Ultraleicht, OLED und USB-C
Mobiler Dual-Screen-Arbeitsplatz: Portables USB-C-Display ausprobiert
Wer im Alltag an einen Arbeitsplatz mit mehreren Monitoren gewöhnt ist, der tut sich für gewöhnlich schwer damit, auf Coworking-Schreibtischen, auf Reisen, im Gartenhaus oder auch bei der abendlichen Präsentations-Vorbereitung im Hotel, Vorlieb mit dem kleinen 13-Zoll-Display aktueller MacBooks nehmen zu müssen.
Hochformat: Praktisch zum Lesen vieler Webseiten
Was viele Anwender nicht auf dem Schirm haben: Inzwischen gibt es mehrere, superleichte Unterwegs-Monitore, die sich problemlos im Laptop-Rucksack zusammen mit dem eigenen MacBook verstauen lassen und in der Lage sind, so gut wie jeden Büroarbeitsplatz in ein Dual-Monitor-Setup zu verwandeln.
Da wir persönlich gute Erfahrung mit dem Anbieter Innocn gemacht haben, haben wir uns dessen portablen OLED-Monitor genauer angeschaut. Insgesamt bietet der Anbieter aktuell vier unterschiedliche Displays an. Zwei zum Mitnehmen und zwei für Gamer:
- Portabel: 13-Zoll OLED Innocn 13A1F
- Portabel: 15-Zoll OLED Innocn 15A1F
- Ultrawide: 40-Zoll Innocn 40C1R
- Ultrawide: 44-Zoll Innocn 44C1G
Der 15,6 Zoll OLED-Monitor mit der Produktbezeichnung 15A1F misst 36 cm x 23 cm x 0,8 cm und bringt mit seinem Nettogewicht von 800 Gramm weniger als ein Milchkarton auf die Waage. Das handliche Display verfügt über zwei USB-C-Ports (Signal und Power) und einen HDMI-Anschluss – für die Audioausgabe sind zwei 1,5-Watt-Lautsprecher verbaut.
Immer schwer zu fotografieren: Eingeschaltete Displays
Magnetfuß zum Abnehmen
Was den Innocn 15A1F vor allem kompakt hält, ist der abnehmbare Magnetfuß, der im Einsatz mittig auf der Rückseite haftet. Dieser gestattet es Anwendern den Zusatz-Monitor sowohl im Quer als auch im Hochformat aufzurichten und lässt sich leicht rotieren, im Winkel verstellen und auch wieder abnehmen.
Dies sorgt dafür, dass der Monitor im Rucksack nicht viel mehr Platz für sich beansprucht als ein aktuelles iPad Pro und locker zusätzlich im Laptop-Fach verstaut werden kann.
Steht ohne zu wackeln
Mit dem MacBook verbunden, bietet das Display eine native Auflösung von 1920 x 1080 kann damit hervorragend als Display-Erweiterung genutzt werden, um zusätzlichen Platz für Videos, Vortragsfolien, doppelseitige PDFs oder Numbers-Tabellen zu schaffen, nebenbei aber dennoch E-Mails schreiben oder Text-Entwürfe ausarbeiten zu können.
Der Magnetfuß lässt sich abnehmen, rotieren und nach belieben anstellen
Der Innocn 15A1F besitzt eine Power-Taste und eine Auswahltaste, mit der sich die Lautstärke regulieren und im On-Screen-Menü des Monitors navigieren lässt. Allerdings gibt es keinen wirklichen Grund, die Tasten überhaupt einsetzen zu müssen.
Helligkeit und Lautstärke lassen sich hervorragend über den kleinen Menüleisten-Helfer Monitor Control konfigurieren. Wer die Auflösung und weitere Parameter des Monitor anpassen möchte, der kann dafür die erst kürzlich besprochene Anwendung BetterDisplay nutzen.
Das mitgelieferte USB-C-Kabel ist leider etwas zu unflexibel
Im On-Screen-Menü des Monitors lässt sich der aktive Eingang auswählen, zudem können die üblichen Farb- und Kontrastanpassung vorgenommen werden – wir nutzen den Innocn 15A1F jedoch in seiner Werkseinstellung und haben bislang keinen Grund für manuelle Eingriffe ausmachen können.
Im Alltagseinsatz reicht es, das Display mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel zu verbinden. Plug-and-Play im besten Sinne – anschließend übernimmt macOS.
Eine zusätzliche Stromversorgung über den zweiten USB-C-Port ist hier nicht nötig. Das USB-C-Kabel liefert direkt auch die benötigte Energie. Davon braucht das 15-Zoll-Display jedoch nicht allzu viel. Der OLED-Monitor ist mit der Energieeffizienzklasse A (Datenblatt) bewertet und hat selbst im HDR-Betrieb eine überschaubare Leistungsaufnahme von 4,7 Watt.
Quer- oder Hochformat: In den Systemeinstellungen schnell umschaltbar
Dank OLED-Technik benötigt die Darstellung schwarzer Pixel zudem so gut wie keine Energie. Entsprechend gut ist der Kontrast, entsprechend dunkel die schwarzen Bereiche. Die Helligkeit des Displays wird vom Anbieter mit 400 nits angegeben.
Was die Bildwiederholrate angeht, führt der Hersteller einen Wert von 60 Hz an und verweist darauf, dass dieser in etwa mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz bei regulären LC-Displays zu vergleichen ist.
Was uns gut gefällt
Als reguläres Display ist der Innocn 15A1F nicht nur ein Mac-Accessoire, sondern lässt sich auch als Monitor für Bastelabende mit dem Raspberry Pi, zur vorübergehenden Bespaßung der Kinder an DVD-Player und Konsole sowie als schneller Test-Monitor für Außeneinsätze an Servern und in Rechenzentren nutzen.
Lässt sich problemlos im Rucksack transportieren
Was uns nicht so gefällt
Nicht hundertprozentig begeistert sind wir von dem magnetischen Standfuß. Dieser leistet gute Dienste im Querformat, macht uns im Hochformat jedoch einen etwas wackeligen Eindruck, was vor allem am starren USB-C-Kabel zu liegen scheint, das sic neben dem USB-C-Netzteil, dem optionalem USB-C-Ladekabel und dem HDMI-zu-miniHDMI-Kabel im Lieferumfang befindet.
Hier haben wir bereits gewinkelte, textilummantelte USB-C-Kabel geordert um die Verbindung mit dem MacBook etwas eleganter zu gestalten. Zudem haben wir zwei zusätzliche Standfüße aus dem 3D-Drucker im Einsatz, die es etwas leichter machen, das Display mal eben auf dem Tisch zu drehen, um den angezeigten Inhalt mit Kollegen oder Freunden zu teilen.
Alternative Standfüße aus dem 3D-Drucker
Ebenfalls vermissen wir im Lieferumfang ein Schutzetui für den komfortablen Transport des Zusatzdisplays. Hier sind wir aktuell noch auf der Suche nach einer geeigneten, weichen Umhüllung.
Die Lautsprecher des Monitors sind zudem als Notlösung zu betrachten.
Für 249 Euro erhältlich
Davon abgesehen macht der Innocn 15A1F im Arbeitseinsatz jedoch eine sehr gute Figur und ist ein Jahr nach seiner Markteinführung inzwischen recht günstig zu haben. Offiziell trägt das Display einen Verkaufspreis von 349 Euro, aktuell jedoch wird der Monitor mit einem 29-prozentigen Preisnachlass für nur noch 249 Euro angeboten.
Ein fairer Preis für eine Produkt-Kategorie, dessen Existenz wir bis vor kurzem noch gar nicht auf dem Radar hatten. Gerade Anwender, die nicht den Luxus eines festen Arbeitsplatzes genießen, sondern immer mal wieder Location und Schreibtisch wechseln (müssen), können ihren Arbeitsalltag hier angenehm unkompliziert aufwerten.