Eklatantes Negativ-Beispiel
Apps aus dem Mac-App-Store: Mit Zahlungsaufforderung, ohne Ausweg
Über die lautstark vorgetragene App-Store-Kritik des selbst für mehrere Mac- und iPhone-Anwendungen verantwortlichen Entwicklers Jeff Johnson haben wir bereits am Donnerstag berichtet: Dieser hatte im App Store mehrere Applikationen ausgemacht, deren Verhalten in krassem Gegensatz zu dem stand, was Apple-Chef Tim Cook noch Anfang der Woche als wichtigen Grund für die Nutzung des Software-Kaufhauses ins Feld führte.
This app literally locks your machine until you pay the fee. It is almost ransomware. No way to report it https://t.co/I2lFoEFUFL
— Edoardo Vacchi (@evacchi) April 12, 2022
Von wegen vertrauenswürdig
Während Tim Cook und mit ihm die gesamte PR-Abteilung Apples immer wieder beteuern, mit der akribischen Prüfung der im App Store angebotenen Applikationen Sorge dafür zu tragen, dass Anwender hier in einem vertrauenswürdigen Ort stöbern und Geld ausgeben könnten, sieht die Realität im App Store zu Teilen nämlich ganz anders aus.
Hier rutschen etliche Abzock-Applikationen immer wieder an Apples Prüfern vorbei, die versuchen, mit zwielichtigen Methoden (versehentliche) In-App-Käufe und Abo-Abschlüsse zu forcieren.
Beenden nicht möglich
Ein besonders eklatantes Beispiel hat Jeff Johnson nach seinen ersten Twitter-Kurznachrichten zum Thema von einem anderen Anwender zugetragen bekommen: Die seit mehreren Jahren im App Store erhältliche Metronom-Applikation „My Metronome – Tempo Keeper“.
Abo geht, ausschalten geht nicht
Angeboten vom Entwickler-Studio Groove Vibes, aus dem russischen Novosibirsk, startet die Metronom-Applikation mit einer Kaufaufforderung die sich nicht wegklicken lässt. Noch schlimmer: Die Anwendung lässt sich über die gängigen Wege nicht beenden, sondern akzeptiert ausschließlich den Klick auf die Kauf-Schaltfläche „Mit Premium fortsetzen“.
Keine begrenzte Version: Hier ist nur der Abo-Abschluss möglich
Der Menüpunkt „Beenden“ ist ausgegraut, ein Rechtsklick auf das Dock-Symbol bleibt ohne Funktion. Lediglich Anwender die fit genug sind, die Aktivitätsanzeige zu starten, können den Prozess hier manuell beenden und die Anwendung so deaktivieren – für alle anderen Nutzer war die App so lange auf dem Monitor aktiv, bis entweder das monatliche 20-Dollar-Abonnement abgeschlossen oder der eigene Rechner neu gestartet wurde.
Die App, deren gut 50 ausschließliche 1-Stern-Bewertungen klar machen, dass das jetzige Verhalten mehrere Jahre und mehrere Updates überlebt hat, wurde von Apple gestern (nach der Twitter-Kritik von Jeff Johnson) kommentarlos aus dem App Store entfernt.