Nebelkerze oder ernstes Angebot?
MacBook-Selbstreparaturen: Apple weitet Bastler-Angebot weiter aus
Apple macht es interessierten Bastlern ganz einfach möglich, ihre defekten Rechner in Eigenregie zu reparieren. Dies wäre wohl die von Apple präferierte Lesart der jetzt ausgegebenen Pressemitteilung Cupertinos, in der der Konzern ankündigt, die sogenannten Self-Service-Reparaturen vom iPhone auch auf Mac-Notebooks ausweiten zu wollen.
Ihr erinnert euch: Anwender zahlen üppig für offizielle Ersatzteile und mieten zwingend das zugehörige Reparatur-Equipment, das in riesigen Koffer verschickt wird und für die privatenKleinreparatur völlig überdimensioniert ist.
Nebelkerze oder ernstes Angebot?
Entsprechend zynisch wird die Reparatur-Offerte auch von Kritiker kommentiert. Der Vorwurf: Apple unterstützt die Selbstreparaturen nur vorgeblich. Sinn und Zweck des Angebotes ist es vielmehr die hohen Reparaturkosten zu rechtfertigen die Apple von seinen Nutzern verlangt und gleichzeitig die Ausgrenzung freier Reparatur-Werkstätten.
- Apples Selbst-Reparatur-Service: Das Koffergewicht ist irrelevant
Gesetzgebern und Regulierern gegenüber, die den Konzern bislang dafür kritisierten, ein Reparatur-Monopol aufrechterhalten zu wollen, und Apple dazu aufforderten Service-Unterlagen, Werkzeuge und Ersatzteile zugänglich zu machen, könnten sich von den Self-Service-Reparaturen zufriedenstellen lassen, ohne dass sich die Situation für den Endverbraucher merklich verbessert hat.
Apple ruft Ersatzteilpreise auf, die (auch in Anbetracht der umständlichen Werkzeuglieferung) nur unwesentlich unter den Preisen liegen, die bei Apple selbst bezahlt werden müssen, bietet aber keine Großhandels-Option an, sondern richtet sich mit dem Angebot ausschließlich an Privatanwender.
Auftakt in den USA
Vielleicht haben die Kritiker aber auch unrecht und Apple meint es ernst. Dann dürfen sich jetzt erst mal amerikanische Nutzer freuen. Für diese stellt Apple ab morgen auf selfservicerepair.com Reparaturanleitungen und Self-Service-Reparaturen auch für das MacBook Air und das MacBook Pro mit der M1-Chipfamilie zur Verfügung.