Nach ähnlichen Vorwürfen aus New York
Von Apple eingeschüchtert: Apple Atlanta vertagt Gewerkschafts-Wahl
In vielen der über 300 amerikanischen Apple-Filialen sehnen sich die Angestellten des iPhone-Konzerns nach einer gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitervertretung und haben diesen Wunsch in den vergangene Monaten so deutlich nach außen kommuniziert, dass Apple aktiv gegen die gewerkschaftlichen Bestrebungen seiner Mitarbeiter vorgegangen ist.
It’s an outrage & a shame that Apple chose to spend tens of thousands of dollars to pay a third party, outside „union avoidance“ law firm, abandon its professed values, and aggressively & deceitfully union bust in our store, interfering with our legal right to organize a union 2/
— Apple Retail Union (@Apple_Union) May 27, 2022
Sprachregelungen und Lobbyisten
Den in den Vereinigten Staaten aktiven Filialleitern wurden Sprachregelungen zugespielt, mit denen diese gegen den Aufbau von Gewerkschaften argumentieren sollten, auf politischer Ebene hat Apple bezahlte Lobbyisten ins Feld geführt.
Derweil wuchs in der Belegschaft der Filialgeschäfte der Unmut über anstrengende Corona-Regelungen, vergleichsweise schlechte Bezahlungen und eine Unternehmensführung, die die Wünsche der eigenen Mitarbeiter nur im Schneckentempo zu adressieren schien.
Mit entsprechender Spannung wurden daraufhin vor allem drei Apple-Filialen in Atlanta, Maryland und New York beobachtet, in denen der Aufbau einer lokalen Mitarbeitergewerkschaft bereits am weitesten fortgeschritten schien.
New York meldete erste Vorfälle
Aus New York wurden in der vorletzten Woche dann erste Vorfälle gemeldet. Apple soll aktives „Union Busting“ betrieben haben und den Aufbau einer Arbeitnehmervertretung sabotiert haben. Unter anderem hätte Apple „gewerkschaftsfeindliche Vorträge mit Anwesenheitspflicht“ gehalten. Ein verhalten, das vor Ort zur Anzeige gebracht wurde.
Als ähnlich schwierig scheinen sich nun auch die gewerkschaftlichen Anstrengungen der Apple-Mitarbeiter in Atlanta zu erweisen. Hier hätte in dieser Woche eine Abstimmung über den Aufbau einer Arbeitnehmervertretung erfolgen sollen, die nun jedoch verschoben wurde.
Neben aktiven Covid-Erkrankungen unter den Abstimmungsberechtigten geben die Organisatoren auch an, von Apple eingeschüchtert worden zu seien. So meldet die amerikanische CWA, eine der größten Gewerkschaften in den Vereinigten Staaten, die den Angestellten der Apples Stores bei ihren Aktivitäten zur Seite steht:
„Eine überwältigende Mehrheit der Beschäftigten des Cumberland Mall Store hat im April die Gründung einer Gewerkschaft angekündigt und die Anerkennung durch das Unternehmen beantragt. Seitdem hat Apple eine systematische, ausgeklügelte Kampagne durchgeführt, um sie einzuschüchtern und ihr Recht, eine Gewerkschaft zu gründen, zu beeinträchtigen. Verhalten, das gegen US-Gesetze, die Grundsätze von Apples Credo und den Verhaltenskodex für Verkäufer sowie gegen internationale Menschenrechtsnormen verstößt.“