Sprachregelungen für Filialleiter
Argumente gegen Arbeitnehmer: So coacht Apple gegen Gewerkschaften
Apple reagiert auf die zunehmenden Gewerkschaftsaktivitäten amerikanischer Arbeitnehmer nicht nur mit Unverständnis und einer Verstärkung der hauseigenen Lobby-Anstrengungen, der Konzern bereitet auch die Store-Manager seiner Filialen darauf vor, aktiv gegen Gewerkschaftsbestrebungen vorzugehen. Unter anderem soll Apple die Filialleiter dabei mit Sprachregelungen und argumentativer Schützenhilfe versorgen.
So soll das Unternehmen den Filialleitern nahegelegt haben ihre Mitarbeiter darauf einzustimmen, dass die gewerkschaftliche Organisation den Verlust von Zuwendungen und Karrieremöglichkeiten mit sich ziehen kann.
Ein PDF gegen gewerkschaftliche Organisation
Aus Angst, die in einzelnen Filialen prominent vorangetriebene Organisation der Mitarbeiter könnte sich zu einem nationalen Phänomen entwickeln, soll Apple eine Zusammenstellung von Argumenten unter den Führungskräften der über 300 amerikanischen Apple-Filialen verteilt haben. Das US-Magazin VICE ist an eine Kopie des Papiers (PDF-Download) gelangt und hat diese öffentlich gemacht.
Die Filialleiter sollen die Belegschaft demnach darauf vorbereiten, dass die gewerkschaftliche Organisation mit dem Wegfall leistungsabhängiger Beförderungen, der Reduktion von Karrieremöglichkeiten und dem Abbau zusätzlicher Urlaubstage einhergehen könnten, die Apple derzeit noch für die Beanspruchung aus persönlichen Gründen gewährt.
Zudem hat Apple in dem Schreiben an die Filialleiter folgende Textpassage formuliert:
Was eine Filiale großartig macht, ist ein Team, das gut zusammenarbeitet. Dies ist nicht immer der Fall , wenn eine Gewerkschaft die Mitarbeiter einer Filiale vertritt.
In den zurückliegenden Wochen hatten mit den drei Apple-Filialen in Atlanta, Maryland und New York die ersten Apple-Geschäft überhaupt für den Aufbau einer Mitarbeitervertretung gestimmt. Zudem fühlen sich viele Mitarbeiter von Apples neuen Homeoffice-Regelungen unter Druck gesetzt.