Abo-Fallen locken mit Probezeiträumen
Fast 300 Mio. Apple-Abonnenten, nicht alle freiwillig
Mit Blick auf die erst kürzlich veröffentlichten Amazon-Zahlen zum Wachstum der zahlenden Prime-Kunden – inzwischen haben diese die 100-Millionen-Marke durchbrochen – hat der auf Apple spezialisierte Markt-Analyst Horace Dediu versucht die folgende Frage zu beantworten: Amazon hat 100 Millionen Prime-Abonnenten und Netflix 125 Mio. kostenpflichtige Accounts, wie viele Abonnenten zählt Apple?
Apple-Schätzung: @asymco
Als Anhaltspunkt für seine Schätzung nutzt Dediu ein Zitat aus dem Konferenzgespräch im Anschluss an die letzte Quartalszahlen-Bekanntgabe des Unternehmens. Apple führte damals aus: „Die Zahl der kostenpflichtigen Abonnements über unsere Serviceangebote hinweg betrug zum Ende des Dezemberquartals 240 Millionen. Das ist eine Steigerung von 30 Millionen in den letzten 90 Tagen“.
Leicht extrapoliert kommt Dediu damit auf knapp 270 Millionen laufende Abos, die Apple seinen Kunden monatlich für den Musik-Streaming-Dienst Apple Music, für seinen iCloud-Speicher und für die kostenpflichtigen In-App-Subscription berechnet.
Eine stattliche Hausnummer mit der Apple deutlich mehr Content-Abonnement verwaltet als ein Großteil der amerikanischen Unternehmen. Doch gerade im Bereich der In-App-Abonnements laufen lange nicht alle Abos auch im Interesse der betroffenen Nutzer. Dies lassen die App Store-Bewertungen zahlreicher iOS-Applikationen vermuten, die Gebrauch von den erst kürzlich eingeführten Einführungspreisen machen.
Abo-Übersicht: @ranimolla
Die Option, die Apple im vergangenen Dezember vorstellte, gestattet Entwicklern Abo-Anwendungen mit kostenlosen Einführungsmitgliedschaften anzubieten. Anwender können so ein App-Abo für 0 Euro abschließen, werden im Anschluss an die Probephase (zum Beispiel nach der ersten Woche) aber zur Kasse gebeten und müssen den Normalpreis bezahlen. Ein Umstand den erste Wetter-Anwendung mittlerweile dafür nutzen, Push-Mitteilungen im Monats-Abo für $20 anzubieten und damit bereits die Charts der umsatzstärksten Apps anführen. Ein weiteres Beispiel: Die Instagram-App ProfileBorder, mit der sich lediglich ein Profilbild für den Foto-Dienst erstellen lässt, bringt unter ihrem Knopf „Kostenlos probieren“ ein 19 Euro-Abo an den Mann. Nutzer die hier nicht genau aufpassen müssen ihr Abo nach der Aktivierung des Testzeitraums sofort wieder deaktivieren oder bezahlen im Anschluss an den Probezeitraum (dieser beträgt hier drei Tage) monatlich die vollen 19 Euro.