Nur leichte Verbesserungen zu verzeichnen
macOS High Sierra: Viele PDF-Probleme noch immer vorhanden
Über die Tatsache, dass die seit dem Start von macOS Sierra beobachteten PDF-Probleme gravierender ausfielen als initial angenommen, konnte ifun.de Anfang Januar berichten.
Nach den Scherereien mit den Dokumenten-Scannern der Fujitsu-Tochter ScanSnap meldete sich damals der für die Dokumenten-Verwaltung DEVONthink verantwortliche Entwickler Christian Grunenberg zu Wort und warnte vor der für die PDF-Verarbeitung verantwortlichen System-Komponente Apples.
Apple hatte sich vor der Freigabe von macOS Sierra dazu entscheiden, das PDFKit Framework komplett neu zu schreiben und so für zahlreiche Aussetzer in Drittanbieter-Anwendungen gesorgt, die nicht auf eine eigene, sondern auf die von Apple bereitgestellte System-Bibliothek setzen.
Grunenberg erklärte damals:
[…] Apple wollte eine gemeinsame Grundlage für iOS und macOS verwenden. Allerdings wurde diese viel zu früh veröffentlicht und warf zahlreiche Funktionen über Bord, ohne sich dabei (eine Entscheidung, mit der ich von Apple bislang noch nicht konfrontiert wurde) um entsprechende Kompatibilitätsabhängigkeiten zu kümmern.
Noch schlimmer ist: Viele der bislang verfügbaren Features sind jetzt defekt oder wurden gar nicht erst implementiert. Dies führte dazu, dass wir [unsere Apps um] viele Workarounds ergänzen oder die Funktionen selbst implementieren mussten. Und es gibt immer noch einiges zu tun. 10.12.2 führte zudem neue Probleme ein (immerhin scheint sich Apple inzwischen zumindest um die Kompatibilitäts-Fehler zu kümmern) und behob fast keinen der bekannten Bugs. Und von diesen ist nicht nur DEVONthink betroffen, eine ganze Reihe anderer Drittanwendungen (etwa EndNote, Skim, Bookends und EagleFiler) haben mit den gleichen Fehlern zu kämpfen.
Auch macOS High Sierra behebt die Fehler nicht
Inzwischen gehört macOS Sierra zum „alten Eisen“, am 25. September hat Apple mit macOS High Sierra den offiziellen Nachfolger vorgelegt, die Kritik am PDF-Subsystem Apples trifft allerdings noch immer zu. Auch im neuesten Mac-Betriebssystem hat Apple viele Fehler seiner runderneuerten PDF-Code-Bibliothek nicht etwa an der Wurzel gepackt und ausgemerzt, vielmehr scheint Cupertino lediglich dazu übergegangen zu sein, die sichtbaren Probleme der klapprigen PDF-Bibliothek innerhalb der Vorschau.app adressiert zu haben.
Gut für Nutzer, die hauptsächlich auf Apples Systemwerkzeug setzen, unbefriedigend für die Anwender anderer PDF-Programme. Hier müssen die verantwortlichen Drittentwickler selbst Hand anlegen.
Somewhat annoyingly, Apple has worked around many of these bugs in Preview rather than fixing them in the underlying PDFKit framework. That’s good for users, of course, because it means that Preview should work correctly. But it forces independent developers to implement their own workarounds, disable features, or put up with user complaints while hoping that Apple fixes the bugs. […] My take is that those who rely on PDF support in independent apps are probably better off upgrading to High Sierra than remaining on Sierra, since Apple has fixed some bugs. If you have instead stuck with 10.11 El Capitan, you may wish to delay upgrading to High Sierra until you can verify that the apps you rely on for PDF-related features are fully functional in High Sierra.