Marktwächter rügen Informationspolitik
Verbraucherzentrale warnt: Kontosperrungen für Wish-Kunden
Bereits im vergangenen August rügte die Verbraucherzentrale NRW die Shopping-App Wish. Der virtuelle Fernost-Grabbeltisch, der sich konzeptionell sowohl bei klassischen China-Versendern wie Gearbest und AliExpress aber auch bei Gruppen-Angeboten wie Groupon orientiert, fing sich damals wegen einer massiven Beschwerdezunahme eine öffentliche Warnung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ein.
Jetzt hat die Verbraucherzentrale Brandenburg nachgelegt und warnt Anwender vor möglichen Kontosperrungen durch den Händler von Aktionswaren.
Nach Angaben der auf Online-Dienste spezialisierten „Marktwächter Digitale Welt“ soll der Anbieter einem Teil seiner Kundschaft vorwerfen, die „großzügigen Rückerstattungs- und Rückgaberichtlinien“ zu missbrauchen. Die Betroffenen verlieren ohne jede Vorwarnung den Zugang zum Kundenservice und damit die Möglichkeit, offene Bestellungen zu widerrufen oder zu reklamieren.
Was genau Wish unter „übermäßig vielen Rückerstattungen“ versteht, ist dabei auch der Verbraucherzentrale unklar.
[…] Einige Verbraucher berichten, vor ihrer Sperrung nur einen einzigen Kauf zurückgesendet zu haben. Unabhängig davon, aus welchen Gründen die gesperrten Kunden Waren zurückgesendet haben, sind Rücksendungen grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen gesetzlich erlaubt.
Eine Vorwarnung gibt es den Betroffenen zufolge nicht. Dabei hat die fehlende Kontaktmöglichkeit weitreichende Konsequenzen. […] Besonders dreist: Wish ruft seine Kunden dazu auf, trotz Sperrung des Kundenservices weiter auf der Plattform einzukaufen. Denn nur durch eine ebenfalls unbekannte Anzahl an weiteren Käufen können Verbraucher den „guten Ruf“ ihres Kontos wiederherstellen und den Zugang zum Kundensupport reaktivieren.