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Kritik an den Folgen des DMA

Angriff auf EU-Digitalgesetz: Google stellt sich an Apples Seite

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Nachdem Apple die Vorschriften des Digital Markets Act (DMA) öffentlich beanstandet hat, schließt sich nun auch Google dieser Haltung an. In einer Stellungnahme zur laufenden Konsultation der Europäischen Kommission warnt das Unternehmen vor unerwünschten Nebenwirkungen des Gesetzes.

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Vor allem die Änderungen in der Google-Suche stehen im Fokus des knapp 20-seitigen PDFs. Durch die EU-Vorgaben muss der Konzern Suchergebnisse stärker auf Vermittlungsplattformen ausrichten, anstatt Nutzern direkte Links zu Fluggesellschaften, Hotels oder anderen Anbietern anzuzeigen.

Nach Einschätzung von Google verteuert dies Buchungen, verringert den direkten Besucherstrom auf Unternehmenswebsites und erschwert Reisenden den schnellen Zugriff auf verlässliche Informationen. Teile der europäischen Tourismusbranche meldeten laut Google bereits einen Rückgang von Direktbuchungen um bis zu 30 Prozent.

Sicherheitsbedenken und verzögerte Produkte

Google sieht zudem Risiken für die Sicherheit seiner Plattformen. Durch die geforderte Öffnung von Android müssten Schutzmechanismen eingeschränkt werden, die bisher vor Schadsoftware und betrügerischen Links gewarnt haben. Android sei von Anfang an offener als iOS gewesen, mit mehreren App-Stores und der Möglichkeit zum Herunterladen aus anderen Quellen.

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Diese Offenheit könne jedoch zu einer größeren Angriffsfläche führen, wenn Sicherheitsfunktionen reduziert werden. Zugleich betont Google, dass rechtliche Unsicherheiten die Markteinführung neuer Produkte verzögern. Angebote wie die aktuellen KI-Dienste des Unternehmens kämen dadurch in Europa teils erst mit einem Jahr verzögerung auf den Markt.

Ruf nach klaren Regeln

Wie zuvor Apple fordert nun auch Google eine verlässlichere und einheitliche Umsetzung des DMA. Unterschiedliche nationale Vorschriften und parallele Gerichtsverfahren führten zu Unsicherheit und behinderten Investitionen.

Das Unternehmen verweist darauf, bereits zahlreiche Anpassungen vorgenommen zu haben, etwa neue Werkzeuge für Datenportabilität. Allerdings fordert man die Regulierer dazu auf, ihr Handeln zukünftig stärker an den Interessen der Nutzer auszurichten und digitale Angebote nicht in Sicherheit, Qualität und Nutzbarkeit einzuschränken.

Zum Nachlesen:

26. Sep. 2025 um 16:06 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    46 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Wir bekommen nichts auf die Reihe und fordern zugleich von denen die es können sich unseren Forderungen zu unterwerfen?

  • War es nicht so, dass Google nur die eigenen Dienste nicht bevorzugen darf?
    Aber vielleicht hört ja jetzt das Geheule auf, dass Apple nur benachteiligt wird.
    Wenn die Hersteller der Betriebssysteme von über 90% der Smartphones so schön zusammenhalten, ist es gut, dass wir Kunden auch jemanden auf unserer Seite haben.
    Mein ehrlicher Dank geht an die EU.

    • Ja ja, die EU ist sowas von toll, denkt ausschließlich an seine Bürger und ist quasi der Robin Hood unter den ansonsten so bösen und Geldgeilen anderen…oh man.
      Aber eins muss man der EU lassen, es scheint zu funktionieren. Die Köpfe sind voll von „unserer Demokratie“…alles andere ist natürlich Extremismus o.ä.

      • Extremismus a la AfD hatten wir schon mal. Hat nicht funktioniert. Aber manche scheinen das vergessen zu haben.

      • Das Gegenteil von unserer Demokratie ist tatsächlich Extremismus. Ich will in keinem anderen politischen System leben. Aber wer das will soll sich einfach auf den Weg machen. Hier braucht den keiner

      • … diese zunehmende Gängelung durch den überbordenden Beamtenmoloch in Brüssel in nahezu allen Bereichen finde ich wirklich immer unerträglicher…

  • Jeder von uns sollte sich Gedanken machen wenn die 2 grössten Player mit zig Milliarden Umsätze plötzlich ins gleiche Horn stossen……im Interesse der „Kleinen“ ist deren Engagement mit Sicherheit nicht ;)

  • „Wie zuvor Apple fordert nun auch Google eine __verlässlichere und einheitliche Umsetzung__ des DMA.“

    Da fordert jemand etwas eigentlich selbstverständliches und es wird daraus folgende Schlagzeile gemacht:

    „__Angriff__ auf EU-Digitalgesetz“

    Das zeigt schon das ganze Niveau der Debatte…

    • Selbstverständlich für uns.
      Für Politiker sind gaaaanz andere „wichtige“ Dinge viel spannender.
      Leider sitzen eben in Regierungen und diesen Ämtern wenige Menschen, die wirklich mal aus der jeweiligen Branche kommen.

  • Freizügigkeit des Steuerstandortes infrage stellen.
    Dann kommt Apple und Co. ganz schnell wieder in Spur.

  • Wenn Du glaubst die EU handelt im Interesse der Bürger, bist Du schief gewickelt.

  • Wenn sich beide Quasi-Monopolisten beschweren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es ein gutes Gesetz ist :)

  • Google Suche? Die Wi…er können sich ihre erbärmliche Suche sonstwohin stecken.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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