Zurück auf GitHub
youtube-dl: Microsoft bringt Ausnahme-Downloader zurück
Am 25. Oktober verschwand das Open-Source-Projekt youtube-dl von der Code-Plattform GitHub und sorgte für Wellen der Empörung in der Community der Nutzer und Entwickler, die den Ausnahme-Downloader in Produktiv-Umgebungen einsetzten.
Setzte auch auf youtube-dl: Die Mac-App ViDL
Anders als der Name es vermuten lässt, kümmerte sich youtube-dl nicht nur um den Abgriff von Videos aus Googles Video-Portal, sondern war in der Lage Videos aus mehreren 100 Quellen zu laden. Von der Arte-Mediathek über Twitter bis hin zu fremdsprachigen Nachrichten-Portalen, lies sich youtube-dl mit nahezu beliebigen Web-Links füttern, machte die dort zu sehenden Video-Dateien ausfindig und sicherte diese auf der eigenen Festplatte.
Löschanfrage der Musikindustrie
Damit dies stets reibungslos funktionierte und auch dann noch klappte, wenn Mediatheken, kleine Video-Webseiten und auch YouTube mal wieder an der Infrastruktur der eigenen Dienste feilten, war youtube-dl auf eine aktive Community angewiesen, die auch entsprechende Änderungen schnell mit kleinen Programm-Verbesserungen reagierte. Dieser Community fehlte seit der Löschanfrage vom 25. Oktober der bekannte Treffpunkt, um die weitere Entwicklung von youtube-dl abzustimmen und umzusetzen.
Verantwortlich dafür war eine Löschanfrage (Take-Down-Request) der Musikindustrie. Diese war gegen youtube-dl vorgegangen, nachdem man das für vielfältige Zwecke brauchbare Werkzeugkasten auf ein schlichtes Tool für Urheberrechtsverletzer reduziert hatte. Da man youtube-dl auch für den Download von Musikvideos einsetzen konnte, hatte dieses zu verschwinden.
Microsoft und EFF Hand in Hand für die Community
Eine Auffassung, der der Software-Gigant Microsoft nun widersprochen hat und zusammen mit der Bürgerrechtsorganisation EFF nicht nur für die Rückkehr des Projektes gesorgt hat, sondern sich gleichzeitig auch schützend hinter die auf GitHub aktive Entwickler-Community stellt.
Fortan werde man Take-Down-Request genauer prüfen, im Zweifelsfall stets die Seite der Entwickler unterstützen und zur rechtlichen Verteidigung von Open-Source-Projekten eine Million Dollar spenden. Hut ab.