Mitschnitt des Konferenz-Auftritts
Lobbyarbeit in eigener Sache: Tim Cook warnt vor „Sideloading“
Auf der diesjährigen Datenschutz-Konferenz der International Association of Privacy Professionals, dem sogenannten IAPP Summit 2022, sind am heutigen Dienstag mehrere Sprecher aufgetreten, zu denen neben Didier Reynders und Zahra Mosawi auch der Apple-Chef Tim Cook gezählt haben.
Dessen 14 Minuten langer Monolog lässt sich in diesem Mitschnitt auf Googles Videoplattform YouTube anschauen und eröffnet bedeutungsschwer: „Der Kampf um den Schutz der Privatsphäre ist nicht einfach, aber er ist einer der wichtigsten Kämpfe unserer Zeit“, so Cook.
Allerdings hat Apples CEO seine Redezeit nicht nur dem fraglos schwierigen Datenschutzverständnis der Branche gewidmet, sondern seinen Auftritt auch für Lobbyarbeit in eigener Sache genutzt.
Lobbyarbeit in eigener Sache
So ging Cook während seiner Rede nicht nur auf Apples Datenschutz-Selbstverständnis ein und betonte, dass man den eigenen Nutzern zahlreiche Werkzeuge in die Hand gedrückt habe, die diesen einen selbstbestimmten Umgang mit ihren eigenen Daten erlauben würden. Der Unternehmenschef streifte auch die heiß diskutierte Debatte um die Öffnung von iPhone und iPad für die Installation von Dritt-Applikationen am App Store vorbei.
Der App Store würde Apple erlauben, so Cook, die dort angebotenen Applikationen auf die Einhaltung strikter Datenschutz-Standards hin zu prüfen. Allerdings sei zu befürchten, dass Apple diese Möglichkeiten zum Teil einbüßen wird.
Sorgen machen Cook hier vor allem die sich anbahnenden Verfahren der Wettbewerbshüter. Man sei „tief besorgt“ über regulierende Eingriffe, die Sicherheit und Privatsphäre beim Verfolgen „eines anderen Ziels“ unterminieren würden.
So warnt Cook ab Minute 22:05 im Video eindringlich vor der Freigabe von App-Installationen am App Store vorbei. Dies werde tiefgreifende Folgen für Anwender haben, die sich wieder auf eine Zunahme des Datentrackings und auf grundsätzlich unsicherere Systeme einstellen müssten.