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Apple spurte bislang stets

Frist bis Jahresende: Apple soll sich in Russland niederlassen

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Russland lässt erneut die Muskeln spielen und hat 13 ausländische Technologie-Unternehmen vor ein Ultimatum gestellt: Die Konzerne, zu denen Apple aber auch die Google-Dachmarke Alphabet, Metas Facebook, Twitter und die TikTok-Mutter ByteDance zählen, sollen sich bis zum Jahresende offiziell in Russland niederlassen. Sollten die 13 zum Großteil in den Vereinigten Staaten angesiedelten Konzerne der Aufforderung nicht nachkommen, müssen die Unternehmen mit wirtschaftlichen Einschränkungen bis hin zu vollständigen Verboten rechnen.

Roscomnadzor
Nach Angaben der Nachrichten-Agentur Reuters habe die zuständige russische Behörde Roskomnadzor („Der föderale Dienst für die Überwachung von Kommunikation, Informationstechnologie und Massenmedien“) keine Details zu den spezifischen Anforderungen an die Unternehmen ausgegeben und habe zudem auch einzelne Konzerne angesprochen, die bereits Dependancen in Russland unterhalten.

Förderung lokaler Unternehmen

Die Frist zur Niederlassung ist die jüngste von mehreren Anstrengungen Russlands, sich „schützend“ vor lokale Technologie-Unternehmen zu stellen. Zuletzt war Apple in Russland dazu aufgefordert worden, Kunden während der iPhone-Ersteinrichtung die Installation lokaler Applikationen anzubieten.

Apple spurte bislang stets

Diese Forderung hatte Apple auch umgesetzt, musste im Nachgang aber dennoch über 10 Millionen Euro Strafe zahlen, da die russischen Behörden dem Konzern unterstellten, als App-Store-Betreiber zum Nachteil lokaler Anbieter wie etwa des Software-Konzerns Kaspersky Lab gehandelt zu haben.

Auch im aktuellen Fall darf davon ausgegangen werden, dass sich Apple an die Forderungen der russischen Behörden hält. Erst im September hatte Apple auf Anfrage der russischen Regierung die Nawalny-App der Opposition aus dem eigenen App Store entfernt.

24. Nov 2021 um 08:56 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Mich würde ja mal die Motivation für die Forderung interessieren.

    • Steuern, Arbeitsplätze, Kontrolle… gibt viele Motivationen von solchen Ländern…

    • Ja kann ich dir sagen es ist russisches Gesetz dass Firmen die in Russland etwas anbieten auch in Russland ihren Standort haben müssen. Ich finde das sehr gut, zum Beispiel gibt es in Russland kein Apple Care plus deswegen. Ich habe dort mal ein iPad gekauft und konnte das erst nachträglich in Deutschland abschließen

    • Damit die daten der Russischen nutzer im eigenen Land abgegriffen werden können und oder damit die amis da nicht so leicht drankommen

    • Ich denke mal es geht um Steuereinnahmen. Wenn die Firmen dort keinen Firmensitz haben, werden sie dort auch keine Unternehmenssteuer bezahlen.

      • Nein, denn Steuern müssen die sowieso bezahlen. Oder glaubst du, dass dort jeder Bürger die Geräte aus dem Ausland „importiert“ ?

        Die lokalen Ladengeschäfte sind eigene Steuerquellen und der Vertrieb genauso. Es geht hier eher um Produktion. Eine ähnliche Klausel haben einige asiatische Länder vorneran China.

        Und wer dort produziert ist den dortigen Strukturen ausgeliefert. Wenn es dem Staat gefällt, dann wird das Unternehmen „verstaatlicht“ und man hat das ganze Knowhow.

        Wie oft wurde in China eine westliche Firma 1:1 kopiert und 30km nebendran aufgebaut, die Arbeiter „übertragen“?

        VW hat so etwas schon erlebt …

    • Die selbe wie Unternehmer in China dort gezwungen sind. Die Firmen unterliegen dann der Staatsform und können anteilig dem Staat gehören bzw. dieser Forderungen geltend machen (was Produktion, Sicherheit wie Backdoors etc. angeht). Außerdem wird dann dort produziert und man kann lokale Preise durchsetzen. Für Niedriglohnländer sind „westliche“ Preise (auch aufgrund der dortigen Lohnstrategien) oft nicht tragbar.

    • Da geht’s schlicht um’s Leisten von Steuern in dem Land für die erwirtschaftete Leistung… damit hat die EU ja auch so ihre Probleme mit den Konzernen.

      • Aber Apple hat in der EU Niederlassungen und es klappt trotzdem nicht so gut mit den Steuern. Eine Niederlassung alleine nützt noch gar nix.

        Vlt sollte es Putin aber auch mit seinen Forderungen nicht übertreiben. So ein immens wichtiger Markt ist das nun nicht. Aber ich denke mal, eine Menge gut betuchter Bürger wären vlt irgendwann sauer, wenn sie wieder nach Malta fliegen müssen, um ein neues iPhone zu kaufen. Und Russland ist genau so abhängig von den oberen 10-20% der Gesellschaft, wie diese es von Russland sind.

        Konsumwillige aber gehinderte Bürger waren schon immer eine streitbare Gruppe … ;)

    • Die Unternehmen sind dann hinsichtlich Forderungen der Staatspolitik besser einnordbar, da die Vertreter und Geschäftsführer für das Unternehmen juristisch haftbar gemacht werden können. Apple und Co. werden/müssen sich dann ganz genau überlegen, inwieweit man noch aus dem „sicheren“ Amerika Widerstand leistet bzw. Forderungen nicht oder nur schleppend nachkommt, wenn die eigene lokale GF recht schnell von maskierten Omod-Leuten „einkassiert“ werden kann.

    • Was soll die Nörgelei?
      Die Nordstream II Betreiber müssen sich ja auch in Deutschland niederlassen, um die Genehmigung zu bekommen. Es gibt wohl internationale Gepflogenheiten, auf die besondere Unternehmen erstmal hingewiesen werden müssen. Nicht die Staaten sind zu kritisieren, sondern die Unternehmen, dass sie da nicht selber drauf kommen.

    • Der Sinn von Zöllen und solchen Forderungen ist in jedem Land der Schutz der eigenen kleineren Unternehmen vor Aufkauf (Patente) oder Mißbrauch der Markmacht (Lock-in-Effekt, unauskömmlicher Preis, Patentkrieg usw.).

      Ist wie im Fussball, hier gibt eine Unteteilung nach Altersklassen. Weil der Jüngsten keine Chance gegen einen Älteren Spieler haben.

      Die EU und ihre Mitgliedsländer verzichten auf Grund der eigenen marktradikalen neoliberalen Einstellung oft auf solche Maßnahmen. Zum Nachteil der eigenen Bürger.

  • Wer will schon nach Russland? Die haben es doch selber verschissen.

  • Euer Artikel liest sich ein wenig so, als ob der Hauptsitz dort offiziell sein muss auch wenn ich Russland diese Forderung durchaus zutrauen würde, ist aber doch eher eine offizielle Zweigstelle/Niederlassung etc. etc. einfach gemeint oder?

    • Der Vertrieb ist aus gewissen Gründen in so gut wie jedem Land verhanden. Auch aus steuerrechtlichen Gründen. Hier gehts eher auch um Produktion und vielleicht Einfluss auf die Entwicklung.

      • Also um Knowhow erwerb, da die Russe. Aktuell ja nix selber auf die keine bekommen.

      • marius müller westerwelle

        Na da schau dir allein mal die aktuelle Entwicklung im militärischen Bereich an, da sieht jedes NATO Land echt traurig gegen aus. Kaspersky ist ebenfalls das beste was du in dem Bereich bekommen kannst. Wenn man dann mal einen tieferen Blick auf die digitalen „Errungenschaften“ schaut muss man halt auch sagen: bis auf die USA und China gibt es aktuell kein Land welches so stark bei der digitalen Kriegsführung angezogen hat. Russland so hinzustellen ist echt nur durch ein verschobenes „kalter Krieg“ Weltbild zu erklären und entspricht leider gar nicht der realität

  • Symbolhandlungen Russlands.

    Auch in Russland werden dort vertriebene Geräte ja versteuert. Auch dort können im wesentlichen ja nur Gewinne versteuerbar sein. Auch Apple Russland wird in der Lage sein, mittels Lizenzgebühren oder dergleichen innerhalb des Applekonzerns Gewinne an die richtige Steueroase zu verschieben.

    Eigentlich dient die Forderung nach einem russischen Firmensitz nur einem möglichen Machtpoker zwischen Russland und den meist amerikanischen Konzernen. Die lassen sich eher und effektiver vor russischen Gerichten belangen, wenn ein Sitz in Russland besteht.

  • War Russland nicht das Land, wo viele dt. Unternehmer völlig entnervt und finanziell ausgenommen wieder zurück kamen, weil sie erpresst, verschaukelt und enteignet worden waren?
    Niemals würde ich in so einem Wirtschafts-Willkür-System investieren. Aber Apple ist nicht ich. Bin gespannt auf das „Ob“ und wenn das „Wie“.

  • Da hat sich wohl jemand China zum Vorbild genommen.
    Am Ende wird „Geld stinkt nicht“ über das selbstverfasste Unternehmensleitbild siegen. Man wird sich fügen und unterwerfen. Halt Think different nur eben anders.

  • Apple wird wohl kaum eine Wahl haben. Marktverlust wollen sie sich nicht leisten. Ich finde schon alleine so eine Forderung ist eine Unverschämtheit. Das zeichnet erneut ein ganz klares Bild dieses Landes. Hoffentlich agiert Apple da vorsichtig.

    • Schau mal Türkei. Da zieht sich Apple gerade komplett zurück aufgrund des Verfalls der Lira

      • Ja weil sie dort kein Geld mehr verdienen können. Also rein wirtschaftliche Gründe und keine politische.

      • Wenn man sich aus politischen Gründen zurückzieht, dann verdient man auch kein Geld. Der Grund ist egal. „amth“ schreibt ja „Markverlust“ und nicht „wodurch“.

      • Mein Beitrag bezog sich aber nicht auf amth, sondern auf deinen.
        Der Grund ist auch nicht egal. Wenn man sich aus politischen Gründen zurückzieht und damit auch finanzielle Einbußen erleidet, dann kann man sich zu mindest noch in den Spiegel schauen. Man hat also seinen Worten, seinem Unternehmensleitbild Rechnung getragen. Trotz der finanziellen Einbußen kann das durchaus ein Mehrwert für die Selbst und dem Ansehen im allgemeinen sein. Ich kann nicht Wein predigen und Wein saufen.

      • Tja, da ich mich auf Amtht bezog und du das aus dem Kontext reißen willst, zu deinem: Apple hat sicherlich einige „Ideale“ , die haben aber „Facebook“ und Co auch. Aber es ist nun einmal ein US Wirtschaftsunternehmen mit Aktiennotation und spätestens die Aktionäre sind an „Dividenten“ und „Gewinnen“ grundlegend interessiert – und DENEN ist Apple verpflichtet. Wenn dein Idealbild von Apple so realistisch wäre, dann wäre das ein Verein und kein Aktienunternehmen.

        Eine finanzielle Einschränkung wird kein Unternehmen freiwillig ernsthaft in Betracht ziehen denn in das Vakuum werden andere springen, die dich dann verdrängen werden. Jede Firma macht solche Dinge nur um Kunden zu gewinnen und wenn es nur Ökoaktivisten und Esoteriker sind. Auf Fairphone wird nur davon leben, dass Menschen breit sind für deren Ideale Geld auszugeben (von denen die dann gut leben können).

        Wenn also Apple sich aus Ankara aufgrund des schlechten Wechselkurses zurückzieht, dann weil es mehr Geld kostet als es einbringt.

        Und wenn das in Moskau so läuft, dass es mit gewissen Risiken vertretbar ist, dort sogar zu produzieren, dann werden die das machen. Wenn aber Patente und Klone die Gefahr sind, dann wird dort auch nichts mehr laufen. Spiegel und Gesicht hin oder her …

      • @Helmut:

        Doch, Wein predigen und Wein saufen geht sogar recht gut … ;)

    • Schon mal was von den Zwangshochzeiten gehört wenn deutsche Autohersteller nach China gehen?
      Schon mal was von der Steuervermeidung der Big Techs mitbekommen in Europa? Schon mal was von dem Lobbyismus gehört in Berlin, Brüssel?
      schon mal was gehört das Deutschland als Geldwäsche Land zählt?
      (und heute um 15 Uhr kommen bestimmt wieder tolle Nachrichten für den dt. Arbeitnehmer (mehr Konkurrenz und Druck durch *Feuerwerk* Fachkräftemangel) )

      Das zeichnet mir ein deutliches Bild von D.

      • Was will mir dein Beitrag jetzt sagen? Das man mit den Finger auf andere zeigen kann um sein eigenes Handel zu rechtfertigen?

  • Was soll Apple auch machen? Gegen die lokalen Gesetze verstoßen?

    • Einfach den russischen Markt aufgeben.
      Dann kann sich die Schickeria dort eben mit Samsung Galaxy eindecken.
      Der Markt ist nun nicht der Heilsbringer für Apple.
      Aus eigener geschäftlicher Erfahrung mit russischen Firmen weiß ich, mit westlichen Partnern wird da nicht selten sehr rabiat umgesprungen. Das reicht von Zwangsenteignungen bis zu Verbot des Geschäftes aus rein ökonomischen Gründen.
      Mit Russland Geschäfte machen heißt, den Totalverlust mit einzuplanen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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