Bei chinesischen Zulieferern
Vorwürfe der Zwangsarbeit: Inhaftierte Uiguren fertigen Apple-Produkte
Die Vorwürfe mit denen die Washington Post und der Sydney Morning Herald den März eröffnet haben, wiegen schwer. Beide Publikationen unterfüttern einen Bericht des Australian Strategic Policy Institute (ASPI) mit eigenen Recherchen und bekräftigen die Behauptung: Staatliche Stellen würden in China inhaftierte Uiguren zur Zwangsarbeit nötigen. Diese würden in Großfabriken chinesischer Auftragsfertiger und Zulieferer dann für Unternehmen wie Apple, Samsung, Acer, Sony und HTC arbeiten.
2017 bis 2020: Uiguren werden zur Zwangsarbeit in andere Teile Chinas transportiert
Auf knapp 60 Seiten beschreibt der hier veröffentlichte Bericht die Zustände in China unter der Überschrift „Uiguren zu verkaufen“ und wiederholt Vorwürfe gegen die chinesische Regierung, die bereits vor gut einem Jahr unter anderem von der New York Times vorgetragen wurden. Demnach würden muslimische Uiguren überwacht, in Umerziehungslagern inhaftiert und zur Zwangsarbeit genötigt.
Als eines der vorgetragenen Fallbeispiele führt der Bericht die „Umerziehung“ von Uiguren in Apples Zulieferer-Kette an. Spezifische sollen Arbeiter gegen ihren Willen beim fertiger O-Film eingesetzt worden sein. Ein Unternehmen, dass 2017 unter anderen für die Selfie-Kameras von iPhone X und iPhone 8 verantwortlich zeichnete. Zwangsarbeiter, die vor einem Werksbesuch des Apple-Chefs Tim Cook im Dezember 2017 in ein anderes Werk verlagert wurden.
Bei Zulieferer O-Film: Tim Cook auf Werksbesichtigung
Cook, dies geht aus einer inzwischen gelöschten Pressemitteilung von O-Film hervor, soll die Arbeitsbedingungen anschließend positiv bewertet und das Unternehmen für seinen „humanen Umgang mit den Mitarbeitern“ gelobt haben.
Gegenüber der Washington Post hat sich Apple zwar zum aktuellen Bericht geäußert, ist aber nicht auf die spezifischen Vorwürfe eingegangen, sondern erklärt ausweichend:
„Apple setzt sich dafür ein, dass jeder in unserer Lieferkette mit der Würde und dem Respekt behandelt wird, die ihm zustehen. Wir haben diesen Bericht nicht gesehen, aber wir arbeiten eng mit allen unseren Lieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass unsere hohen Standards eingehalten werden.“