Zustellgeschwindigkeit zur Auswahl
Zwei-Klassen-Zustellung: Post denkt über neues System nach
Kunden der Deutschen Post dürfen sich auf die Einführung neuer Porto-Tarife einstellen, die fortan nicht nur Gewicht, Maße und Zustellort der zu transportierenden Sendungen berücksichtigen, sondern auch die Geschwindigkeit mit der Sendungen beim Empfänger ankommen sollen.
Dies hat der Personalvorstand des Unternehmens, Thomas Ogilvie, den Zeitungen der Funke Mediengruppe verraten und im Gespräch mit der Berliner Morgenpost einen Ausbau der Post-Produkte prognostiziert.
Zustellgeschwindigkeit zur Auswahl
Bereits jetzt würden Pakete und Briefsendungen häufig durch den selben Zusteller beziehungsweise die selbe Zustellerin an ihrem Zielort abgeliefert. Ein Kompromiss, der die Portokosten im Briefgeschäft trotz kontinuierlich nachlassender Sendungen bezahlbar hält, dafür aber die Zustellgeschwindigkeiten beeinflusst.
Um diese auf dem bekannt schnellen Niveau zu halten, könnte sich die Post langfristig an europäischen Nachbarn orientieren und Sendungsvarianten mit unterschiedlichen Zustellgeschwindigkeiten anbieten.
Als wünschenswert stuft Ogilvie diesbezüglich eine Änderung des Postgesetzes und die Abkehr von der 80-Prozent-Vorgabe ein. So erwartet der Gesetzgeber von der Post momentan noch die Zustellung von 80 Prozent aller Briefe am Werktag nach dem Einwurf in einen Briefkasten – vorausgesetzt dieser wurde am Tag des Einwurfes noch entleert.
Mehr Flexibilität für Zusteller
Hätte man hier die Möglichkeit die Briefe über mehrere Tagen verteilt zuzustellen, könnte man die nachlassende Menge an Sendungen so an die Zusteller verteilen, dass diese in Lastspitzen nicht noch zu deutlicher Mehrarbeit führen.
Mit den kürzlich eingeführten Matrix-Briefmarken, die seit Februar 2021 eine einfache Sendungsverfolgung für Briefe anbieten, wären bereits die Voraussetzungen geschaffen, als Absender über die Zustellung informiert zu werden, auch wenn diese bald nicht mehr am kommenden Tag erfolgen sollte.
Die letzte Portoerhöhung hat die Post zum 1. Januar 2022 vorgelegt:
- Preiserhöhungen beim Porto: Post legt neue Briefpreise 2022 vor