ifun.de — Apple News seit 2001. 41 167 Artikel

Kritik an geheimer Vorarbeit

EU plant neue Regeln zur Vorratsdatenspeicherung

Artikel auf Mastodon teilen.
32 Kommentare 32

Die EU-Kommission prüft, ob Anbieter digitaler Kommunikationsdienste verpflichtet werden sollen, bestimmte Metadaten wie IP-Adressen oder Verbindungszeiten länger zu speichern. Diese Daten gelten als wichtig für die Strafverfolgung – sind aber oft gelöscht, wenn Ermittlungsbehörden sie anfordern.

DE EuGoingDark Overview 1

Derzeit gibt es keine einheitlichen Vorgaben auf EU-Ebene. Manche Mitgliedstaaten haben eigene Gesetze, andere verzichten ganz auf eine Speicherung. Das erschwert sowohl nationale Ermittlungen als auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Bis Mitte Juni läuft nun eine öffentliche Konsultation. Die Ergebnisse sollen in eine Folgenabschätzung einfließen. Dabei prüft die Kommission verschiedene Modelle: freiwillige Standards ebenso wie gesetzliche Speicherpflichten. Ziel ist es, mögliche Rechtsvorschläge für 2026 vorzubereiten, die Ermittlungen erleichtern und zugleich Grundrechte wahren.

Intransparente Überwachungspolitik

Scharfe Kritik kommt vom Europaabgeordneten Patrick Breyer (Piratenpartei). Er sieht die Vorbereitungen im Rahmen der „High-Level Group on Access to Data“ kritisch. Diese Gruppe, arbeite laut Breyer unter Ausschluss der Öffentlichkeit an weitreichenden Überwachungsplänen. Dokumente würden nur geschwärzt veröffentlicht oder gar nicht zugänglich gemacht. NGOs und Wissenschaft seien nicht beteiligt, während Polizei, Industrievertreter und Geheimdienste mit am Tisch säßen.

DE EuGoingDark 3 Access To Data In Transit 1 1320x693

Breyer warnt vor einem „Überwachung-by-Design“-Ansatz. Technik solle künftig so gestaltet werden, dass Behörden direkten Zugriff auf Endgeräte und Kommunikationsdaten erhalten. Auch Maßnahmen gegen verschlüsselte Kommunikation stünden im Raum. Grundlage sei ein interner 42-Punkte-Plan, der der nächsten EU-Kommission als politische Vorlage dienen soll.

Der Abgeordnete fordert mehr Transparenz, die Beteiligung unabhängiger Experten und einen stärkeren Schutz digitaler Grundrechte.

26. Mai 2025 um 14:01 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    32 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ah ja, also kann man demnächst den Fernseher nicht mehr ausschalten und dieser hat eine Webcam mit Mikrofon.
    Ich glaube ein Herr Orwell hat dazu eine doppelplus gute Anleitung verfasst.

    • Ich finds schrecklich vorallem die Leute in den Ämtern erhoffen sich eine Besserung dadurch.. wie weltfremd will man denn sein??
      Aber gut wenn dann nach und nach alle ausgewandert sind können die Politiker sich selber überwachen

      • Wohin denn? In die USA? Viel Spaß mit deren „Datenschutz“!

        Im Grunde macht die EU nur nach, was in anderen Staaten längst Realität ist – bisher ist unsere innere Sicherheit nämlich fast vollständig von ausländischen Geheimdiensten abhängig!

    • Krieg ist Frieden und Frieden ist Krieg!

      Warum nur gerade alles auf Krieg umgebürstet wird…

      Wer dieses Buch gelesen hat, wird sich in die Hose machen, sobald ihm die ganzen Parallelen auffallen. Aber wer liest (denkt) heute noch?

  • Wir werden mittelfristig eine extreme Regierung bekommen (links oder rechts rechts). Solche überwachugnsinstrumente haben in extrem gesinnten Händen nichts zu suchen. Leider und Gott sei Dank.

  • Natürlich braucht es dringend eine Regelung! Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!
    Aber, Transparenz ist wichtig, wenn hier etwas geplant wird.

    • Woher kommt denn immer die wilde Behauptung das internet sei rechtsfrei?
      Und dass dann zum rechtfertigen schlimmster Spionagewerkzeuge.

      • Das kommt davon, wenn man Propaganda einfach nachplappert! Wie gesagt, denken ist old school!

      • @Bierbauch
        Merkt man deutlich wenn man sich deine kommentare so durchliest

      • Weil es quasi nie Konsequenzen hat, wenn man im Netz rumpöbelt, beleidigt, denunziert oder Fakes verbreitet – auch wenn es nicht erlaubt wäre, hätte niemand die Kapazitäten diese Idioten anzuklagen und zu verurteilen!

      • Musst nur Anzeige erstatten wenn dich wer beleidigt. Rest passiert dann schon von alleine. Aber es wird hoffentlich nicht so übertrieben wie wenn herr grote Anzeige erstattet

    • Das Problem ist dass es ein internationaler Raum ist – wie oft haben wir schon gehört dass deutsche Banden in Nigeria behaupten ein Prinz zu sein? Nur dass würde vermutlich verfolgt und bestraft. In die andere Richtung jedoch nicht.
      Selbst wenn ich im Router Log alle Angriffe protokollieren kann, habe ich keine Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen.

    • Nichts sollte rechtsfreier Raum sein, ist es faktisch aber dann doch. Ein Grund mehr darüber nachzudenken sich auch hierzulande wieder zu bewaffnen. Das Gewaltmonopol liegt nicht mehr beim Staat und da sind wir selbst dran schuld. Gleiches gilt im Netz. Hilf dir lieber selbst.

    • Auch in der realen Welt ist anlasslose Speicherung, zumindest in demokratischen Staaten nicht zulässig.

      Also wer redet hier von Rechts freien Raum?
      Sondern das nennt man Generalverdacht.

    • Dann bitte für alle. Ich sage nur EZB Chefin ist verklagt wurden. Oder die Intransparenz von Flintenuschi!
      Gleiches Recht für alle.

  • Das Problem ist also, dass die Daten oft schon gelöscht sind, wenn die Polizei endlich mal ermittelt?
    Dann sollten wir an der Geschwindigkeit der Strafverfolgung arbeiten.

    Der milliardenschwere Cum-Ex-Skandal droht daran zu scheitern, dass steuerliche Dokumente „nur noch“ 8 statt 10 Jahre lang aufbewahrt werden müssen. 8 Jahre – und man hat noch nicht alle Beweise gesichert!

    Die Verkürzung der Frist läuft übrigens unter dem Deckmantel „Bürokratieabbau“. Bürokratie bedeutet Regeln und Kontrollen; Maßnahmen gegen Betrug und Wettbewerbsverzerrung. Jede dieser Regeln wurde mal aus gutem Grund erlassen. Dem Abbau stehe ich daher skeptisch entgegen. Der nutzt nur den Großkonzernen, denen neue Schlupflöcher geöffnet werden.

  • Und ihr würdet alles viel anders und natürlich viel besser machen … von eurem Schreibtisch aus, wo ihr alleine sitzt und euch niemand rein redet. Weil ihr glaubt, alles besser zu wissen und überhaupt alles zu kennen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 41167 Artikel in den vergangenen 8617 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2025 aketo GmbH   ·   Impressum   ·      ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven