Monatliche App-Gebühren
Das stärkste Argument gegen Abo-Anwendungen
Mit Ulysses hat sich gestern eine weitere, hochkarätige Mac-Anwendung für die Umstellung des eigenen Geschäftsmodells entschieden und bietet sich – ifun.de berichtete – zukünftig als Abo-Applikation an, die sich nur noch gegen eine monatliche Gebühr nutzen lässt.
Ein Phänomen, das inzwischen zum Alltag von Mac-Anwendern geworden ist. Allein in den letzten Monaten sind 1Password, Enlight, Sorted und Day One Apples Empfehlung gefolgt und haben sich für eine Abkehr vom Einmalkauf und für die Einführung eines Abo-Models entschieden.
Und auch die anschließenden Diskussionen in der Community fallen stets ähnlich aus: Ist der veranschlagte Preis gerechtfertigt? Wie viele Abo-Anwendungen kann sich der durchschnittliche Mac-Anwender leisten? Was sind die Alternativen? Und: Welche Motivation haben die Entwickler jetzt noch, weiterhin große Neuveröffentlichung abzuliefern?
Auch wenn wir grundsätzlich große Sympathien mit den Entwicklern hegen, die mit dem Wechsel auf ein Abo-Modell für kontinuierliche Einnahmen sorgen wollen, stört uns ein oft übersehener Haken der Abo-Angebote, die derzeit im App Store offeriert werden.
Ohne Zahlung keine Funktion
Fast alle Applikationen lassen sich nach der Kündigung eines laufenden Bezahl-Abos nicht mehr nutzen.
Eine Tatsache, die die Argumentation vieler Software Entwickler – die jährlichen Abogebühren seien vergleichbar mit dem Kaufpreis der bislang ebenfalls im Jahresrhythmus veröffentlichten, großen Updates – ins Wanken bringt.
Während Anwender die großen Neuveröffentlichung bislang auch einfach aussetzen und einmal erworbene Anwendung dennoch weiterhin benutzen konnten, setzen die meisten Abo-Modelle jetzt auf das „alles oder gar nichts“-Prinzip.
Entscheiden sich Anwender gegen die kontinuierliche Finanzierung ihrer Applikationen reduzieren diese den gebotenen Funktionsumfang massiv (die Ausnahme) oder lassen sich gar nicht mehr starten (die Regel).
Persönlich könnten wir mit den Abo-Modellen deutlich besser leben, wenn sich die jeweils letzte Version der ausgewählten Anwendung auch nach einer Abo-Kündigung weiter nutzen lassen würde. Von uns aus gerne auch nach einer vom Entwickler festgelegten Mindestlaufzeit. So würde sich das Abo-Modell zumindest ansatzweise am traditionellen Vertriebsweg orientieren.