"Nichts für Entwickler-Werkzeuge"
Kaleidoscope-Entwickler erwägen Rückzug aus dem Mac App Store
Die Entwickler der Mac-Anwendung Kaleidoscope machen mit massiver Kritik am Mac App Store auf sich aufmerksam. Apples Software-Shop für den Mac eigne sich zwar dafür, einfache Durchschnitts-Anwendungen anzubieten, sei jedoch kaum ein Ort, über den sich Entwicklerwerkzeuge mit komplexeren Anforderungen vertreiben lassen.
Der von den Entwicklern angeführte Grund für ihre Frustration ist dabei keineswegs neu. Vergleichbare Kritik haben wir schon von unzähligen anderen Mac-Entwicklern gehört. So machen diesen nicht nur die von Apple vorgegebenen strengen Einschränkungen das Leben schwer, sondern es wird auch immer wieder berichtet, dass sich Apples App-Store-Team bei Problemen als nur wenig bis gar nicht kooperativ erweist.
Passwortabfragen und Hinweise nerven die Nutzer
Die Kaleidoscope-Entwickler weisen dabei auch auf den ihrer Ansicht nach Widerspruch hin, dass der Mac App Store zwar eine Kategorie für Entwickler-Tools führt, kompetente Werkzeuge allerdings an den von Apple aus Sicherheitsgründen auferlegten Beschränkungen scheitern. Zwar lassen sich hier Ausnahmen festlegen oder auch ergänzende Apps extern zum Download anbieten, doch ist deren Installation und vor allem auch die Installation künftiger Updates dann wiederkehrend mit nervigen Abfragen und Passwort-Aufforderungen verbunden.
Dazu kommen den Kaleidoscope-Entwicklern zufolge willkürlich anmutende Entscheidungen von Apples App-Store-Team. So sei das weiterhin ausstehende Update der App auf Version 3.6 zunächst abgelehnt worden, und hänge nun ohne jede weitere Kommunikation seitens Apples seit über einem Monat im Review-Prozess fest.
Mac-App-Store-Version: Viel Arbeit, wenig Downlads
Kaleidoscope wird aktuell noch parallel über den Mac App Store und direkt über die Webseite der Entwickler angeboten. Dies bedeute einen enormen Pflegeaufwand insbesondere für das Angebot im Mac App Store und die damit verbundenen Anstrengungen beim Versuch, Apples Kontrolleure zufriedenzustellen. Dabei würden aktuell weniger als zehn Prozent aller Kaleidoscope-Nutzer die Version aus dem Mac App Store verwenden. Auf Dauer scheint somit der Abschied von Kaleidoscope aus Apples Software-Laden vorprogrammiert.
Wir haben Kaleidoscope zuletzt hier ausführlich vorgestellt. Die App stellt ein professionelles Werkzeug für den Vergleich von Verzeichnissen und Dateien bis hin zum Quellcode von Anwendungen dar.
Wenn es lediglich darum geht, zwei PDF- oder Textdokumente gegenüberzustellen, dürfte die für 150 Euro angebotenen App der Overkill sein. Hier haben wir euch bereits Meld als Alternative empfohlen.