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Über 1.000 Inder statt KI

Amazon Go: „Supermarkt der Zukunft“ wird wieder eingestellt

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Als der Onlinehändler Amazon seine experimentellen Supermärkte unter der Überschrift „Amazon Go“ Anfang 2018 für erste Kunden in den Vereinigten Staaten öffnete, sorgte das Pilotprojekt für Aufsehen.

Amazon Go Innenansicht

Mit den neuen Amazon Go-Filialen wollte Amazon vollständig automatisierte Selbstbedienungsläden ohne traditionelle Kassen etablieren. Amazon würde so die Gehälter des Kassenpersonals einsparen, die Kunden könnten ihrerseits bequem einkaufen, ohne anschließend an der Kasse warten zu müssen.

Amazon warb damals damit, dass Kunden die gewünschten Waren einfach aus dem Regal nehmen und den Laden anschließend verlassen könnten. Um die Abwicklung des Bezahlvorgangs würden sich hochauflösende Kamerasysteme und Sensoren kümmern und diesen vollautomatisch abwickeln.

Über 1.000 Inder statt KI

Was damals nach Zukunft klang, entpuppte sich beim genaueren Hinsehen jedoch als klassisches Outsourcing: Wie The Informationen berichtet, hätte sich die Technologie hinter dem Bezahlvorgang bei Amazon Go erheblich auf die Analyse von Videoaufnahmen durch ein großes Team von Mitarbeitern in Indien gestützt.

Über 1.000 indische Mitarbeiter sollen demnach die Aufnahmen aus den Stores gesichtet und gekennzeichnet haben, um eine genaue Abrechnung zu gewährleisten.

Eine Strategie, von der sich Amazon nun verabschieden will. Wie der Konzern mitteilt, will man zukünftig verstärkt auf Einkaufswagen mit integrierten Scannern setzen, mit denen Kunden ihre Produktauswahl selbst erfassen können.

Wie eine Amazon-Sprecherin gegenüber USAToday einräumt, hätte auch das Kundenfeedback gezeigt, dass diese das „Just Walk Out“-Einkaufserlebnis ohne Warteschlangen zwar schätzen, jedoch gleichzeitig den Wunsch äußerten, Kosten und Angebote beim Einkaufen im Blick zu behalten. Dies kann mit dem Wechsel hin zu den smarten Einkaufswagen zukünftig ermöglicht werden.

In den USA hatte der Online-Händler im Jahr 2017 die Supermarkt-Kette Whole Foods für 13 Milliarden Dollar übernommen.

Einkaufswagen Amazon

03. Apr 2024 um 15:09 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • Mechanical Turk gehört Amazon. ;)

      Das was vor ChatGPT alles als „KI“ bezeichnet wurde war sehr off einfach mechincal turk.

      Antworten moderated
      • Mechanical Turk war ein schachspielender Automat, in dem ein kleinwüchsiger Schachgroßmeister versteckt war. Wurde im Jahr 1770 von Wolfgang von Kempelen gebaut und war jahrzehntelang ein Schauspiel beim europäischen Adel.

        Amazons Dienst ist danach benannt.

      • Danke Bob

  • Warum nutzt man kein RFID? Einfach an jedes Produkt, am Ende durch den Scanner, zack hat man sein Rechnung mit allen Produkten im Einkaufswagen.

    • Kosten zu viel. Daher in vielen Bereichen cool, aber preislich nicht attraktiv

      • Naja, bei unserem Netto um die Ecke klebt an fast jedem Produkt ein Plastik RFID Chip.
        Allerdings könnte besagter Netto auch gut die Drehbuch Vorlage für „Die Discounter“ gewesen sein…

      • Kosten mehr als ein Inder… kapitalismus lässt grüßen

      • Nein die Kunden die nicht bereit sind dafür zu bezahlen

    • Meinst du nicht, dass sie das schon so gemacht hätten, wenn so was fehlerfrei funktionieren würde?

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      • Das funktioniert einwandfrei

      • @googman

        Warum meint eigentlich jeder, dass er es nach 5 Minuten Auseinandersetzung mit einem Thema besser weiß, als die, die sich seit Jahren damit beschäftigen und ein wirtschaftliches Interesse haben. Die Frage „Wenn es so einfach ist, warum setzen dann bereits nicht alle auf RFID?“ ist genau die richtige Frage, die man sich stellen sollte. Es gibt nämlich Gründe, warum RFID nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

        Aber das darfst du dir gerne selber zusammen googlen. Vorteil: Du lernst das Thema zu verstehen ;)

      • Da kommen mir direkt zwei Fragen:
        1. Muss man die nicht nur minimal anschneiden, damit der nicht mehr funktioniert?
        2. Es gibt doch Materialien die RFID Blocken, kann man die Dinger dann nicht einfach überkleben? Oder besonders teure Artikel in eine kleine Tüte packen, die die Kommunikation blocken?

    • Macht decathlon bei uns zum Beispiel. War fasziniert, wie zuverlässig es funktioniert.

      Ich vermute aber, dass es gerade für sehr günstige Lebensmittel Kostentechnisch nicht lohnt. Die RFID Sticker kosten ja im Verhältnis doch noch ein bisschen was. Und sind ja dann nach einem Einkauf sofort im Müll.

      Antworten moderated
    • Also die Dinger kosten wenige Cent, wenn überhaupt wenn Amazon einkauft

      Antworten moderated
      • Und noch mal die Frage an dich: Warum macht es dann keiner oder kaum jemand?

        Stichworte zum Googlen für dich: Blocken durch unterschiedliche Medien/Materialien, Interferenzen beim Scannen mehrerer RFID-Tags im Einkaufskorb, Kosten für RFID-Tags vs. Barcodeaufdruck for free, etc. pp

  • Und wir müssen uns noch mit Menschen zufriedengeben, die ihre Centmünzen an der Theke zählen…

  • Weiß jemand ob es bei den rewe Supermärkten in Deutschland, die exakt das gleiche Konzept bieten (reingehen, waren nehmen, hunderte Kameras scannen alles was Leute in die Hand nehmen, rausgehen und automatisch bezahlen) auch durch Menschen (inder?) unterstützt funktioniert? Das ist gerade total mind-blowing für mich

  • Mir persönlich reinen die SB-Kassen in Kombination mit den Handscanner oder dem Handy, völlig aus. Wenn das jeder Laden hätte, wäre ich ausreichend glücklich und würde mich wieder etwas mehr in die Geschäfte gehen. Dass das nicht beim Schuh- oder Buchladen sein muss, okay. Aber größere Supermärkte oder auch so Billigläden wo eh alles nur 1,50 € kostet oder auch der Baumarkt, könnten es durchaus einführen. Da habe ich den Mitarbeitet lieber auf der Fläche um Fragen zu beantworten und nicht an der Kasse, wo es so viel schneller gehen könnte.

    • Sorry, wovon träumst Du???

      Glaubst Du wirklich, das deswegen einer der Mitarbeiter
      plötzlich mehr in den Gängen ist??

      Besonders bei einem Baumarkt bestimmt nicht.

      Ne solche Systeme werden nur eingeführt um die Mitarbeiter
      feuern zu können und so die Kosten zu drücken.

      Bin der Meinung das die, die sowas nutzen überlegen sollten
      in wie weit Sie, hoffentlich durch solche Systeme ersetzt werden.

      Aus diesem Grund nutzen wir nur Personenbesetzte Kassen.

      Ist für uns eine Form von Menschenachtung.

      Und wer mit dem Argument kommt, habe für sowas keine Zeit,
      die sollten mal Ihr Zeitplanung überdenken.

      Antworten moderated
  • Ich bin so froh dass unser Rewe hier um die Ecke mittlerweile neben den Kassen auch Self-Service Kassen anbietet, noch schöner wäre wirklich ein vollautomatisiertes System. Toll wäre es auch wenn es Lidl oder Aldi noch hinbekommen würde, mich nervt das Einkaufen so in der heutigen Form einfahc nur noch. Ständig nur eine Kasse offen, und dann egal welchen Alters, ob Jung oder Alt, am Ende vom Kassiervorgang sucht man dann hekitsch nach dem Geld oder auch nach der EC – Karte (nein, man wusste natürlich nicht, dass man beim Betreten des Marktes die Karte brauchen wird oder sie schon mal zurecht legt).

    Automatisiertes Kassieren und autonomes Fahren, das sind meine Zukünftwünsche :-)

  • Ist halt ein online Store. Wie man es macht kann man in den REWE-Test Märkten in Köln ansehen

  • Das Thema Self Scan Kassen hat sich in den USA auch schon erledigt. Da werden die flächendeckenden wieder demontiert. Das wird hier sicher auch bald passieren. Die Verluste der Supermarkt Ketten sind hierdurch zu hoch, damit sich das rentiert. In Kombination mit der aktuellen Situation Mitarbeiter zu finden, werden wir da wohl interessanten Zeiten entgegen blicken. Die Preise werden das schon regeln. ;)

  • Nachtschwärmer

    Bei uns hat eine Metzgerei einen 24h Laden. Mit Karte Türe öffnen, Wurst, Fleisch, usw auf das Kassenfach legen wird automatisch
    Erfasst und zum Abschluss mit Karte bezahlen fertig. Natürlich mit Kammera überwacht damit niemand aufräumt:-)

    Antworten moderated
  • Keine Ahnung warum, aber ich mag es mit den Menschen an der Kasse zu interagieren. Das hat sowas soziales. Mir läuft es immer einen eiskalten Schauer den Rücken runter wenn man am Bahnhof sieht wie die meisten wie Zombies auf ihr Smartphone starten und sich ein Reel nach dem anderen reinknallen. Muss man mögen sowas. Dann doch lieber raus aufs Land, da ist es zwar auch schon angekommen, fühlt sich aber im großen und ganzen immer noch etwas gesünder und herzlicher an.

    • Ja genau mit den unterbezahlten und griesgrämigen Verkäufern interagieren macht mir auch immer viel Spaß. Selten sieht man freundliche Verkäufer,viele werden von den Kunden schlecht behandelt und wie bereits erwähnt bekommen die meist nur den Mindestlohn. Außerdem hat sich an dem System in Deutschland,bis auf die Selbstbedienkassen,nix geändert. In Holland gibts schon ewig die handscanner um die Ware nicht aus dem Regal nehmen zu müssen,in den Einkaufswagen zu legen,wieder aufs Band zu legen und dann in Tüten zu packen.

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    • „Hach ja, die guten alten Zeiten! Wie war das doch vor den Smartphones noch schön, als man im Bus oder auf dem Bahnhof noch fremde Menschen angequatscht hat.“

      Was ist das denn für eine verklärte Wahrnehmung der Vergangenheit? Vor dem Smartphone-Alter haben die Menschen, anstatt auf ein Smartphone eben aus dem Fenster gestarrt, ein Buch oder in einer Zeitung gelesen! Die die nicht sozial interagieren, haben es in der Vergangenheit auch nicht getan. Und die, die wildfremde Menschen belatschert haben tun es auch heute noch. Mit Smombi hat das nichts zu tun.

  • Ich fand die Stores immer klasse. Bin gerne dort Kleinigkeiten einkaufen gegangen und kaum war man raus, wurde die Karte schon belastet. Ich fand das System perfekt.

  • In 2002 eröffnete die Metro nahe Düsseldorf ihren Future Store. Ein spannendes Konzept, welches scheinbar 15 Jahre dem Markt voraus war. Leider wurde das Projekt aufgrund der Kosten (RFID) vom Vorstand wieder eingestellt. Innovation made in Germany nur leider ohne den nötigen Willen zur finalen Umsetzung.

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