Durchführung von Cyberangriffen möglich
Kaspersky für Mac: BSI warnt vor Einsatz der Antivirus-App
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat heute eine generelle Warnung vor den Antivirus-Produkten des russischen Anbieters Kaspersky ausgegeben, der sich an Mac-Anwender unter anderem mit der kostenpflichtigen Anwendung „KasperskyInternet Security for Mac“ richtet, die zum Jahrespreis von 39,95 Euro angeboten wird.
Durchführung von Cyberangriffen möglich
Das BSI empfiehlt Anwender, die schon Anwendungen von Kaspersky auf ihren Maschinen installiert haben, diese umgehend durch Produkte der Konkurrenz zu ersetzen und sich grundsätzlich nach Alternativen umzusehen. Laut der Behörde seien Zweifel an der Zuverlässigkeit des Herstellers angebracht.
Vor dem Hintergrund, dass Russland offensive Drohungen gegen die IT-Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland, der Europäischen Union und der NATO ausgesprochen habe, sei von dem Einsatz der Antivirus-Software abzusehen, die ob ihrer Natur über weitreichende Systemberechtigungen verfügen würde.
Nach §7 BSI-Gesetz warnen wir vor dem Einsatz von Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky. Wir empfehlen, solche Anwendungen durch Produkte anderer Hersteller zu ersetzen.
Zur Pressemitteilung: ➡https://t.co/VC20wRlj4W #DeutschlandDigitalSicherBSI
— BSI (@BSI_Bund) March 15, 2022
Nach Angaben des Bundesamtes wäre es sowohl denkbar, dass Kaspersky selbst Cyberangriffe durchführt, als auch vom russischen Staat gezwungen werden könnte, Systeme in Deutschland anzugreifen. Um den Rückfragen verunsicherter Anwender zu begegnen hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowohl eine Telefon-Hotline geschaltet (0800 274 1000) als auch eine FAQ-Seite ins Netz gestellt, die auf die wichtigsten Fragen zum Fall eingeht.
Kaspersky vermutet politische Motivation
Derweil reagiert Kaspersky selbst mit Unverständnis und gibt in einer Stellungnahme zu Protokoll, dass man aktuell davon ausgehe, dass die Entscheidung zur öffentlichen Warnung vor den hauseigenen Produkten aus „politischen Gründen“ getroffen worden sei. Als „privat geführtes globales Cybersicherheitsunternehmen“ würde man über keine Verbindungen zur russischen Regierung verfügen.
Wir glauben, dass der friedliche Dialog das einzig mögliche Instrument zur Lösung von Konflikten ist. Krieg ist für niemanden gut.