Anti-Gewerkschaftsrhetorik von einer vorgezogenen Lohnerhöhung für die Filialmitarbeiter des Unternehmens. Diese sollen in den Vereinigten Staaten fortan rund 10 Prozent mehr Gehalt bekommen und sich über ein Basis-Stundenlohn von bald 22 statt bisher 20 Dollar freuen. Die Gehaltserhöhung greift wohl ab Juli und kommt damit etwa drei Monate früher als üblich.

Mit dem stündlichen Basisgehalt von 22 US-Dollar hat Apple das Einstiegsgehalt für Filialmitarbeiter seit 2018 um 45 Prozent erhöht.

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27. Mai 2022 um 15:11 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Goldener Käfig also nicht nur für die Kunden sondern auch für die Angestellten.

  • Wie kann ich den Lohn pro Stunde auf deutsche Verhältnisse umrechnen um das vergleichbar zu machen? Bei einer 40h-Woche wären das dann rund 3800 Dollar pro Monat?

  • Warum soll das Miteinander zwischen Unternehmen und Filialmitarbeitern leiden? Das müsste ja erstmal begründet werden, bevor so eine Behauptung statthaft ist.

    • Weil alle Reglungen von der Gewerkschaft überprüft werden müssen und nicht direkt umgesetzt werden können.

      • Ja Quatsch mit Soße.. Rhetorik aus dem letzten Jahrhundert.

        Also 1. Apple will das Gehalt erhöhen.. ja dann macht, muss niemand auf jemanden warten.
        (als wenn Arbeitgeber jemals so Blöd gewesen wären nur nicht Gewerkschafter nee Gehaltserhöhung zu zahlen und auch nicht umgekehrt)

        Wenn Tarifverhandlung fertig sind, sind Sie fertig. Es gibt bei ganz großen Dingern noch eine Ur- Abstimmung.. ja und, im Prinzip gilt was vereinbart wurde eh nur Gewerkschaftsmitglieder.

        Mal ganz praktisch.. in der Regel wird doch eh beschlossen was dann in x/x Monaten erst kommt..

        Im Zweifel also genügend Zeit alles von oben/unten/rechts/links zu beleuchten.

  • Habe gerade meine Apple Aktien verkauft, dieser unsoziale Haufen ekelt mich nur noch an.

  • Apple tut so, als will es nur das Beste für die Mitarbeiter. Dabei sind es die Gewerkschaften, die zuerst die 40h/Woche erstritten haben und in einigen Branchen sogar die 35h/Woche. Freiwillig würde doch niemals ein Unternehmen die wöchentliche Arbeitszeit reduzieren, bei gleichem Gehalt. Und die Arbeitszeit ist nur ein Beispiel. Gerade in Berufen mit niedrigerem Gehalt sind Gewerkschaften noch wichtiger, denn dort wo Unternehmen immer wieder neue Mitarbeiter finden, wird auf alles geschissen. Bestes Beispiel: Paketzusteller.

    • voll richtig. 40h sind mittlerweile überholt. Zumal Apple Stores meist zentral gelegen sind (lange Fahrtwege für Mitarbeiter) und mit Gehältern ab 12,50€ (ja da gehts los für Specialists in Deutschland) eher unterer Durchschnitt gezahlt wird. Dafür ist die Psychische Belastung in einem Apple Store durchaus sehr hoch (mehrere Termine gleichzeitig , Versicherungen und Services verkaufen ist Pflicht, Gespräche und Rechtfertigungen bei schlechten Zahlen diesbezüglich, wütende aggressive Kunden die teils handgreiflich werden usw…)

  • Das ist wunderbar. Auch der letzte Apple Anhänger, der bis jetzt scheinbar auf dem Mond gelebt hat, bekommt mit, das Apple ein stinknormales, aggressives A-loch Unternehmen ist. Durch und durch verlogen.

  • Ja, ich habe das genau so erlebt. Zwei Gewerkschaften in meinem Unternehmen, die wegen ihrer jeweiligen Interessen teilweise positive Ansätze des Arbeitgebers, im Sinne der Mitarbeiter(!!!), ausgebremst haben! Aber jeder ist ja seines Glückes Schmid!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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