Offener Brief von Spotify, Deezer und Co.
Gemeinsam gegen Apple: EU soll endlich einschreiten
Die Musik-Streaming-Dienste Spotify und Deezer, der E-Mail-Anbieter Proton, die Pressevereinigung News Media Europe, der Europäischer Verlegerrat und weitere im App Store aktive Unternehmen und Verbände haben einen offenen Brief an die Europäische Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager formuliert und die geschäftsführende Vizepräsidentin der Europäischen Kommission dazu aufgerufen nun endlich gegen Apple vorzugehen.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager
Apple in die Schranken weisen
Die Unterzeichner des einseitigen Schreibens (PDF-Download) fordern von der dänischen Politikerin dafür zu sorgen, dass die Europäische Kommission rasch und entschlossen gegen die „wettbewerbswidrigen und unfairen Praktiken“ der weltweit aktiven Gatekeeper vorgeht, sich insbesondere aber Apple annehmen soll, um dem wettbewerbsfeindlichen Vorgehen des Unternehmens endlich ein Ende zu bereiten.
Seit Jahren würde der iPhone-Konzern Verbrauchern und Marktteilnehmern schaden. Der offene Brief führt hier unter anderem die überzogene Umsatzbeteiligung ein, die Apple im App Store verlangt und den Zwang das von Apple bereitgestellte Bezahlsystem zu nutzen. Zudem würde Apple auch die Kommunikation zwischen den im App Store aktiven Unternehmen und ihren Kunden behindern.
Apple, so der Appell, würde von seiner Monopolstellung profitieren und diese dafür missbrauchen, exorbitante Zahlungen von App-Entwicklern einzufordern, die keine andere Wahl hätten als im App Store zu bleiben, um europäische Kunden zu erreichen.
Unterzeichner bieten ihre Hilfe an
Es sei nun an der Zeit, dass die EU Maßnahmen ergreife, um dieses Verhalten zu beenden.
Wir fordern daher eine rasche Entscheidung im Wettbewerbsverfahren gegen Apple wegen seines illegalen, wettbewerbswidrigen Verhaltens bei Musik-Streaming-Diensten. Viele der wettbewerbswidrigen Verhaltensweisen, die in der Mitteilung der Beschwerdepunkte der Kommission gegen Apple beschrieben werden, betreffen nicht nur Musik-Streaming-Dienste, sondern auch unzählige andere App-Anbieter, die Waren und Dienstleistungen über den iOS App Store anbieten wollen.
Die Unterzeichner des Schreibens erhöhen mit ihrem Brief nicht nur den Druck auf Apple, sondern bieten sich der Europäischen Kommission auch als Brancheninsider an, die der EU bei der Durchsetzung ihrer Forderungen gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Man könne der Kommission eigene Teams zur Verfügung stellen, um dieser Tipps zu geben, wie ein entsprechendes Vorgehen gegen Apple aussehen könne.
Das kürzlich verabschiedete Gesetz über digitale Märkte soll der EU als Werkzeug dienen, Apple hier entsprechend zu regulieren.
- Apple wird reguliert: EU-Parlament gibt Digital-Gesetze frei