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eID, Smart-eID und EUdi Wallet

Die EUdi-Brieftasche kommt: Innenministerium legt Diskussionspapier vor

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77 Kommentare 77

Das Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) hat ein Diskussionspapier über den Aufbau einer Infrastruktur für Digitale Identitäten in Deutschland veröffentlicht, das sich im PDF-Format jetzt vom Open-CoDE-Portal der Bundesregierung laden und studieren lässt.

Online Ausweis

eID in Deustchland

Grob vereinfacht geht es um folgendes: In Deutschland haben wir mit dem so genannten eID-System bereits die Basics einer elektronischen Identität für Bundesbürger am Start, die in Kombination mit dem Personalausweis digitale Behördengänge ermöglicht und den zweifelsfreien Nachweis der eigenen Identität durchführen kann.

Zudem steht hierzulande die Einführung der Komfortfunktion Smart-eID bevor, die die Funktionen des elektronischen Personalausweises in Form einer Smartphone-App bereitstellen soll. Geplant ist, dass die Plastikkarte langfristig nicht mehr für die digitalen Ausweis-Funktionen benötigt wird.

Deutschland ist mit entsprechenden Anstrengungen natürlich nicht alleine unterwegs in der EU, auch unsere Nachbarn bauen digitale Wallet und elektronische IDs. Manche haben bereits viel vorzuzeigen, andere stehen wie Deutschland noch am Anfang der digitalen Transformation.

Diskussionspapier

EUdi-Brieftasche in Europa

Geplant ist, dass die Länder-Lösungen der europäischen Nachbarn grenzübergreifend eingesetzt werden können und untereinander kompatibel sin. Damit deutsche Studenten ihre „eID“ an der Uni in Dänemark nutzen können und dänische Bürger Urlaubsgrundstücke in Deutschland unter Zuhilfenahme der vergleichbaren „MitID“ kaufen können ist ein europäisches Wallet geplant: die so genannten EUdi-Brieftasche.

Ziel dieses Dokuments ist die Definition sowohl der zeitlichen als auch der inhaltlichen Involvierung von Anspruchs- und Interessensgruppen in den Entwicklungsprozess eines Konzepts für eine prototypische EUdi-Brieftasche samt Hintergrundsystemen in Deutschland.

Deren Ausgestaltung und den lokalen Vorbereitungen auf die Einführung eines Europaweit gültigen Systems, geht das Diskussionspapier an.

  • PDF-Download: Diskussionspapier zur Erarbeitung einer prototypischen eIDAS 2.0- konformen Infrastruktur für Digitale Identitäten in Deutschland

Dikussionspapier Europa

08. Jun 2023 um 09:25 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    77 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Deutschland bekommt es doch eh nicht hin mit der Digitalisierung ! Wir leben doch mindestens 20 Jahre zurück gegenüber anderen Ländern und das kann man niemals aufholen

    • Braucht Deutschland auch zukünftig nicht mehr. Deutschland spielt bald wirtschaftlich und weltweit keine Rolle mehr.

    • Die Mutti der Nation

      Wenn dem so wäre, finde ich es interessant, dass du es einfach so hinzunehmen scheinst. Was sollte man aus deiner Sicht also tun? Einfach gar nichts und warten bis man – aus deiner Sicht – 30 Jahre hinterher hinkt?

    • Diese Aussage ist einfach zu pauschal.
      Sicherlich könnten wir das auch so machen, wie in Litauen oder einigen skandinavischen Ländern, aber dann würden hier wieder die Leute etwas von gläsernen Bürger oder Stasi 2.0 faseln.

      Die ganze Digitalisierung ist immer ein Kompromiss zwischen Datenschutz, Datensicherheit und Komfort. Deutschland legt sehr hohen Wert auf die ersten beiden Punkte, was immer sehr zum Nachteil des Komforts führen wird. Außerdem verlangsamt ein übermäßiger Datenschutz immer die Geschwindigkeit der Projekte.

      Bestes Beispiel dafür ist doch der CCC. Der regelmäßig die fehlende Digitalisierung in Deutschland anprangert, andererseits bei jedem Projekt große Bedenken wegen dem Datenschutz äußert.

      Und genauso ist es doch hier im Forum. Ich gehe jetzt schon jede Wette ein, wenn die Projekte wie E-Rezepte, eID, rPa, Digitaler EURO etc. endlich mal umgesetzt worden sind, dann sind die ersten 5 Kommentare hier: Ohne mich!

      • @Thom das ist so nicht richtig. Es muss nicht auf Kosten des Komforts gehen, wenn man es nur richtig macht. Es würde ja völlig reichen, wenn man erstens bereits etablierte Standards und Lösungen nutzen und nicht jedes Mal etwas eigenes bauen würde. Und zweitens wäre es wünschenswert, wenn nicht jedes Mal die (vorwiegend Unions-) Politiker nicht irgendwelche Hintertürchen für ihren Überwachungswahn da eingebaut haben wollen. Das ist auch die einhellige Meinung des CCC.

      • Ohne mich

      • @yankee7 sehr schön zusammengefasst!

      • Hmm … Datenschutz und Sicherheit ist dann aber bei Stromverbrauch und Heizverhalten anscheinend egal!! Denn da wollen die lieben Grünen uns absolut gläsernd machen!!

      • Du darfst dabei aber nicht vergessen, dass es in anderen Ländern der Staat nicht so auf die Daten der Bürger abgesehen hat. Dort geht es eher um Ablaufverbesserung, Einsparungsmöglichkeiten usw.

        In Deutschland hingegen einzig um das Sammeln aller nur verfügbaren Daten der Bürger, das wird aber auch nicht wahrheitsgemäß kommuniziert, es werden die verrücktesten Ausreden benutzt, dazu die geschmierte Presse, die alles applaudiert.

        Bestes Beispiel war damals die Einführung von Video-ID für Prepaidkarten. Bis heute weiss keiner (will wohl auch keiner wissen?) was mit den Videoaufzeichnungen passiert, die private Firmen gesammelt haben. Das sind ja super heikle biometrische Daten. Werden diese vernichtet, wenn ja, wer kontrolliert das oder fliesst es direkt an die Behörden, die Fernzugriff auf allen haben.

        Das ist der große und leider traurige Unterschied zwischen DE und anderen Ländern.

        Ich würde in Afrika mit Karte zahlen, in Deutschland im Leben nicht.

      • Da sind wohl die Aluminium Preise mal wieder gefallen…

  • Einführung dann in 40 Jahren nach etlichen Testphasen…….

  • In Österreich gibt es die digitale ID Austria schon seit 2021 und den digitalen Führerschein seit 2022. Beides keine Rocket-Science …

  • Ich finde die ersten vier Kommentare sind bezeichnend für die Haltung der Bürgerschaft in unserem Land und warum es einfach an vielen Fronten leider nicht vorwärts geht.

    Schauen wir mal, was daraus wird ;-)

  • Es wäre doch das einfachste, in ein Land zu gehen, das das schon erfolgreich am Laufen hat, sich viel von ihnen abzuschauen und dann damit eine funktionierende Basisversion zu implementieren. Und dann in Zusammenarbeit weiter entwickeln. Man muss ja nicht das Rad neu erfinden und man muss auch nicht alle Features von Anfang an unterstützen.

  • Vielleicht sollte man verstehen, dass wenn man der Letzte im Rennen um User Accounts ist, es kaum Platz für Fehler oder Langsamkeit gibt.
    User Idents gibt es genug:
    – Kreditkarte
    – Apple Account
    – Email Account
    – Microsoft/ Google Account
    – Account bei der Arbeit

    Wenn man nun eine neue ID zufügt, ohne die anderen anzubinden gewinnt der Kunde nichts.

    Bei Behörden muss immer ich mich ausweisen- die Behörde selber und deren Mitarbeiter mir gegenüber nicht. Woher soll ich wissen, dass das Rathaus echt ist – das Schild kann jeder sich an die Tür hängen.

  • Es ist eben Deutschland. Wir müssen erst ausführlich darüber diskutieren.

  • Wie umständlich das immer ist… kein Wunder, dass Deutschland digital so dermaßen hängengeblieben ist..

  • Man kann nur hoffen das wir das nicht mehr erleben.
    Man sollte nicht nur die Vorteile hervorheben, sondern auch die Nachteile nicht unberücksichtigt lassen.

  • Leider wird der mögliche Fortschritt bei der Digitalisierung dadurch zunichte gemacht, dass ein übergriffiger und ausufernder Staat über die Digitalisierung seine Machtbasis und Disziplinierungsmöglichkeiten vermehren will.
    Das schreckt die Bürger ab und bringt sie dagegen in Stellung.

    • woher hast du denn diese Einschätzung? Kannst du ein Beispiel machen?

      • Hat man doch in der Vergangenheit, zuletzt während Corona sehr gut gesehen.
        Kontaktlisten, wurden z:B. entgegen vorheriger Zusicherungen durch die Politik, selbst für Bagatelldelikte von der Polizei ausgewertet, obwohl ja genau sowas nicht gemacht werden sollte.
        Aus der Vergangenheit kann man sehen, wo ein Trog (mit Daten) sammeln, sich (früher oder später) die Schweine, also die Behörden und Einrichtungen, die an diese Daten wollen. Das sogar das Verfassungsgericht selbst mit dieser Rhetorik formuliert.

        Politisch setzt man das ganze meist mit der Begründung zum Schutz von Kindern oder vor Sexualstraftätern, gerne auch beides in Kombination, durch, um dadurch den Gegner moralisch mundtot zu machen.

  • Wettbüro ist eröffnet bis der CCC die ersten App zerpflückt.

    Digitaler Führerschein waren es gefühlt < 24h.

  • Und das nächstes ist der Perso fürs Internet. Dann muss man sich überall mit dem ausweisen, wenn man surft ….

  • Dürfen dann Deutsche auch in Dänemark Immobilie kaufen? Oder geht das dann auch nur wie bisher?

  • Leider ist das die Grundeinstellung in DE/vierler Deutscher und die kann man nicht einfach mal so ändern. Siehe Bargeld bzw bargeldloses Bezahlen. Ich war die Tage wieder in DE (ich lebe in Island, und nutze keinerlei Bargeld mehr) und überrascht, wie viele in DE noch mit Bargeld bezahlen.

    Warum auch immer, Angst vor „Gläserner Kunde“, grunds. Jammereinstellung und erstmal alles doof finden (gut erkennbar auch hier im Kommentarbereich). Ist halt leider so … Das ist die Grundeinstellung (Stichwort „Sozialisation“) und zieht sich von der untersten Schicht bis zur obersten, durch alle Gesellschaftsbereiche.

    • Eben, solange wir von Oberreichsbedenkenträgern, die Bargeld als Freiheit betrachten, sehe ich schwarz. Das ist tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal der Deutschen in Europa.

    • Was ist denn an Bargeld schlecht? Ihr denkt nur bis zur nächsten Hausecke und seht nicht das große und ganze!

      • Faustus, erkläre es mir (bzw uns) bitte, was das „grosse und ganze ist“.

      • Schade, ich hätte so gerne gewusst, das dieses „Grossse und Ganze“ ist.
        Aber vermutlich ist es nur „Klein und ein Bruchstückchen“ und deswegen nicht nennenswert.

    • Meine Wahrnehmung: ich will ja mit Karte zahlen. Nur bei vielen geht das einfach nicht. Merk ich gerade bei Städtetrips. Die nehmen keine Debitkarten, weil die Gebühr zu hoch ist. Also es liegt nich immer am Verbraucher, sonder meiner Meinung nach an den überzogenen Gebühren der Zahlungsdienstleister..
      Und evtl. auch daran, das manche Unternehmen ihren Cashflow offen mit Kunden verknüpfen müssen ;)

  • Das Einzige was mich daran stört, dass wieder jedes Land sein eigenes Ding macht und die EU dann wieder versuchen muss, alles unter ein Dach zu bekommen.

    Dass die auch nie an einem Strang ziehen!

  • Bis das kommt lieg ich lange in irgendeinem Loch begraben.
    Weil schnell geht bei uns überhaupt nichts weil wir uns immer mit dem Datenschutz selbst ausbremsen:

  • Man muss sich nicht wundern. Deutschlands Bildungssystem stammt noch aus der Kaiserzeit, als man Verwaltungskräfte benötigte. Gehorsame Beamte, die bis ins kleinste alles aufschlüsseln, sei es noch so unpraktisch und ineffizient. So gesehen ist diese Erbe auf die aktuelle Zeit übertragbar, weswegen unsere Behörden so Bürokratie-verliebt sind. Anstatt den Freigeistern kreative Vorfahrt zu gewähren bremsen wir Innovation mit blinder Ordnungs- und Rechtsliebe.
    Digitale Zukunft in Deutschland – Ade!

  • Ich würde mich über eine zügige und funktionierende Lösung freuen die in Zukunft weiter ausgebaut wird. Zudem hoffe ich auf Kompatibilität mit der Apple Wallet.

  • Natürlich muss sich dieses Vorhaben hinten anstellen… ich sag mal, hinter den Deutschlandtakt, den man uns mit 2070 in Aussicht gestellt hat.

    :-)

  • Ich arbeite in der IT auf Bundesebene und eins der Themen ist Digitalisierung. Probleme gibt es hier aber vielfältige: zum einen werden Vorgaben, Hinweise und Anmerkungen aus der IT ignoriert, sodass zum Schluss das prognostizierte Problem erscheint und dann nachbessert werden muss zum mehrfachen Preis. Hinzu kommt dass fähiges Personal so schlecht bezahlt wird, das man keins findet und auf teure externe Berater zurückgreifen muss, die in erster Linie selber etwas verdienen wollen. Zeitgleich wird aber das Budget gekürzt oder die Anforderungen geändert, weil Deutschland entweder eine Sonderweg gehen will oder alte Prozesse aus Sturheit auch noch funktionieren sollen.
    So erwarte ich eine eID Nummer, aber zusätzlich muss noch die Papieraktennummer vergeben werden. In Excel wird dann ein Abgleich gemacht weil das in der Datenbank nicht berücksichtigt wurde von den externen (weil es halt total unüblich ist) oder es war kein Geld mehr dafür da. Somit fängt man leider direkt mit einem Workaround an, der für Jahre oder Jahrzehnte etabliert wird und einfach nicht mehr zu eliminieren ist, weil sich jemand daran gewöhnt hat und das jetzt noch die letzten Jahre bis zur Rente noch so weiter macht.

    Das lässt sich beliebig auf fast alle (IT-)Projekte übertragen auf Bundesebene. Seien es e-Services wie e-Rechnung, e-Beschaffung, ePa oder auch die Einführung neuer Tools wie SAP, neue Fachverfahren, die extra entwickelt werden anstatt ein weltweit etabliertes Produkt dafür zu nutzen zum Beispiel für die Zeiterfassung, Dokumentenveraktung und Ablage etc. etc.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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