Über 700 Nutzer sahen fremde Streams
Eufy zum Kamera-Datenleck: „Es tut uns unglaublich leid“
Die Anker-Tochter Eufy hat uns weitere Detailinformationen zu dem Datenleck zukommen lassen, das Anfang der Woche für aufgeregte Nutzerberichte sorgte. Zur Erinnerung: Montag Abend häuften sich plötzlich die Berichte von Besitzern aktueller Eufy-Überwachungskameras, die statt des eigenen Live-Bildes plötzlich auf die Videostreams fremder Personen zugreifen konnten.
Noch am gleichen Abend reagierte Eufy mit einer kurzen Stellungnahme und machte eine Server-Aktualisierung für den Datenabfluss verantwortlich, die zu einer Fehlkonfiguration der Nutzerzuordnungen geführt habe. Der Konzern bat seine Kunden um den vorübergehenden Logout aus der Eufy-Security-App und um einen Neustart der eigenen Kameras. Das Problem sollte damit behoben sein. Laut Eufy sollen von dem Vorfall lediglich 0,001 Prozent der Nutzer betroffen gewesen sein.
712 betroffene Nutzer, nur außerhalb Europas
Heute nun präzisiert Eufy den Vorfall und nennt konkrete Zahlen: Die 0,001 Prozent entsprechen 712 betroffenen Nutzern (was den Kundenstamm des Unternehmen auf gut 71 Millionen Anwender beziffern würde).
Eufy empfiehlt Vorsichtsmaßnahmen
Unter diesen befänden sich jedoch keine Europäer. Von dem Vorfall betroffen waren lediglich Anwender in den USA, in Kanada, Mexiko, Kuba, Neuseeland, Australien und Argentinien. Entsprechend empfiehlt Eufy die Vorsichtsmaßnahmen (Kamera kurz vom Strom nehmen und einmal neu in die Eufy-App einloggen) auch nur in den Ländern umzusetzen, in denen Anwender betroffen waren.
Um die fehlerhafte Accountzuordnung zukünftig zu verhindern, hat Eufy angekündigt die eigene Netzwerkarchitektur verstärken zu wollen und will einen „Zwei-Wege-Authentifizierungsmechanismus zwischen den Servern, Geräten und der Eufy Security App“ aufbauen.
In einer Stellungnahme des Unternehmens, die ifun.de vorliegt, heißt es heute:
Wir rüsten unsere Server auf, um deren Verarbeitungskapazität zu verbessern und so potenzielle Risiken auszuschließen. Außerdem sind wir dabei, die Zertifizierungen des TÜV und des BSI für das Privacy Information Management System (PIMS) zu erlangen, die unsere Produktsicherheit weiter verbessern werden. Wir verstehen, dass wir bei Ihnen, unseren Kunden, wieder Vertrauen aufbauen müssen. Es tut uns unglaublich leid und wir versprechen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass dies jemals wieder passiert.