EU-Kommission prüft ob Apple genug Steuern bezahlt
Die EU-Kommission nimmt derzeit die Steuerpraktiken von Apple und anderen international tätigen Unternehmen unter die Lupe. Die Behörden untersuchen dabei auch, ob Irland Apple eventuell Steuervorteile eingeräumt hat. Im irischen Dublin ist die Europazentrale von Apple ansässig, ähnliche Ermittlungen laufen in den Niederlanden gegen Starbucks und in Luxemburg gegen Fiat.
Die Ermittlungen richten sich dabei nicht gegen die betroffenen Firmen, sondern zunächst gegen die jeweiligen Staaten. Sollten die Unternehmen tatsächlich mit Steuervergünstigungen an ihre europäischen Standorte gelockt worden sein, so wäre dies ein Verstoß dieser Länder gegen europäisches Recht, hätte wohl aber auch auch deftige Steuernachzahlungen zur Folge.
Apple: Steuersumme seit iPhone-Start verzehnfacht
Apple selbst sieht die Angelegenheit allerdings noch gelassen. In einer Stellungnahme gegenüber dem Handelsblatt betonte das Unternehmen, dass man in Irland den gleichen Steuergesetzen wie zahlreiche andere internationale Unternehmen unterliege. Apple bezahle jeden Euro Steuern, der fällig werde, die Gesamtsumme habe sich seit der Einführung des iPhone im Jahr 2007 verzehnfacht.
Natürlich suchen sich Unternehmen wie Apple Irland nicht als Europastandort aus, weil dort das Bier so gut schmeckt oder die Wiesen so grün sind. In Irland winken von Haus aus attraktive Steuersätze, zudem hat Apple offenbar in der Tat einen effektiven Weg gefunden, das Steueraufkommen zu minimieren. Der britische Guardian hat über diese Praxis als den „heiligen Gral der Steuervermeidung“ berichtet.
Ziel der aktuellen EU-Untersuchung ist es nun offenbar, die derartige Tricks ermöglichende Lücken in der jeweiligen Steuergesetzgebung zu schließen. Allerdings, so zitiert das Handelsblatt die zuständige Kommission, habe man bisher nur Anhaltspunkte aber keinerlei Beweise.