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Eklatantes Negativ-Beispiel

Apps aus dem Mac-App-Store: Mit Zahlungsaufforderung, ohne Ausweg

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35 Kommentare 35

Über die lautstark vorgetragene App-Store-Kritik des selbst für mehrere Mac- und iPhone-Anwendungen verantwortlichen Entwicklers Jeff Johnson haben wir bereits am Donnerstag berichtet: Dieser hatte im App Store mehrere Applikationen ausgemacht, deren Verhalten in krassem Gegensatz zu dem stand, was Apple-Chef Tim Cook noch Anfang der Woche als wichtigen Grund für die Nutzung des Software-Kaufhauses ins Feld führte.

Von wegen vertrauenswürdig

Während Tim Cook und mit ihm die gesamte PR-Abteilung Apples immer wieder beteuern, mit der akribischen Prüfung der im App Store angebotenen Applikationen Sorge dafür zu tragen, dass Anwender hier in einem vertrauenswürdigen Ort stöbern und Geld ausgeben könnten, sieht die Realität im App Store zu Teilen nämlich ganz anders aus.

Hier rutschen etliche Abzock-Applikationen immer wieder an Apples Prüfern vorbei, die versuchen, mit zwielichtigen Methoden (versehentliche) In-App-Käufe und Abo-Abschlüsse zu forcieren.

Beenden Nicht Moeglich

Beenden nicht möglich

Ein besonders eklatantes Beispiel hat Jeff Johnson nach seinen ersten Twitter-Kurznachrichten zum Thema von einem anderen Anwender zugetragen bekommen: Die seit mehreren Jahren im App Store erhältliche Metronom-Applikation „My Metronome – Tempo Keeper“.

Abo geht, ausschalten geht nicht

Angeboten vom Entwickler-Studio Groove Vibes, aus dem russischen Novosibirsk, startet die Metronom-Applikation mit einer Kaufaufforderung die sich nicht wegklicken lässt. Noch schlimmer: Die Anwendung lässt sich über die gängigen Wege nicht beenden, sondern akzeptiert ausschließlich den Klick auf die Kauf-Schaltfläche „Mit Premium fortsetzen“.

Begrenzte Version

Keine begrenzte Version: Hier ist nur der Abo-Abschluss möglich

Der Menüpunkt „Beenden“ ist ausgegraut, ein Rechtsklick auf das Dock-Symbol bleibt ohne Funktion. Lediglich Anwender die fit genug sind, die Aktivitätsanzeige zu starten, können den Prozess hier manuell beenden und die Anwendung so deaktivieren – für alle anderen Nutzer war die App so lange auf dem Monitor aktiv, bis entweder das monatliche 20-Dollar-Abonnement abgeschlossen oder der eigene Rechner neu gestartet wurde.

Die App, deren gut 50 ausschließliche 1-Stern-Bewertungen klar machen, dass das jetzige Verhalten mehrere Jahre und mehrere Updates überlebt hat, wurde von Apple gestern (nach der Twitter-Kritik von Jeff Johnson) kommentarlos aus dem App Store entfernt.
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17. Apr 2022 um 16:02 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Klar werden einige Apps durchrutschen. Aber wie würde es aussehen wenn die Kontrolle ganz wegfallen würde?

    • Wann begreift es endlich auch der letzte.. da „rutscht nix durch“ das ist eine (systematische) Systemschwäche, seit der Umstellung.

      „Was ändert sich wenn es den Store nicht gäbe:“
      Genau nix, du kann’st dich jetzt nicht auf die Sachen verlassen die du lädst.
      …und später würde ich auch genau hinschauen.

      Aber das ist die falsche Diskussion!

      Sollte das iPhone/iPad Universum endlich ein freies Universum sein, wie auf jedem Mac, Windows oder Linux Rechner auch.
      So wie in der Apple Werbung 1984 gegen IBM.

      Oder ist Apple inzwischen IBM?!?

      • Das stimmt definitiv nicht. Das ist auch keine Malware, es wird auch niemand geschadet.

        Hier geht es auch um den Mac-AppStore und nicht der vom iPhone. Und da ist ganz klar: Wirkliche Schadsoftware für den Mac gibt es ausschließlich außerhalb des AppStores. Meine Kinder dürfen MacApps ohne Rücksprache mit mir auch nur dort installieren.

      • Was soll denn das für ein Kommentar sein? Wie TimmiW schon schreibt, App Store vom Mac und nicht der vom iPhone ist betroffen. Ebenso ist für conectas doch ein Android-Phone (es gibt da sehr gute) wesentlich besser geeignet. Ebenso von einer Systemtischen Systemschwäche zu reden, da hätte ich dann doch gerne auch die Quellen oder noch besser das von conectas genau erklärt. Und bitte den Kommentar von conectas nicht mit einer Meinung verwechseln. Hier geht es klar um eine spekulative Behauptung (genau nix würde sich ohne den Store ändern), die er meiner Meinung nach (Achtung, das hier ist eine Meinung) durch gar nichts belegt hat.
        Ich würde lieber weiterhin auf den Apple Store setzen. Auch mit den Fehlern sollte hier das Sicherheitsniveau doch einigermassen hoch sein.

    • Wenn Apps auf Nutzer losgelassen werden, bei denen Betrug bereits am Startbildschirm erkennbar ist, kann es mit der behaupteten Kontrolle nicht sehr weit her sein.
      Wenn App store Kunden bis zu 30% Provision bezahlen, dann sollte sich doch eine Qualitätskontrolle ausgehen.

    • Apple wird seine “Kontrolle” beinhalten. Nutzer haben die zusätzliche Möglichkeiten mit anderen Shops.

  • Wahrscheinlich nur entfernt weil aus Russland und nicht weil abzocke

  • Kaum zu glauben, das Apple sowas macht. Ich schaue mir nochmal die Werbung an und glaube weiterhin an das Propagandierte.

  • Apple ist doch das reichste Unternehmen, dann können die doch auf die Einnahmen von solchen abzock Apps auch nicht Einnehmen ohne einen Großen verlust zu haben. Mich enttäuscht von Apple (und auch von anderen Firmen) das alles nur noch ums Geld geht. Auch wenn Menschen betrogen werden.

    • Man sollte sich einfach davon lösen, dass diese Firma auf der guten Seite der Macht steht. Sie verkaufen sich halt nur cleverer als andere. Und ja es geht immer ums Geld. Das ist der Motor der jedes Unternehmen antreibt. Einige davon gehen dafür auch über „Leichen“. Ich glaube landläufig heißt das wohl „Geld stinkt nicht“. ;)

      • Der Unterschied zu früher ist, dass Apple sich nicht mehr in erster Linie den Usern, sondern den AKTIONÄREN verantwortlich fühlt. Das hat erheblich zur WERTE-VERSCHIEBUNG beigetragen.

      • Apple fühlt sich schon immer gegenüber den Aktionären verantwortlich, sonst funktioniert keine AG. Damals nur besser vor uns versteckt. ;-)

      • Ich glaube nicht, dass hier über „Leichen gegangen“ wird. Apple ist in diesen Fällen immer kulant und erstattet in einem solchen Fall auch immer die Zahlung sofort zurück – ganz im Gegensatz zu solchen Apps, die man in anderen Stores erwirbt.

        Man sollte hier mal echte statistische Vergleiche machen, wie wahrscheinlich es ist sich in einem Softwarestore eine Malware einzufangen. Ich gehe da jede Wette ein, dass Apple hier ganz klar vorbildlich ist im Vergleich zum Rest der Welt. Es hat in all den Jahren keine „echte Malware“ wie Trojaner, Viren oder Spyware in den Store geschafft.

        Google ist mit dem Playstore schon weitaus schlechter, aber vergleichsweise immer noch gut – alles andere ist ein nicht kalkulierbares Risiko, es sei denn man kauft Software ausschließlich beim Entwickler, den man auch kennt.

        Gäbe es aber den AppStore nicht, wären 900 der Top 1000 Apps im AppStore niemals so weit gekommen, weil man garantiert keine Programme von Burak Acemoglu, Alexander Nowak, Ginger Labs, Luma Touch, Playrix, Voodoo oder sonst wem installiert hätte.

    • man sollte sich dessen bewusst sein, dass weder Apple, amazon, Microsoft und und und, eben nicht unsere Freunde sind.

      Bei manchen Konzernen fällts sofort auf, bei manchen später.
      Microsoft zb. agiert selten kundenorientiert und setzt bei seinem Fensterladen gern seinen eigenen Willen durch und pfeift auf Kundenwünsche, setzt sich über Kunden-Einstellungen mit für Microsoft profitable default settings durch, die mir als Kunden aber oft nicht passen.

      Der Kunde ist nur noch Zielscheibe für targeting und damit dauermelkbares Cash Treibgut

    • Jegliche Käufe im App Store oder sonst irgendwo im Internet kann man rückabwickeln.
      Den eigenen Verstand einzuschalten ist jedoch, im Gegensatz zu Jammern und Nörgeln, keine Gratisfunktion. Sie erfordert vorheriges Aktivieren des Denkapparates.

  • Command + Q oder auf’m iPhone einfach leiser dann lauter dann die Sperrtaste gedrückt halten, alternativ für alte Geräte mit Homebutton, Homebutton + Sperrtaste gedrückt halten.

  • Die Schaltfläche „mit begrenzter Version fortsetzen“ geht nicht, oder witness keine Schaltfläche oben auf dem Screenshot?

  • Na ja, wer daran glaubt, dass Apple nur zum Wohle des Kunden agiert, der lebt wohl in einer anderen Welt. Aber immer gleich Vorsatz zu unterstellen… Ich glaube nicht, dass sich Apple die schlechten Bewertungen anschaut. Die schauen eher nach positiven Bewertungen für Marketing und mehr Umsatz. Es werfe der den ersten Stein der 100% vollkommen ist, wie offensichtlich einige Entwickler, die sich gern ausschließlich bei Twitter mit Ihrem Wissen brüsten. Dann bei Millionen von Apps mit einem Beleg um die Ecke kommen.

  • Auch ich habe schon mal die Geld für eine App ausgegeben die nichts konnte, außer abzustürzen. Eine ifun-Empfehlung übrigens.
    Daraufhin habe ich Apple kontaktiert und den Kauf rückgängig gemacht. Es dauerte keine 24 Stunden und ich hatte mein Geld zurück.

    Ich gebe zu daß es irgendwo auf dieser Welt Nutzer geben mag, die im App Store keine Beschreibung zum Preismodell lesen, nicht wissen, wie man eine App beendet und auch Google nicht bedienen können, um selbiges herauszufinden.
    Und ich gebe zu, daß es auch Nutzer gibt, die nicht wissen, daß man App Store Käufe rückgängig machen kann und daß Apple sogar eine telefonische Hotline für Betrugsfälle anbietet.

    Für diese möglicherweise marginale Randgruppe unter der Bevölkerung, welche Apple eventuell nicht permanent auf dem Radar beobachtet, wäre ein konstruktiver Artikel darüber, wie man sich selbst helfen kann jedoch sinnvoller, als das unaufhörliche Klagen über den App Store.

    Beispiel:
    https://support.apple.com/de-de/HT204084

  • Wollte letztens Parallels auf meinen M1 Mac testen. Wenn man auf den Testen Button klickt wird ebenfalls ein Abo gestartet. Vergisst man dieses sofort oder spätestens nach 13 Tagen zu stornieren so ist man 79€ los.
    Das finde ich bereits grenzwertig.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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