My Mac is my Castle: Gatekeeper soll OS X noch sicherer machen
Die heute von Apple angekündigte nächste Betriebssystemgeneration für den Mac (wir berichteten) wird im Sommer neben einer Menge neuer Funktionen auch ein neues Sicherheitskonzept mitbringen: Gatekeeper.
Das Kommando über Apples neuen Türsteher hat zukünftig der Mac-Besitzer. Dieser kann festlegen, ob und wie weit sich das Betriebssystem künftig beim Download von Programmen einmischt. Am liebsten hätte Apple natürlich die sicherste Variante, bei der nur aus dem Mac App Store bezogene Anwendungen installiert werden dürfen. Dies wird über die Systemeinstellungen festgelegt.
Eine etwas entschärftere, aber in punkto Sicherheit ebenfalls vielversprechende Variante wäre die zweite Option, bei der nur Anwendungen aus dem Mac App Store oder Downloads von eindeutig identifizierten Entwicklern installiert werden dürfen. Gatekeeper erkennt diese Entwickler an einer sogenannten „Developer ID“, einer eindeutigen, in die Downloads eingebetteten und von Apple vergebenen Identifikationsnummer. Es ist davon auszugehen, dass dieses Verfahren in der recht eng verknüpften Mac-Entwicklergemeinde durchaus regen Zuspruch findet. Den Anbietern bleiben so alle Freiheiten des eigenständigen Vertriebs, gekoppelt mit dem durch das Apple-Zertifikat ausgedrückte Prädikat „Saubere Software“.
Der Einsatz von Gatekeeper wird aber keinesfalls zur Pflicht für Mac-Nutzer. Wer auf diese Schutzmaßnahmen verzichten will, kann die oben beschriebenen Sicherheitsfunktionen problemlos deaktivieren und das Zepter der Verantwortung weiter in eigenen Händen halten. Ein abschließendes Urteil über den tatsächlichen Nutzen dieser Funktion wird sich sowieso erst fällen lassen, wenn der Berglöwe im Spätsommer dann frei verfügbar ist. In jedem Fall fällt jetzt schon positiv auf, dass Apple sich Gedanken macht, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.