Bebilderte Apple-Kritik
Kannst du nicht einfach rechts klicken?
Jeff Johnson, seines Zeichens Software-Entwickler und unter anderem Verantwortlich für die Safari-Erweiterung StopTheMadness und den verschlüsselten Messenger Underpass kritisiert Apples zunehmenden Druck auf Entwickler, die nicht gewillt sind Apple $100 pro Jahr zuzuwerfen, auf brillante Art und Weise.
Statt einen langen Aufsatz zu verfassen, hat Johnson eine Reihe von Bildschirmfotos veröffentlicht, die neuen und alten Mac-Nutzern vor Augen führt, wie kompliziert es vor allem für unbedarfte Anwender geworden ist, Mac-Applikationen zu starten, die von ihren Machern nicht signiert wurden.
Freeware-Community massiv betroffen
Eine vorhanden Signatur ist Grundvoraussetzung dafür, dass der Mac neu geladen Anwendungen startet, ohne seine Anwender mit Warnmeldungen zu erschrecken, die auch bei harmlosen Drittanbieter-Programmen das Gefühl vermitteln, der Mac sei möglicherweise kurz davor eine Schadsoftware zu starten.
Hier setzt auch Johnsons Überschrift an: „Kannst du nicht einfach rechts klicken?“ – eine Frage, mit der die Befürworter der strikten Signatur-Voraussetzungen Apples die Warnmeldungen für gewöhnlich relativeren.
Apple will bezahlt werden
Doch Johnson argumentiert, dass die Warnfenster inzwischen so brachial und angsteinflößend auftreten, dass der durchschnittliche Anwender wohl keine App mehr starten wird, die nicht aus dem Mac App Store geladen bzw. von ihrem Entwickler signiert wurde. Für beide Varianten müssten Entwickler Apples Jahrespauschale von $100 zahlen – eine große Hürde für Freeware-Anbieter und Hobby-Programmierer in Ländern mit vergleichsweise geringen Einkommen.
Also: Noch gestattet Apple zwar das Ausführen nicht signierter Applikationen, macht dies aber verdammt kompliziert. Zudem ist davon auszugehen, dass zukünftige Versionen des macOS-Betriebssystem nur noch Apps Starten werden, die über eine valide Signatur verfügen.
Und wer sich jetzt fragt: „Kann man hier nicht einfach rechts klicken?“ wirft einen Blick auf die folgenden Grafiken und stellt sich die eigenen Eltern beim Lesen eben jener Warnmeldungen vor.
Hier am Beispiel der simplen, freien und völlig ungefährlichen Timer-Applikation „Timer app for Mac„.