pico soll übernehmen
Plötzlich ersetzt: macOS 12.3 entfernt Texteditor nano
In den Update-Notizen, mit denen Apple die Freigabe von macOSS 12.3 am 14. März begleitete, waren viele Änderungen notiert, die man an der jüngsten Ausgabe des Mac-Betriebssystems vorgenommen hatte. Die Änderungen auf Terminal-Ebene wurde im offiziellen Changelog Cupertinos jedoch nicht benannt.
Apples Hinweise konzentrierten sich vor allem auf die Bereitstellung von Universal Control zur reibungslosen Nutzung von Tastatur und Maus an mehreren Endgeräten, auf die Einführung von 3D-Audio und auf das Vorhandensein neuer Emojis.
nano startet plötzlich pico
Doch auch im Terminal hat Apples Entwickler-Team Hand angelegt. Hier fehlt plötzlich der vergleichsweise einfach zu bedienende Texteditor nano, mit dem sich Dateien im Terminal öffnen, einsehen, editieren und auch wieder sichern ließen. nano bot sich hier über Jahre hinweg als einfache Vim-Alternative an. War der kraftvolle Vim-Editor vielen Einsteigern doch schlicht zu komplex aufgebaut und mit seinen unterschiedlichen Modi erst nach einer gewissen Phase der Eingewöhnung halbwegs handhabbar.
Vorhandene Skripte versagen den Dienst
Wenn diese fortan nun wieder auf nano zugreifen wollen, wird macOS 12.3 für eine Überraschung sorgen. Der 1999 erstveröffentlichte Texteditor ist unter macOS 12.3 nicht mehr auf dem System vorinstalliert. Zwar hat Apple das Kommando zum Start des Editors so umgeleitet, dass dieses nun den konkurrierenden Texteditor pico startet, dieses unterstützt allerdings nicht alle nano-Funktionen, was unter Umständen dafür sorgen kann, dass Skripte und angestammte Arbeitsabläufe fehlschlagen.
Warum Apple plötzlich auf den bewährten Texteditor verzichtet ist unklar. Apple könnte die Lizenzen der beiden Editoren miteinander verglichen und der Apache-2.0-Lizenz von pico den Vorzug gegenüber der GPL-3.0-Lizenz von nano gewährt haben.