Öffentlicher Streit am Thema vorbei
Apple: „50%-Umsatzbeteiligung entlarvt Metas Heuchelei“
Auf welcher Seite der Debatte ihr auch stehen solltet, fest steht: der öffentliche Schlagabtausch zwischen Apple und der Facebook-Mutter Meta lenkt vom eigentlichen Kern der Diskussion ab. Nicht die Frage wie hoch eine Umsatzbeteiligung im App Store oder in Metas virtuellen Welten ausfallen soll, sondern ob diese überhaupt statthaft ist sollte im Fokus von Anwendern und Gesetzgebern stehen.
In-App-Käufe: Apples Gelddruckmaschine
Am Thema vorbei
Sollte es in einer Welt, in der am Smartphone kein Weg mehr vorbeiführt, nicht möglich sein Anwendungen zu entwickeln, ohne Apple am eigenen Umsatz beteiligen zu müssen? Nach Vorgaben die Apple nach belieben anpassen und verändert kann? Apples erfolgreichstes Produkt, das iPhone in all seinen Varianten, ist im privaten und geschäftlichen Alltag heute fast schon Teil der Grundversorgung und sollte entsprechend behandelt werden.
Schließlich wollen auch euer Stromanbieter und euer Internetprovider keine Umsatzbeteiligung von erfolgreichen Apps, obwohl diese weder ohne Strom noch ohne Internet entwickelt werden könnten.
Entsprechend sollte sich auch Apple von der nach oben offenen Umsatzbeteiligung verabschieden und vielleicht auf Nutzungsentgelte für Entwickler-Zugänge, die Download-Bereitstellung über den App Store und die Anzahl durchgeführter App-Reviews setzen, statt 30% von den Einnahmen für sich zu beanspruchen, die für Goldmünzen in Spielen ausgegeben werden. Doch an diesem Punkt ist die Debatte noch nicht.
Öffentlicher Streit um akzeptable Höhe
Aktuell streiten sich Apple und Meta lieber öffentlich um die akzeptable Höhe der Umsatzbeteiligung. Facebook war hier kürzlich mit einer Kampagne gegen Apples 30 Prozent aufgefallen und gerierte sich als Schutzpatron kleiner Unternehmen.
Nachdem der US-Nachrichtensender CNBC gestern berichtete, das Meta im Metaverse nahezu 50 Prozent nehmen wird, hat ein Apple-Sprecher nun öffentlich darauf hingewiesen, wie heuchlerisch das Zuckerberg-Unternehmen hier agiert. MarketWatch zitiert Apples Unternehmenssprecher, Fred Sainz, folgendermaßen:
„Meta hat wiederholt Apple ins Visier genommen, weil es von Entwicklern eine 30-prozentige Provision für In-App-Käufe im App Store verlangt – und dabei immer wieder auf kleine Unternehmen und Kreative verwiesen, die dies ausbaden müssten. Jetzt versucht Meta, von denselben Entwicklern deutlich mehr zu verlangen als jede andere Plattform. Die Ankündigung entlarvt Metas Heuchelei. Sie zeigt, dass sie zwar Apples Plattform kostenlos nutzen wollen, aber gerne vor Entwicklern und kleinen Unternehmen die Hand aufhalten, die ihre eigene Plattform nutzen.“