Apple-Chef kritisiert Technologie-Wahn
Tim Cook: „Ich möchte nicht, dass mein Neffe soziale Netzwerke nutzt“
Tim Cook macht auf einer Werbetour für Apples Engagement im Bildungsbereich in Europa Station. Im Interview mit der britischen Zeitung The Guardian wird der Apple-Chef mit einer diskussionswürdiger Aussage zitiert: „Ich habe kein Kind, aber einen Neffen, dem ich gewisse Grenzen setze. Es gibt Dinge, die ich nicht erlaube; ich möchte nicht, dass er soziale Netzwerke nutzt“.
Nun muss man sich fragen, ob Cooks Erziehungsansatz derart radikal ausfallen würde, wenn Apple selbst mehr Erfolg in dem von ihm kritisierten Bereich hätte. Nicht nur einmal hat das Unternehmen erfolglos versucht, sich mit eigenen Angeboten als Alternative zu den nun von ihm kritisierten sozialen Medien zu platzieren.
Dennoch darf man dem Apple-Chef sein Engagement im Bildungsbereich abnehmen. So kritisiert Cook auch grundsätzlich die übermäßige Verwendung von Technologie allgemein: „Ich zähle nicht zu denjenigen die sagen, wir haben gewonnen, wenn wir dergleichen rund um die Uhr nutzen“.
Apple baut sein Bildungsangebot permanent aus. Letzte Woche erst hat das Unternehmen 70 neue Hochschulpartner für die Initiative „Jeder kann programmieren“ in Europa präsentiert, heute wurde bekannt gegeben, dass Apple ein Förderprogramm für Mädchen in ausgewählten, muslimisch geprägten Ländern unterstützt.