Fehlende Moderation wird zum Problem
Wegbrechende Werbeeinnahmen: Musk legt sich mit Apple an
Der Multimilliardär Elon Musk sucht in seiner Rolle als neuer Eigner des Kurznachrichten-Dienstes Twitter jetzt offenbar den direkten Konflikt mit Apples Chefetage. So hat Musk, der seit mehreren Tagen mit kontroversen Entscheidungen, provozierenden Wortmeldungen und einer (von außen betrachtet) sehr chaotischen Unternehmensführung auf sich Aufmerksam macht, jetzt den direkten Kontakt zum Apple-CEO Tim Cook gesucht und diesen auf das zusammengestauchte Werbe-Budget Apples angesprochen.
Apple has mostly stopped advertising on Twitter. Do they hate free speech in America?
— Elon Musk (@elonmusk) November 28, 2022
Werbe-Etat von 100 Mio. Dollar
In den zurückliegenden Wochen soll Cupertino einen Großteil seiner üblichen Werbeausgaben von Twitter abgezogen haben – und dabei geht es um viele Geld. So soll Apples Werbebudget für Twitter bei jährlich 100 Millionen US-Dollar gelegen haben, wie Kurt Wagner für den Wirtschaftsnachrichten-Dienst Bloomberg in Erfahrung gebracht haben will.
Dabei waren Twitter und Apple über viele Jahre quasi unzertrennlich. Apple nutzte den Kurznachrichten-Dienst nicht nur als Marketing-Vehikel, sondern stellte auch mehrere Entwickler ab, die sich mit um die bestmögliche Twitter-Experience auf den Plattformen Cupertinos kümmern sollten.
Fehlende Moderation wird zum Problem
Die kürzlich von Elon Musk vorgenommenen Eingriffe, zu denen etwa die deutliche Reduzierung der Moderation, die Generalamnestie für gesperrte Accounts und die Reaktivierung des Trump-Accounts zählten, sorgen nun für neues Konfliktpotenzial. Moderiert Twitter seine Plattform nicht mehr bzw. nur noch unzureichend, dann könnte Apple den Download selbst aus dem App Store entfernen.
Apple has also threatened to withhold Twitter from its App Store, but won’t tell us why
— Elon Musk (@elonmusk) November 28, 2022
Dass es dazu kommt, scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. So meldete Musk bereits, dass Apple entsprechende Signale gesendet und die Möglichkeit ins Feld geführt hätte, den Twitter-Vertrieb über den App Store einzustellen. Ähnlich war Apple auch mit dem rechten Kurznachrichten-Netzwerk Parler umgegangen, das Anfangs nahezu komplett auf die Moderation von Morddrohungen, Beleidigungen, Stalking und ähnlich hasserfülltem Verhalten verzichtete.