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Unterbesetzt und unprofessionell

Apple TV+: Apples Partner sind ausgebrannt und frustriert

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Für Apples Entertainment-Abteilung läuft es aktuell eigentlich richtig gut. Das Spielfilm-Drama CODA bescherte dem iPhone-Konzern nicht nur den ersehnten Oscar, sondern markiert einen geradezu historischen Umbruch: Zum ersten Mal überhaupt ging die Auszeichnung für den besten Film an einen Video-Streaming-Dienst und nicht an ein klassisches Hollywood-Studio.

Dennoch rumort es im Fahrwasser des finanzstarken Streamers, der in der Branche zu den jüngeren Anbietern zählt.

Apple Tv Channels Kinder

Unterbesetzt und unprofessionell

Hollywood stört sich vor allen am unterbesetzten Kreativ-Team Apples, das nun auch noch im Livesport-Geschäft mitmischen will. Dies hat der BusinessInsider in Erfahrung gebracht und spricht von frustrierten Produktionspartnern und ausgebrannten Mitarbeitern.

Um einen Eindruck vom aktuellen Ist-Zustand zu bekommen, hat sich das Blatt mit insgesamt 14 Personen unterhalten, die in Hollywood für oder mit Apple arbeiten und zeichnet ein eher düsteres Bild des Netflix-Konkurrenten.

Wer mit Apple TV+ zusammenarbeitet bekommt den Eindruck, dass der Streaming-Dienst gnadenlos unterbesetzt ist und die Entscheider mit dem Wachstum der vergangenen Monate schlicht überfordert sind.

Planänderungen und verplante Ankündigungen

Wie die Gesprächspartner des BusinessInsider berichten, kommt es oft zu Planänderungen in letzter Minute. Das Marketing-Team stolpert zudem häufig über die eigenen Füße, vergeigt die Freigabe von Presseinformationen und kommt mit der Veröffentlichung von Sonderseiten zu neuen Premieren nicht hinterher.

Apples Juristen fehlt es an Entertainment-Knowhow, Apples Buchhaltung lässt sich mit dem Begleichen von Rechnungen ewig Zeit und Informationen und Zahlen zum Zugriff auf Serien und Filme hält Cupertino fast vollständig unter Verschluss.

Zudem scheint es, als würden sich die einzelnen Abteilungen Apples nicht oder nur schlecht untereinander abstimmen, was immer wieder zu Missverständnissen und langen Wartezeiten führt.

Ein Hardware-Konzern macht Filme

Ein wichtiger Vorwurf: Apple würde die Apple TV+-Inhalte wie ein iPhone bewerben statt auf die besonderen Marketing-Bedürfnisse der Branche einzugehen.

Und auch intern scheint die Luft raus. Wie Apple-Mitarbeiter berichten, mussten wegen der Pandemie zahlreiche Projekte auf Eis gelegt werden, die jetzt alle gleichzeitig abgeschlossen und fertiggestellt werden sollen. Dies bedeutet Dauerstress und Burnouts für die Angestellten.

Erinnerungen an Apple News

Ähnlich kritische Berichte wurden zuletzt aus Kreisen der Zeitungsbranche transportiert, die sich über das schlechte Management von Apple News beschwerte.

Verantwortlich für Apple News ist mit Eddy Cue der gleiche Top-Manager der auch für Apple TV+ verantwortlich zeichnet und für knallharte Verhandlungen bekannt ist, bei denen häufig nur die Wahl zwischen Apples Angebot und einer vollständigen Aufgabe der Zusammenarbeit getroffen werden kann.

31. Mrz 2022 um 16:04 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Kurz mal zur Erinnerung:
    Der Film Coda war auch auf dem Sundance Filmfestival, der Film hat doch gar nichts mit Apple zu tun!
    Apple hatte sich nur die Streaming Rechte gekauft. Oder habe ich da falsche Infos.

    Das hört sich immer so an als ob Apple Kreative den Film geschrieben, gedreht und produziert haben.

    • Genau, bin gleicher Meinung. Sozusagen ein „erschlichener“ Oskar. Zählt für mich überhaupt nicht.

    • Der kreative Anteil hier ist dann wohl den richtigen Riecher gehabt zu haben…

    • Ja komisch dass das bei Apple immer auffällt. Netflix oder Amazon kaufen sich auch nur die Filme ein. Produzieren tun nur diverse Studios. Trotzdem sind die großen Anbieter Geldgeber und Ausstatter (Apple gibt z.b gern Apple-Geräte.)

      Soll heißen das ist normal. Aber irgendwie wird das Apple zum „Vorwurf“ gemacht.

      • Wie Rico oben schrieb, Apple hatte den richtigen Riecher. Das ist auch alles soweit ok und kein Problem.
        Aber das hört sich auf einigen Seiten so an als ob Apple aktiv irgendwas mit dem Oscar zu tun hat.

        und wenn man über Amazon oder Netflix so schreiben würde dann würde es mich genauso stören.

        Den Oscar hat Nicht Apple verdient, Sondern die Macher von dem Film: Drehbuch, Regie & Darsteller.

        oder habt ihr früher dem Videothekenbesitzer gratuliert das er einen Oscar Film anbietet?;)

      • Stefan Aßenmacher

        Lustige Frage, aber da hast du recht.

    • Janine Star Trek Discovery lief ewig als Netflix Original … merkste selbst.

    • Erschlichen? Guter Einkauf einer sehr gut gemachten Neuverfilmung des Films “ Verstehen sie die Beliers“ von 2014. Finde beide gut mit leichter Tendenz zum Erstwerk.

      • Jetzt hat es geklingelt, der Plott kam
        mir doch bekannt vor, danke für den Hinweis.

      • Verstehen sie die Beliers war selbst schon ein Remake und Coda ist sehr viel besser geworden.

  • wie heißt es so schön: Schuster bleib bei Deinem Leisten

  • DieFarbeSchwarz
  • Na aber was will man jetzt sagen? Solange noch gutes Werk dabei rauskommt… so what?

    • Mal wieder Devil..

      Gutes wo..?

      Apple TV+ = Totgeburt
      HomeKit = Totgeburt
      CarPlay = bezeichnen wir mal als steckengeblieben
      Siri = reden wir lieber nicht darüber
      Cloud = wieviele Störungen in den letzten Wochen

      watchOS/iOS/iPadOS/macOS nur noch Patchwork, Pleiten und Bugs..
      ..scheinbar überhaupt keine Beta Tests (mehr).

      Könnte halt auch daran liegen, das der Bleistiftanspitzer Tim, die sorgsam aufgebauten internem Strukturen (aufgebaut von einem gewissen Steve) alle zerschlagen hat, so das eben nicht Abteilung A mit B Kommunizieren kann und darf.

      Wenn also nach dem (hoffentlich baldigen) abtreten von Tim (Eddy gleich mitnehmen.. man Google mal zu: Begriff López-Effekt) nicht wieder Innovation bei Apple Einzug hält.. bei bei Nokia.. nee Apple.

  • Genau dieser Eindruck und Zustand den viele hier im Bereich Apple TV+ im Artikel beschreiben, scheint auch auf etlich andere Bereiche bei Apple in letzter Zeit zu zutreffen. Jedenfalls mein Eindruck und Oscar hin oder her, der wirkliche Publikumsgeschmack ist oft anders.

    • Oscars haben ja auch nichts mit Publikumsmeinungen zu tun.
      Sondern wird als Auszeichnung vergeben die dem FilmemacherInnen oder SchauspielerInnen einen Mehrwert verleihen.
      Daher sind auch selten Filme bei den Oscars nominiert die Kassenschlager sind.

  • Dr Rudolf Janacek

    Ich habe das Apple-TV+ gekündigt wenn man mal 4 Monate dabei war hat man eigentlich alle Highlight gesehen, der Rest ist langweilig oder entspricht nicht meinen Interessen sehr groß ist es eh nicht.

  • Tja. Da verkennen die Manager das Potential ihr Mitarbeiter und verkaufen alles. Später dürfen es die unteren Chargen dann irgendwie umsetzen

  • Unterbesetzt beim reichsten Konzern der Welt – naja, von den Reichen lernt man sparen heisst es.

    • Naja, ich glaube, dass hat mit reich und arm nichts zu tun. Ich glaube der Konzern ist einfach zu groß bzw. groß ich arbeite selber in einem Konzern und wir arbeiten auch mit anderen Konzernen zusammen. Sicherlich trifft nicht alles auf jeden zu. Werden die Strukturen iwann zu groß, passieren einfach Fehler

    • Geld alleine nützt Dir nichts, wenn Du kein qualifiziertes, oder zumindest geeignetes Personal findest.

  • Wie passt das eigentlich in das von euch ständig propagierte Narrativ vom „überschaubaren Angebot“ bei Apple TV+? Wenn doch dieses Wachstum angeblich die Verantwortlichen bei Apple überfordert. Irgendwo passt das so überhaupt nicht. Aber merke: nur schlechte Nachrichten über Apple TV+ sind gute Nachrichten.

    • Also für dich als Beispiel: ich habe eine Rechtsabteilung, die auf AGBs, Hardware (ver-)käufe, den Appstore und Personalkrams fokussiert ist und damit auch gut zu tun hat.
      Jetzt soll diese Rechtsabteilung „mal nebenher“ zwei Filmproduktionen abklären. Das ist schon heftig, aber wird noch geschafft.
      Jetzt sollen im nächsten Schritt auf einmal 6 Produktionen juristisch begleitet werden, ohne entsprechendes Personal dafür zu haben.
      Das klappt dann einfach nicht mehr, weil der Zeitaufwand so immens ist und das Know-How fehlt. Und Zack hast du die oben beschriebenen Probleme und gleichzeitig „nur“ 8 Eigenproduktionen in 2 Jahren. Da lacht dann natürlich jeder Kunde drüber.
      Einfach mal die eigene Fantasie anstrengen statt anderen Böswilligkeit zu unterstellen.

      • Jetzt ist das mit den nur acht Eigenproduktion in zwei Jahren ja offensichtlich völliger Unfug. iFun vermittelt aber fortwährend den Eindruck als wenn dem so wäre. Nun kommt plötzlich eine andere Nachricht. Jetzt hat man so viele Eigenproduktion dass man überfordert ist. Wie glaubwürdig ist das, wenn das andere offensichtlich Quatsch ist?

      • Das sagt nur aus, dass tv+ für Apple immer noch ein Hobby ist und scheinbar selbst nicht davon überzeugt ist, denn sonst würden sie dafür gesondert Mitarbeiter einstellen, statt die Aufgaben für jeden einzelnen zu summieren.

  • Ich hatte das 1 Jahr zur Probe und ehrlich da war kaum etwas dabei für das ich wirklich Geld bezahlt hätte

    Das ist, wie so viele Dinge die Apple anpackt einfach eine rohrkrepierer.

    • Ich hatte es zu Anfangszeiten für 1 Jahr bekommen und da sah es wirklich mau aus. Jetzt mit dem Roku zu Weihnachten habe ich nochmal 3 Monate bekommen und was soll ich sagen, etwas mehr aber im Kern doch sehr dünn die Auswahl. „Infiltration“ war ok, aber nix weltbewegendes, irgendwie schonmal gesehen. Einer zweiten Staffel fiebere ich nicht entgegen. „Afterparty“ war ganz witzig, aber auch hier hätte ein Film genügt, fand ich unfassbar in die Länge gezogen. „Coda“ habe ich angefangen aber gelangweilt wieder ausgeschaltet, typischer Oscar-Film eben, gähnende langeweile mit Pseudo-Theatralik, denn nur so schafft man es die Aufmerksamkeit der Oscar-Jury zu bekommen (Netflixpendant „Power of the dog“ war ebenfalls ein totaler Reinfall). Dann hab ich „Dr. Brain“ ausprobiert, man war das nicht zu ertragen. „Finch“ war auch so ein Film wo man sich gefragt hat warum man sich das eigentlich angetan hat. „Ted Lasso“ fand ich witzig, aber bei weitem nicht so gut wie die 1. Staffel. In Summe hab ich bei Amazon und Netflix bessere Angebote finden können, wobei Netflix auch in letzter Zeit arg schwächelt. Vielleicht ist auch das Schema der Serien mittlerweile durchschaubar, so das die Luft raus ist. Aber hier hätte ich von Apple dennoch mehr Herzblut erwartet und dass sie sich mal etwas neues trauen. Leider ist dem nicht so und ich empfinde nichts was ein Abo rechtfertigen könnte. Alles austauschbarer 0815 Kram aber mit sehr guter Bildqualität und Sound.

  • Apple scheint nicht alles zu kaufen was die Content Industrie so anbietet.
    Die haben Frust.

    Netflix hat zuwenig Kohle, und Apple ist sehr wählerisch.

    Zu ihrem Ärger investieren die jetzt auch noch in den Sport.

  • Malificient Texido

    Na ja, ich find das die Produktionen langsam eine Bereicherung sind, sogar der Apfel war jetzt gelegentlich abgeklebt. Eventuell wird es? Mal

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