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Prüfer finden immer neue Gründe

App Store Horror Story: MacUpdater scheitert an Apple

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Den Mac-Download MacUpdater, eine ausgesprochen empfehlenswerte Desktop-Anwendung, die sich darum kümmert, dass eure App-Sammlung stets auf dem aktuellen Stand ist, wird auch zukünftig nicht im Mac App Store erhältlich sein.

Macupdater Small

Dies bestätigt der verantwortliche Entwickler Julian Mayer gegenüber ifun.de und berichtet von zahlreichen gescheiterten Anläufen, wenigstens eine Lite-Version des Update-Prüfers in offiziellen Software-Kaufhaus Cupertinos unterzubringen.

Da Apple die Vollversion des hier auf ifun.de vorgestellten MacUpdaters ohnehin nicht in den App Store aufgenommen hätte – dieser ist unter anderem in der Lage vorhandene Anwendungen selbständig zu aktualisieren, Backups alter Versionen anzulegen und detaillierte Versionshinweise anzuzeigen – hatte Mayer eine schlichte Version vorbereitet, die zumindest die Prüfung auf verfügbare Updates übernehmen sollte.

Initial zuversichtlich: Lite-Version soll Vorzüge demonstrieren

Entwickler Mayer erklärt:

Es war also von Anfang klar, dass wir im Mac App Store ausschliesslich eine Lite-Version von MacUpdater vertreiben können, die für alle Apps die neueste Version anzeigt und dem Nutzer die URL des Updates präsentiert, damit dieses manuell aktualisiert werden kann. Dies ist zwar nicht ganz so nützlich wie der Funktionsumfang der Vollversion, dennoch hätte man damit einen Haufen Zeit sparen können – zudem wollten wir die Lite-Version gratis anbieten. Wir haben alles fertig programmiert und im März erstmals eingereicht.

Was dann folgte, bietet so viel Frustrationspotential, dass wir die hier mitlesenden, aktiven Entwickler direkt vorwarnen möchten. Mayers Spießrutenlauf wünscht man auch seinen ärgsten Mitbewerbern nicht an den Hals.

Wie haben die Scherereien, mit denen sich der MacUpdater über Wochen hinweg auseinandersetzen musste, im Anschluss grob zusammengefasst.

Neue Anläufe im Wochentakt

  • Kurz nach der Einreichung monierte Apple, dass Nutzer den Update-Download per Mausklick auf die angezeigte URL direkt in Safari anstoßen können und verwiesen auf Punkt 2.5.2 der Entwickler-Richtlinien, der das Nachladen ausführbaren Codes untersagt – und eigentlich etwas anderes meint.

    Mayer entfernte daraufhin die Download-Link und bot die URL nur noch zum Kopieren an.

  • Im zweiten Anlauf störte sich Apple am „Mac“ im Namen der App und forderte eine Umbenennung.

    Mayer verwies daraufhin auf zahlreiche Mac Apps, die trotz identischem Namenszusatz problemlos über den Mac App Store vertrieben werden.

  • Nach der erneuten Einreichung, erkannten die Prüfer plötzlich zu große Ähnlichkeiten zwischen dem offiziellen App Store-Logo und dem Icon des MacUpdaters. Mayer betont zwar, dass man hier nichts kopiert, sondern sich lediglich am App Store-Icon orientiert habe, bemühte sich allerdings dennoch darum alternative Grafiken bereitzustellen. Doch auch im x-ten Anlauf bewerteten Apples Prüfer das Icon noch immer als „zu ähnlich“. Zwischenzeitlich wurden Stift und Pinsel sogar durch zwei Zigaretten ersetzt – Apples Position veränderte jedoch sich nicht: Optisch sei das Icon weiterhin „zu ähnlich“.

    Mayer verzichtet daraufhin komplett auf das Icon seiner Mac-App und reichte die Lite-Anwendung mit einem eigenen Icon ein, das ausschliesslich aus einer grauen Fläche und grünen Pfeilen bestand.

  • Beim nächsten Versuch die Lite-App im Mac App Store abzulegen, bescheinigte Apple dem Download „zu wenig Funktionalität“. Die Anstrengungen des Entwicklers, die App durch das Entfernen der Auto-Update-Funktion und der direkten Download-Links halbwegs App Store-Kompatibel zu machen, sorgten nun offenbar für eine zu stark beschnittene Applikation, die die Mindestanforderungen des Software-Kaufhauses nicht mehr erreichte.

    Mayer wurde nun darum gebeten einen Apple Manager anrufen, um die App im persönlichen Gespräch zu diskutieren.

Statt eines zehnminütigen Telefonates gingen nun jedoch vier Wochen ins Land:

Ich habe den Manager über eine Woche täglich 10 mal angerufen und 10 Mailbox-Nachrichten hinterlassen und anschließend drei Wochen lang gewartet. Eine Rückmeldung blieb während dieser Zeit aus. Schliesslich hat es mir gereicht und ich habe ihn eine Stunde lang ununterbrochen angerufen – erst das hat geholfen. Der Manager hat erklärt, Apple würde grundsätzlich jede App für nutzlos erklären, wenn diese nur „zusammengetragene Information darstellt“.

Da das Darstellen von Information die Kernfunktion des MacUpdater Lite sei, wäre die App nach ihren Regeln somit als „nutzlos“ einzustufen und nicht für den Mac App Store geeignet. Ich wurde allerdings gebeten es noch mal zu probieren – der Manager sicherte zu, sich unserem Fall anzunehmen. […]

Macupdater

Ausgesprochen hilfreich: MacUpdater zeigt frische Aktualisierungen

Ein letzter Anlauf

Im letzten Anlauf reichte Mayer seinen Download unter dem Namen „McUpdater Lite“ mit leerem, grauen Icon erneut zur Prüfung ein. Die Ablehnung folgte umgehend. Name und Funktionsumfang seien weiter zu beanstanden.

Nachvollziehbar frustriert, hat Mayer das Projekt mac App Store jetzt an den Nagel gehängt und vermutet insgeheim, dass die fehlende Monetarisierung seiner Lite App den Prüfern ein weiteres Argument gegen die App Store-Aufnahme lieferte.

Kostenpflichtige Malware-Anwendungen, so Mayer, würden sich binnen weniger Minuten zuhauf im offiziellen Mac App Store aufspüren lassen. Nicht wenige davon übrigens auch mit dem Zusatz „Mac“ im Namen.

MacUpdater lässt sich kostenlos ausprobieren, die Vollversion kostet 10 Euro.

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10. Jul 2019 um 11:07 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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