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Apple will Post-"Boosts" besteuern

Von Instagram, Tumblr und Co.: Apple will fortan einen Anteil der Werbeerlöse

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25 Kommentare 25

Gleichzeitig mit der Freigabe von iPadOS 16 und iOS 16.1 hat Apple in dieser Woche auch die sogenannten App Store Review Guidelines überarbeitet. Das Regelwerk legt fest welche Anwendungen in den App Store gelassen werden und welche Inhalte Apple nicht sehen will. Zudem formuliert Apple hier unter welchen Voraussetzungen Entwickler dazu angehalten sind, eine Umsatzbeteiligung an Apple abzutreten.

Mark Zuckerberg Headshot

Von den neuen Regeln betroffen: Meta-Chef Mark Zuckerberg

Jüngst hatte Apple hier mehrere Passage umformuliert, mit Ergänzungen versehen und um ganz neue Abschnitte ergänzt. Unter anderem wurden Entwickler darauf hingewiesen, dass Extremsituationen wie gewaltsame Konflikte, Terroranschläge oder Epidemien nicht zum finanziellen Vorteil ausgenutzt werden dürfen. Zudem ist Cupertino auf den neuen Smart-Home-Standard Matter eingegangen und hat Entwickler ermahnt, mit diesem nur unter Einsatz offiziell zertifizierte Software-Komponenten zu kommunizieren.

Apple besteuert Post-„Boosts“

Ebenfalls ergänzt wurde Punkt 3.1.3 und um den neuen Abschnitt (g). Dieser setzt sich mit „Advertising Management Apps“ auseinander, also Anwendungen, die etwa zur Verwaltung oder Buchung von Anzeigen-Kampagnen eingesetzt werden.

Passage 3.1.1g 1400

Der neue Abschnitt 3.1.3(g)

Hier erklärt Apple nun, dass die Buchung von traditioneller Werbung, etwa Plakat-Kampagnen in der Innenstadt oder Fernseh-Spots weiterhin einen Bogen um Apples In-App-Käufe und damit um die verpflichtende Umsatzbeteiligung machen dürfen, fordert jedoch einen Anteil der Werbeerlöse, wenn die Reklame „in einer Anwendung erlebt oder konsumiert“ wird.

Laut Apple würde dies auch für sogenannte Post-„Boosts“ gelten. Ein in sozialen Netzwerken etabliertes Werbeformat, das einzelnen Posts gegen Bezahlung zu mehr Sichtbarkeit verhilft. Apple fordert damit nun einen Anteil der Werbeerlöse, die bislang zu 100 Prozent an die facebook-Mutter Meta oder an den Blogging-Dienst Tumblr gingen, der mit Tumblr Blaze ein vergleichbares Werbeformat anbietet.

Neue Regeln schaffen neue Erlöse

Nach Angaben des Business Insider ist man bei Meta, das mit Instagram und facebook zwei betroffenen Plattformen betreibt, ziemlich sauer über die neuen Richtlinien. Das Blatt zitiert einen Unternehmenssprecher, der Unverständnis für Apples Forderungen äußert:

Apple entwickelt seine Richtlinien weiter, um sein eigenes Geschäft auszubauen und gleichzeitig andere Unternehmen in der digitalen Wirtschaft zu benachteiligen. Apple hatte zuvor erklärt, dass es keinen Anteil an den Werbeeinnahmen der Entwickler nimmt, nun hat man offenbar seine Meinung geändert. Wir sind nach wie vor bestrebt, kleinen Unternehmen einfache Möglichkeiten zu bieten, Werbung zu schalten und ihr Geschäft in unseren Apps auszubauen.

28. Okt 2022 um 15:54 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Wenn meta sauer ist haben die doch alles richtig gemacht :D

  • Meta soll sich nicht so anstellen. Eigentlich müsste ein Anteil der Werbeeinnahmen an die Enduser zurückfließen!

    • Dann müssten Leute dort ja aktiv einen Account erstellen, da wird das Geheul ja noch größer wie bei Payback oder der DeutschlandCard

    • Aha, warum? Die Dienste betreiben sich nicht von alleine. Du nutzt sie gratis, dafür wirst du analysiert und zielgerichtet beworben.

      Wem das nicht passt, der nutzt es halt nicht.

      • @Archetim: ZIELGERICHTET beworben?

        Selten so gelacht: ich werde bei Facebook und Instagram von nutzloser, sinnbefreiter, unfassbar lästiger Werbung überschüttet. Von Schwurbel-Tusneldas-Tarotkartenleger-Möchtegerns und selbsternannten Lebenscoaches, die alles können, außer die Wahrheit zu sagen… all das wird mir „empfohlen“

        Der Algorithmus von Instagram und Facebook ist komplett fürn Ar…..

        Ach ja, sämtliche Profile, denen ich folge, sind aus dem Bereich Kunst, Kultur, Design, Architektur und Musik.

        :-)))

      • Hm. Bei mir klappt das eigentlich ganz gut. Hab keinen Facebook und Instagram Account :-)

      • +1 Kultur, Design, Kunst insta

  • HutchinsonHatch
  • Ich verstehe da die Aufregung nicht sonderlich. Das ist doch wirklich ein Feld wo sich Stroer, Meta, Google und co. zumindest bestellmäßig aus dem AppStore verabschieden können. Die Content Creator arbeiten doch eh hauptsächlich am PC, da kann man doch auch direkt auf die normale Website verweisen bzw. diese einfach als Webapp bereitstellen für mobile Geräte. Hätte ja auch noch den Vorteil systemübergreifend alles gleich zu haben. Da wird ja wirklich kein tieferer Gerätezugang für benötigt.

    • Da ist die Kontrollmöglichkeit aber nicht so groß. Was meinst du, warum die mobile FB-Seite funktional total eingeschränkt ist?

      • Naja das eine dient der wirtschaftlichen Zusammenarbeit (klare Firmen>Kunden Beziehung) und das andere ist halt Social Media. Zwei vollkommen unterschiedliche Punkte. Anders als fb oder Instagram, was die meisten CCs sowieso haben, sind diese Apps eventuell 1-2 mal die Woche offen.

  • Drücken sich um einfach benutzte Patentverletzung aber halten nun mal die Hand auf….classy Apple…lol

  • Nicht dass man Mitleid mit Meta haben müsste, aber jedem sollte klar sein, dass Apple hier nicht ihre Kunden schützt sondern sich einen größeren Teil vom Kuchen sichert. Zusammen mit der neuen verstärkten Werbung im Appstore nimmt das ganze bedauernswerte Ausmaße an.

    • Sehe ich so wie Michael. Auf der einen Seite kommuniziert Apple immer wie wichtig der Datenschutz ist und das sie keine Daten an Dritte verkaufen, aber letztlich untergraben sie sich selbst, indem sie genau an dem mitverdienen wollen, was bei Meta & Co. gängige Geschäftspraxis ist.
      Finde ich doch sehr fragwürdig.

      • Frikadellenkapitän

        Datenschutz ist das eine Werbung ausliefern das andere. Da wird der Datenschutz nicht beeinträchtigt

      • Ich denke man muss schon trennen zwischen Daten verkaufen und Nutzerdaten verarbeiten. Genau genommen verkauft Meta oder Apple in ihren jeweiligen Apps (Facebook oder Appstore) keine Daten, sondern Werbefläche in den richtigen Profilen. Damit verteilen sie ja nicht deine private Adresse an den örtlichen Baumarkt, sondern bringen dich dazu dessen Seite zu öffnen. Meta macht das ggf. noch zusätzlich, Apple in diesem Falle aber nicht.

      • Die erstellen aber dennoch ein Profil von dir, um für dich relevante Werbung zu platzieren. Kein Unternehmen würde dafür bezahlen, wenn die falsche Zielgruppe angesprochen wird. Viele glauben blind was ihnen Apple erzählt, die wissen mehr über ihre Nutzer wie denen lieb sein kann. Erzählen kann man viel bis der Tag um ist. Alleine wegen dem Wegfall vom Netzteil und was da erzählt wurde, macht Apple ein Stück weit unglaubwürdig.

  • Früher unter Steve Jobs ging es nur darum, alle mit den Produkten glücklich zu machen. Heute geht’s Apple nur ums Geld und die scheren sich nen Dreck über Nutzer und Entwickler. Apple hat seine Seele verloren.

    • Nur von „einer guten Seele“ kann eine Firma aber nicht leben. Und sie Aktionäre fänden das sicher auch nicht toll.

      • Problem ist, es sollte sich die Waage halten und das tut es nicht mehr.
        Gewinnorientierung steht über Innovation und aktuell ist Stillstand angesagt. Das geht schon über Jahre so.
        Die Backpfeifen freut es denn die brauchen nicht viel darüber nachzudenken was sich Hintergrund so abspielt, dass ist das Gros der Masse und das schlägt sich in den Verkaufszahlen nieder.
        War das warum Google mit Android groß wurde.
        Um den Datenschutz machen sich so oder so maximal 5% der Gesamtmasse Kopfzerbrechen, Idioten eben die glauben, dass eine Inhouse Monetarisierung besser ist als das Geschäftsmodell von den anderen Anbietern.
        Die Appleschiene ist diesbezüglich tot, aber so was von.

      • @Bamm-Bamm

        Das war Steve Jobs völlig egal was die Aktionäre wollten! Ihm war tatsächlich der Kunde das allerwichtigste. Tim war schon immer ein Top Geschäftsmann aber ohne Steve Jobs ist kein einziges innovatives Produkt mehr gekommen, nur Updates von Bestandsprodukten. Eine Seele sehe ich derzeit bei Apple auch nicht mehr, es geht nur noch ums Geld und das anscheinend in großen Mengen. Das größte Update vom iPhone 13 Pro Max aufs 14 Pro Max war nur die neue Nodge, iKnowreview konnte ansonsten kaum Unterschiede feststellen. Früher war das iPhone eine Runde Sache, heute ist nur noch der Preis das herausstechende Merkmal. Verkaufen tut es sich dennoch bestens also warum sollte man was ändern?

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