Missbrauch der Marktmacht
Millionenstrafe in Russland: Apples App-Store-Politik wird abgestraft
In zahlreichen Märkten weltweit steht Apple momentan unter Druck. Fast überall wird die Frage diskutiert, ob beziehungsweise in welchem Umfang Apple seine Gatekeeper-Funktion im App Store zum eigenen Vorteil ausgenutzt und einen fairen Wettbewerb so unterbunden hat.
- In Amerika wird sich Apple ab Anfang Mai in einem wahrscheinlich wegweisenden Verfahren vor Gericht rechtfertigen müssen. Dieses war vom Spiele-Publisher Eppic angestoßen worden, der seine Spiele ohne Umsatzbeteiligung Apples im App Store anbieten möchte.
- In Europa läuft seit Jahren eine Wettbewerbsbeschwerde des Musik-Streaming-Dienste Spotify, die dem Vernehmen nach noch im Laufe dieser Woche zum Abschluss kommen soll und eine erste Rüge aus Reihen der europäischen Kommission Richtung Apple nach sich ziehen könnte. Je nachdem wie Apple reagiert stehen auch hier Millionenzahlungen im Raum.
- In Australien machen sich Verbraucherschützer aktuell dafür stark, dass Nutzern ein größeres Mitbestimmungsrecht eingeräumt werden soll, was die ab Werk vorinstallierten Applikationen auf ihren Geräten angeht.
10 Mio. Euro für Missbrauch der Marktmacht
In Russland hat sich Apple dem Druck der Behörden bereits gebeugt und muss während der Erstinstallation neuer Geräte inzwischen auch russische Anwendungen anzeigen und zur Installation empfehlen. Zudem haben die russischen Marktwächter der staatlichen Antimonopol-Behörde jetzt eine Millionenstrafe gegen Apple verhängt.
So muss Apple umgerechnet rund 10,2 Millionen Euro bezahlen, da der Konzern, so die Meinung der russischen Behörden, seine Rolle als App-Store-Betreiber zum Nachteil lokaler Anbieter wie Kaspersky Lab ausgenutzt haben soll.
Diesem soll Apple im vorvergangenen Jahr verboten haben seine Kinderschutz-Applikation in den App Store einzustellen – ifun.de berichtete.