"Identifier for Advertisers" unter Beschuss
Ungefragtes Tracking: Datenschutz-Beschwerde gegen Apple eingereicht
Der Jurist, Autor und Datenschutzaktivist Max Schrems feierte seinen letzten großen Erfolg erst im zurückliegenden Sommer. Damals erklärte der EuGH in seinem Facebook-Urteil die bis dahin gängige Datenweitergabe an die USA für nicht zulässig und bescherte dem Österreicher einen viel beachteten Gerichtserfolg , der die zwischen den USA und Europa gültige Datenschutzvereinbarung „Privacy Shield“ kippte.
Jetzt hat Schrems Datenschutz-NGO NOYB (ein Akronym, das „none of your business“ abkürzt) eine Datenschutzbeschwerde gegen Apple eingereicht, die gegen Apples „IDFA“ ins Feld zieht.
Apple stellt Geräte-ID für Werber bereit
Der vom iOS-Betriebssystem bereitgestellte „Identifier for Advertisers“, den Apple für jedes iPad und jedes iPhone automatisch generiert, um Werbetreibende mit einer eindeutigen Identifikationsnummer zu versorgen, die diese nutzen können um das Verhalten von Anwendern über mehrere Apps hinweg zuordnen und beobachten zu können, verstößt nach Auffassung von NOYB gegen geltendes EU-Recht.
Ob dies zutrifft sollen zwei gleichzeitig eingereichte Beschwerden klären, die einmal beim Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (PDF) und einmal vor der spanischen Datenschutzbehörde AEPD (PDF) eingereicht wurden.
Tracking ohne Einwilligung
Im Kern kritisiert NOYB, dass Apple seinen Nutzern keine Einwilligung vor der Bereitstellung des IDFA abverlangen würde, sondern diese automatisch generiert. Da die eindeutige Identifikationsnummer mit einem Cookie zu vergleichen sei, würde Apple damit gegen die Cookie-Vorgaben der EU verstoßen.
Neben Apple verwendet auch Google ein vergleichbares Verfahren, dessen Zulässigkeit von den Datenschutzaktivisten aktuell geprüft wird.
Apple selbst hatte unlängst angekündigt seine Nutzer detaillierter über Tracking-Zugriffe informieren zu wollen. Nach kritischen Reaktionen der im Netz aktiven Werber hatte Cupertino die Einführung der dafür vorgesehenen Warnmeldungen bis auf Weiteres verschoben – ifun.de berichtete.