EU-Ermittlungen: Apple droht Steuernachzahlung in Milliardenhöhe
Apple stehen möglicherweise Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe ins Haus. Laut einem Bericht der Financial Times sind die Ermittlungen der EU-Kommission mit Blick auf Apples Steuerpraktiken weitgehend abgeschlossen und es ist in dieser Woche mit der Verkündung erster Ergebnisse zu rechnen.
Konkret untersucht die EU, ob Irland Apple nicht mit den europäischen Bestimmungen vereinbare Steuerbegünstigungen eingeräumt hat. Somit steht zunächst auch auch die irische Regierung auf der imaginären Anklagebank, Apple müsste aber in diesem Fall wohl auch mit schmerzhaft hohen Steuernachzahlungen rechnen. Die EU-Kommission könnte von Irland verlangen, die entgangenen Steuereinnahmen der letzten zehn Jahre wieder einzubringen.
Zudem dürfte dann auch überprüft werden, ob Apple unzulässig Druck auf die irischen Behörden ausgeübt hat. Irland ist sicherlich sehr daran gelegen, ein Unternehmen wie Apple im Land zu halten, allerdings betonen beide Seiten bisher vehement, sich stets an die geltenden Regeln gehalten zu haben.
Anstoß für diese und weitere Untersuchungen hinsichtlich der Steuerpraxis global tätiger Unternehmen war sicher mit auch ein im Jahr 2013 veröffentlichter Bericht der britischen Guardian. Demnach habe Apple die lückenhafte Gesetzgebung in Europa ausgenutzt, um sich vor dem Bezahlen enormer Steuersummen zu drücken. Der Guardian bezeichnete Apples Weg damals als den „Heiligen Gral der Steuervermeidung“.