Ausfälle angeblich vorprogrammiert
MacBook Pro 2018: „Spannungsregler zu schwach für i9-Prozessor“
Auf die offensichtlich vorhandenen Leistungsprobleme des MacBook Pro 2018 im Zusammenspiel mit der größten Prozessoroption „2,9 GHz 6‑Core Intel Core i9 “ mussten wir bereits hinweisen. Das Thema wird uns wohl noch einige Zeit begleiten, insbesondere wenn sich die neuesten Erkenntnisse diesbezüglich bewahrheiten: Wie es scheint, ist der Grund für die Leistungseinbrüche nicht im Bereich der Prozessorkühlung zu suchen, vielmehr liefere der von Apple verbaute Spannungsregler nicht ausreichend Leistung.
Auf der Diskussionsplattform Reddit befasst sich ein umfangreicher Thread mit dieser Theorie, inklusive einer Anleitung, Apples Vorgaben (unter Verlust der Garantie) zu optimieren. Die eigentliche Ursache lässt sich allerdings nicht durch softwareseitige Einstellungen bekämpfen. Wenn die bisherigen Analysen zutreffen, kann der im Englischen Voltage Regulator Module (VRM) genannte Spannungsregler die vom i9-Prozessor benötigte Leistung nicht in vollem Umfang liefern und arbeitet somit permanent am Maximum. In der Folge würde sich die Lebenszeit des Moduls deutlich verringern, ein Defekt hätte wohl den Ausfall der Hauptplatine zur Folge.
Wenn Apple nichts tut … und euer System auf diese Weise drosselt und ständig zwischen 800 MHz und Full-Turbo hin und her wechselt, läuft der Spannungsregler unter extremer Last. Dies wirkt sich nahezu sicher negativ auf die Lebensdauer des VRM aus und wird in der Folge einen frühzeitigen Ausfall der Hauptplatine verursachen.
Louis Rossmann, bekannter YouTuber und Inhaber einer Computerwerkstatt in New York, hat sich des Themas ebenfalls angenommen und bestätigt die Einschätzungen auf Reddit.
Es ist uns wichtig anzumerken, dass die beschriebenen Probleme bislang ausschließlich im Zusammenhang mit der Maximalkonfiguration mit Intels i9-Prozessor auftreten. Zur Standardausstattung mit Intels i7-Prozessor gibt es bislang keine Berichte diesbezüglich. Dennoch, 20 Jahre nachdem Apple Intel mit der „Toasted“-Werbekampagne auf die Schippe genommen hat, scheint der Mac-Hersteller selbst Probleme damit zu haben, den Leistungshunger und die Temperaturentwicklung der Prozessoren im Zaum zu halten.