Abgleichende Standortabfrage
Gegen Scheinfamilien: Spotify gleicht GPS-Positionen ab
Während normale Spotify-Nutzer 10 Euro pro Monat für den Vollzugriff auf das Premium-Angebot des skandinavischen Streaming-Dienstes zahlen müssen, können Familien mit bis zu sechs Mitgliedern das im Mai 2016 drastisch reduzierte Family-Angebot nutzen und zahlen dafür lediglich eine Pauschale von 15 Euro.
Eine kräftige Ersparnis, die in den vergangenen Jahren nicht selten dazu führte, dass die Familien-Accounts auch in Freundeskreisen, unter Kommilitonen und Kollegen erstellt und geteilt wurden. Und gegen eben jene scheint Spotify nun noch strenger vorzugehen als bislang.
Bereits im Juni 2017 fragte Spotify die Adressdaten von Teilnehmern bestehender Familien-Accounts ab und begann diese zu schließen, wenn sich die Adressdaten voneinander unterschieden. Einen Prozess den Spotify nun offenbar automatisiert hat.
So fragt der Musik-Streaming-Dienst jetzt die GPS-Daten seiner Nutzer ab. Stimmen diese nicht überein werden Familien-Mitglieder aus den Preiswert-Accounts verbannt. Erste Erfahrungsberichte dazu lassen sich in den Community-Foren des Musikdienstes bereits nachlesen.
Gegenüber dem SPIEGEL hat Spotify die Abfrage der GPS-Daten zwar bestätigt – Nutzer werden per E-Mail angeschrieben und zum Adressdaten-Abgleich aufgefordert – gibt allerdings auch an, dass Anwender die die Mails ignorieren keine Konsequenzen befürchten müssen.
Eine Darstellung der Nutzer widersprechen. ifun.de-Leser Marcus merkt etwa an, dass Spotify in seiner E-Mail schreibt: „Wenn du [die Adresse] nicht bestätigst, könntest du Zugang zu deinem Plan verlieren.“
Das Unternehmen selbst konstatiert gegenüber dem SPIEGEL lediglich:
„Spotify testet derzeit verschiedene Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit von Premium Family mit kleinen Nutzergruppen in ausgewählten Märkten. Wir testen ständig neue Produkte und arbeiten am Nutzererlebnis von Spotify, haben aber zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Neuigkeiten oder Details zu diesem speziellen Funktionstest.“