Unverständnis und heftige Kritik
WarnWetter-Klage: Nutzer sind verärgert, DWD wartet ab
Wer sich im App Store derzeit durch die Nutzer-Bewertungen der iOS-Applikation von WetterOnline liest, sucht vergeblich nach Kommentaren, die den Funktionsumfang oder die Qualität der angebotenen Prognose-App beschreiben.
Seit der gestern veröffentlichten Pressemitteilung des Landgerichts Bonn – ifun.de berichtete – die dem DWD nach einer Klage der WetterOnline GmbH das kostenfreie Angebot seiner App untersagte, dominieren die kritischen Wortmeldungen die App Store-Rezensionen des privaten Anbieters. Und zwar ausschließlich.
Über hundert 1-Stern-Rezensionen
Alle der über 100 App Store-Rezensionen, die seit gestern für die WetterOnline-App abgegeben wurden kritisieren das rechtliche Vorgehen des Anbieters und strafen diesen durch die Bank weg mit nur einem Stern ab.
Der Tenor der Wortmeldungen, die auch auf das Facebook-Profil von WetterOnline herabregnen, ist einheitlich. Die folgenden drei Beispiele vermitteln ein ganz gutes Bild:
3 Beispiele: Die aktuellen WetterOnline-Rezensionen
- „Wer sich von potentiellen Mitbewerbern dadurch abheben will, das er diese vor Gericht verklagt zeigt deutlich, dass es ihm nicht um Inhalt oder Qualität geht. App gelöscht.“
- „Erwirkt gegen die kostenlose und bessere Konkurrenz ein Gerichtsurteil dass deren App (WarnWetter vom DWD) nicht mehr kostenlos anbieten darf. Wetterinformationen sollen schließlich was kosten und man will das eigene Premium-Abo verkaufen. Diese Aktion von Wetter Online geht hoffentlich nach hinten los und niemand kauft mehr die Produkte dieser geldgierigen Firma.“
- „Statt selbst gute Leistungen zu erbringen verklagt dieser Konzern den DWD, weil dort eine gute, von Steuergeldern finanzierte App kostenlos angeboten wird. Der DWD soll nach Ansicht von WetterOnline Geld für die App verlangen müssen. Das ist absolut unerhört, ich hoffe der Konzern geht damit richtig zu Grunde!“
DWD wartet vorerst ab
Der Deutsche Wetterdienst hingegen reagiert gelassen auf das Urteil gegen seine iOS-Anwendung. ifun.de gegenüber erklärt der DWD, dass derzeit noch keine Änderungen an der nicht-kommerziellen Anwendung geplant seien.
Bevor man auf das Urteil reagieren könne – dem DWD bleiben 30 Tage um in Berufung zu gehen – müsse man erst noch den Eingang des schriftlichen Urteils abwarten. Dieses lag dem DWD zum Zeitpunkt der Presseveröffentlichung des Landgerichts noch nicht vor, ist aber die Grundlage für eine Klärung des weiteren Vorgehens.
Sympathisch selbstbewusst merkt der DWD gegenüber ifun.de an, dass man zum gegebenen Zeitpunkt selbstverständlich nicht nur die Medien sondern auch die Öffentlichkeit informieren werden. Denn: Aktuell fragen sich satte 4,8 Millionen Nutzer, wie es um die Zukunft der Warnwetter-App bestellt ist.