Headset-Zeitalter schon wieder vorbei?
Mixed Reality: Microsoft entlässt gesamte AR/VR-Teams
Auf welche Zukunft steuert Apples Mixed-Reality-Headset zu? Die verhaltene Reaktion, die auf die Vorstellung der Meta Quest Pro folgte, deren Debüt vor allem vom Spott über das Avatar des Facebook-Chefs Mark Zuckerberg geprägt war, machte schon wenig Hoffnung auf den Start eines neuen Zeitalters. Die aktuellen Signale aus Redmont sind noch ausdrucksstärker.
Statt mit Grafiken im Stil der frühen 90er-Jahren abzuschrecken, geht der Software-Konzern Microsoft gleich ans Eingemachte. Im Rahmen der jüngsten Kündigungswelle – ifun.de berichtete bereits am Freitag über die 10.000 Stellen, die Microsoft streichen wird – soll sich Microsoft von großen Teilen der gesamten Mixed Reality-Abteilung getrennt haben.
Microsoft kündigt Headset-Experten
Wie Jez Corden auf der Seite des Fachmagazins Windows Central berichtet, hat Microsoft unter anderem das gesamte AltSpaceVR-Team gekündigt und beerdigt damit das Experiment eines eigenen Metaverse. Microsoft hatte AltSpaceVR 2017 übernommen und auf Basis der bestehenden Community eigenen, virtuelle Räume zum Austausch und zur Kommunikation angeboten.
We have some sad news, Altspacers. #AltspaceVR is shutting down on March 10th.
Though we hate saying goodbye, we also feel such pride and gratitude for all the magic that happened here. ✨
Thanks for joining us on this epic adventure. #socialvr https://t.co/peCwpaaBl3
— AltspaceVR (@AltspaceVR) January 20, 2023
Neben dem Team hinter AltSpaceVR hat sich Microsoft auch vom gesamten Entwickler-Team hinter dem MRTK-Framework verabschiedet. Das Mixed Reality Tool Kit ist Teil einer Entwicklungsumgebung, die den Bau erfahrbarer virtueller Benutzeroberflächen gestattet hat.
Damit ist völlig unklar wie es um die Weiterentwicklung der HoloLens bestellt ist, die Microsoft als professionelles Mixed-Reality-Headset am Markt platziert hat und unter anderem auch an das US-Militär verkaufen wollte.
Headset-Zeitalter schon wieder vorbei?
Microsofts HoloLens-Chefentwickler Alex Kipman hatte das Unternehmen bereits im vergangenen Sommer verlassen, nachdem Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den Top-Manager laut geworden waren.
Das Schicksal der Konkurrenten, mit denen es Apples Mixed-Reality-Headset zum Marktstart aufnehmen wird, sieht damit alles andere als rosig aus. Ob Apple dies in einen Vorteil verwandelt kann, oder aber darunter leiden wird, in einen Markt gestartet zu sein, der offenbar nicht in der Lage ist viele Begehrlichkeiten zu produzieren, bleibt abzuwarten.