Moralisch fragwürdig
Incoggo: Mac-App umgeht Bezahlschranken von Zeitungen
Während die Online-Portale vieler Zeitungen hierzulande häufig zwischen kostenpflichtigen „Plus“-Artikeln und dem werbefinanzierten Gratis-Angebot unterscheiden, kommen in Übersee immer öfter fixe Bezahlschranken zum Einsatz. Haben Anwender die ihnen zugestandene Anzahl der monatlichen Gratis-Artikel bereits konsumiert, wird der nächste Besuch schlicht blockiert.
Die Bloomberg-Bezahlschranke in Aktion
Statt des aufgerufenen Artikels präsentieren die Zeitungswebseiten dann häufig nur einen Hinweis, dass zum weiteren Lesen jetzt ein Login beziehungsweise die Entscheidung für das kostenpflichtige Abonnement unumgehbar ist. Eine Aufforderung, auf die betroffene Anwender ganz unterschiedlich reagieren. Während sich die einen zum Abschluss des Abonnements entscheiden, leeren die anderen ihre Browser-Cookies oder öffne ein Inkognito-Fenster, um dennoch auf die Inhalte zugreifen zu können.
„Werbeblocker für Bezahlschranken“
An die zweite Gruppe richtet sich die Incoggo-Applikation des in San Francisco beheimateten Startups Allieae. Dieses hat nun einen Download veröffentlicht, der in seiner jetzigen Form ausschließlich auf die Umgehung von Bezahlschranken optimiert ist. Eine moralisch fragwürdige Software, an der rechtlich jedoch nicht viel auszusetzen sein dürfte.
Incoggo bezeichnet sich selbst als „Werbeblocker für Bezahlschranken“ und ist in seiner jetzigen Form vor allem für die populärsten US-Webseiten optimiert. So brüsten sich die Macher damit, die Nachfragen der New York Times, des Wall Street Journals, des New Yorkers und der Washington Post zu unterbinden.
Moralisch fragwürdig
Langfristig planen die Entwickler ihren Download in einen umfangreichen Werbeblocker auszubauen. Wie dessen Geschäftsmodell ausfallen wird, und ob sich nicht vielleicht auch dieses durch die App eines weiteren Startups aushebeln lassen wird bleibt abzuwarten.